Baba Jaga: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Baba Jaga: Roman' von Toby Barlow
3
3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Baba Jaga: Roman"

Will unterhält für die CIA eine Werbeagentur als Briefkastenfirma - doch leider ist er mit wichtigen Informationen allzu sorglos umgegangen und muss nun seinen ehemals so freundlichen Kollegen aus dem Weg gehen. Zoja verdient ihren Lebensunterhalt damit, reichen Männern das Geld aus der Tasche zu ziehen, hat ihren letzten Liebhaber aber leider auf reichlich ungeschickte Weise umgebracht. Charles Vidot, ein hart arbeitender Polizist mit Intuition, schöpft Verdacht - und wird kurzerhand in einen Floh verwandelt. Doch dann begegnet Zoja Will und ist von seinem Charme und seiner Naivität bezaubert. Aber die CIA kommt ihnen in die Quere, sie werden in wilde Abenteuer verstrickt, während die Polizei sich mit rätselhaften Verbrechen konfrontiert sieht - bis ganz Paris kopfsteht.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:544
Verlag: Atlantik
EAN:9783455600001

Rezensionen zu "Baba Jaga: Roman"

  1. 3
    30. Dez 2014 

    Von Agenten und anderen Hexen

    Im Paris Ende der 1950er Jahre lebt der junge Will van Wyck, vordergründig arbeitet er bei einer Werbeagentur. Allerdings wird er bald seinen Job verlieren, denn sein wahrer Arbeitgeber (die CIA) hat seine Interessen nach Asien verlegt und die Informationen, die Will bringen kann, sind trotz des kalten Krieges nicht mehr von so großem Interesse. Welche Entwicklung er lostritt als er mit Oliver um die Häuser zieht, ahnt Will nicht.
    Etwa zur gleichen Zeit wird ein Toter aufgespießt auf einem Zaun gefunden und Kommissar Vidot macht sich auf die Suche nach dem Täter. Seine Spürnase führt ihn zu einer alten Frau, die zunächst freundlich Auskunft gibt. Als sich der Kommissar jedoch nicht abwimmeln lässt, finden er und sein Kollege Bemm sich plötzlich in der Gestalt von Flöhen wieder.

    Russische Hexen und amerikanische Geheimagenten bilden eine Mischung wie die Lesewelt sie bisher wohl kaum gesehen hat. Der sympathische Will tappt wohl von einem geheimdienstlichen Fettnäpfchen ins andere. Oft merkt er zu spät, worauf oder mit wem er sich da eingelassen hat. Ein Trost ist da die junge Zoya, die er in der Metro kennenlernt. Er ahnt jedoch nicht, wem er da ins Netz gegangen ist. Bei Zoya handelt es sich um eine der letzten russischen Hexen, die so garnicht dem Bild der Baba Jaga entspricht. Alterslos und schön hat sie Will umgarnt. Eine Baba Jaga ist schon eher die Schöpferin von Zoya, die alte Elga, die alte Frau, von der schon die Rede war.

    Einige Handlungsstränge werden zunächst eher nebeneinander geführt und wachsen doch langsam zusammen, wobei man gut die Übersicht behalten kann. Informativ ist gerade der Teil über die Spionagetätigkeit im Paris dieser Zeit. Auch wie die Fassade der Werbeagentur aufrecht gehalten wird, wird unterhaltsam geschildert. Je weiter die Story voranschreitet, desto turbulenter wird die Geschichte, wobei es manchmal allerdings etwas viel wird. Die Ermittlungen des Polizisten Vidot als Floh sind witzig, gerade wie er sich in seiner neuen Gestalt zurechtfindet und diese sogar nutzt, um an Informationen zu kommen, öffnet den Blick zu ganz neuen Perspektiven. Sogar die Hexengeschichten sind interessant, gerade auch wenn es darum geht, dem Leser nahezubringen, wie es zu ihrer Wandlung kam. Insgesamt allerdings wirkt die große Diversität der Handlungsstränge etwas sehr zusammengewürfelt.

    3,5 Sterne

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  1. Toby Barlow - Baba Jaga

    Die "Baba Jaga" ist eine bekannte Figur in der slawischen Mythologie und ähnelt der europäischen Hexe.
    Mit der Zeit wandelte sich das Bild einer Baba Jaga: Aus der alten, klugen und mächtigen Frau wurde eine böse, alte Frau, die mit dem Teufel im Bunde steht.
    Handlungsort des Romans ist das Paris der 50-er Jahre. Elga und die schöne Zoja, beide aus Russland stammende Baba Jagas, leben schon lange und haben vieles gesehen. An den Männern nehmen sie Rache, da diese vergewaltigen und Frauen erniedrigen. Bei ihrem letzten Mord jedoch war Zoja unvorsichtig und nun muss sie vor der Polizei fliehen und auch Elga ist nicht mehr gut auf sie zu sprechen.
    Der Amerikaner Will, der eine Werbeagentur betreibt und für die CIA arbeitet, kommt in Schwierigkeiten, als er zu sorglos mit Informationen umgeht. So gerät er ins Visier der amerikanischen und russischen Spione. Er lernt Zoja kennen und verliebt sich in sie, wobei Zoja sich ihrer Zauberkraft bedient.Erzählt wird die haarsträubende und ziemlich schräge Geschichte aus verschiedenen Perspektiven - mal folgt man Will, mal Zoja und mal einem Floh.
    Der Roman ist eine Mischung aus Spionage-, Krimi- und Fantasygeschichte mit viel Einfallsreichtum.
    Die Geschichte wird nicht geradlinig erzählt, wirkt stellenweise etwas überladen und man muss schon ziemlich konzentriert lesen, um der Handlung folgen zu können. Und es ist sicher ein Roman, der nicht für jeden was ist. Doch, wenn man sich darauf einlässt, ist er durchaus lesenswert.
    3,5 /5 Sternchen

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