Berlin Prepper: Thriller (suhrkamp taschenbuch)

Ein Bestseller von Suhrkamp? Naja wir arbeiten dran, sollte der Titel missfallen haben nichtsdestotrotz einen wichtigen Beitrag zum Erhalt eines wichtigen Verlages geleistet!!

By the Way, diejenigenen die in einem U-Boot eine Agoraphobieattacke erleiden, denen sei der Roman anempfohlen. Das Personal ist sehr überschaubar und mich hat am Meisten die Freakshow des Preppers fasziniert, der nachts in Neopren durch Berlin schwimmt und sich so auf die grosse finale Auseinandersetzung vorbereitet, bei der derjenige der Sieger werden wird, der über die grösseren Mengen an Raviolo in Dosen verfügt und somit seinen Stoffwechsel am Laufen erhält.

Es gibt gewisse Brüche, ein Prepper der unbewaffnet durch das Leben läuft hat etwas.

Das eigentlich spannende ist Reduktion eines Menschen, der durch seine Arbeit als "Contenmanager " definiert wird und tagtäglich in den Sumpf der Leserbriefseiten hinabsteigt um dort die gröbsten Ausrutscher der Vollspacken auszumerzen, die die SS-Armbinde am Ärmel, die Dosen mit Zyklon B im Rucksack und die abgesägte Schrotflinte als Phallusersatz die Fans von Russia Today zum alltäglichen Aufstand im Hinterhof motvivieren möchten.

Es hat etwas Kafkaeskes oder auch etwas von Leiden an der Welt, wenn der Autor die wesentlichen Impulse für unseren Protagonisten auf das Löschen der Kommentare und ein wenig soziale Interaktion mit seinen inselbegabten Kollegen reduziert.

Es handelt sich nicht um ein Who Dunnit, sondern eigentlich treten nur Dinge ein, die vorher schon absehbar waren, da wo bei Mosley ein Geruch nach Benzin, Gras und Revolte durch die Suburbs weht, haben wir es mit Menschen zu tun, die einen echten Bullshitjob ausüben und die dunkelen Seiten des Affen kennen lernt, der es geschafft hat das Erdklima in 100 Jahren um zwei Grad zu erhöhen.

Nein, Empathie haben sie nicht verdient…. Es ist auch eine Art von sozialer Interaktion Kommentare zu löschen, vernichten wir mit dem Kommentar auch die Biografie des Avatars, ist dies wertschätzend, wird dies den defizitären Vollpfosten gerecht, die aus Angst vor sozialem Abstieg sich eine Regierung aus Reptiloiden erdnekne, die mit Chemtrails die nächste Fussballweltmeisterschaft und vieles mehr konntrolliert?

Warum muss ich bei der Lektüre mitunter an den Titel „Atombombe auf Deutschland“ von der Antilopengang denken?

Die stillen Dramen sind die ekligen Dramen, unausweichbar, absehbar und immer am Rande der Katastrophe….

Der eigentliche Plot hat etwas von aufgesetzt und wenig glaubwürdig, dies sei dem Autoren verziehen. Zwei Sicherheitsunternehmen, die um eine Zeitungsredaktion als Kunden zu halten/zu aquirieren das Contentmanagementteam zusammen schlagen lassen, ein wenig Rechtsradikale mit hineingerührt. Die Verfilmung wird ein Alptraum in mitternachtsblau, abgehärmte, grauhäutige Individuen werden durch die Kulisse huschen um den letzten Rest von Anstand zu wahren…

Auch wenn wir unserem Protagionisten eine Mossberg mit Elefantenschrot in die Hand wünschen als ein PEGIDAoider Mob, die Zeitung stürmt. Gelenkig muss man hingegen schon sein um den Mörder seines Sohnes in einem Paternoster vom Diesseits ins Jenseits zu befördern.

Dass die Kollegin einem Security so in die Hand beisst, dass diese wegen Wundbrand amputiert werden muss, weckt bei mir kein Mitleid….

Vielmehr denke ich, wenn diese Vollpfosten, die grossmäulig die Echoräume der Republik bevölkern an Kunstdünger, Diesel und viele weitere Dinge….

Ja heterogen ist dieser Titel, manche Längen hat er, aber sie sind gut auszuhalten und es finden sich tatsächlich einige wunderschöne Miniaturen in dem Buch…

Haltet durch, willkommen im Club der Perlentaucher