Aharon Appelfeld (hebräisch אהרון אפלפלד; geboren am 16. Februar 1932 in Jadova, Kreis Storojineț, Königreich Rumänien (heute: Schadowa, Ukraine) als Erwin Appelfeld; gestorben am 4. Januar 2018 in Petach Tikwa, bei Tel Aviv, Israel) war ein israelischer Schriftsteller.

Aharon Appelfeld wurde 1932 in der Nähe von Czernowitz in der Bukowina geboren. Er wuchs in einem gutbürgerlichen Haushalt in Czernowitz auf, das von ihm als Kultur- und Universitätsstadt wahrgenommen wurde. Mit seinen Eltern sprach er Deutsch (und sprach es weiterhin fließend), mit seinen Großeltern Jiddisch, mit anderen Menschen oft Ukrainisch.

Als er acht Jahre alt war und die erste Klasse der Grundschule hinter sich hatte, wurde seine Mutter von rumänischen Antisemiten umgebracht und er gemeinsam mit seinem Vater in ein Zwangsarbeitslager (er bezeichnete es 2011 nicht als KZ) im eroberten Transnistrien verschleppt, wo er vom Vater getrennt wurde. Es gelang ihm zu fliehen, sich in den Wäldern versteckt zu halten und später als Gelegenheitsarbeiter auf rumänischen Bauernhöfen zu arbeiten. „Ich war blond und blauäugig“, erinnerte sich Appelfeld, dem es gelang, seine jüdische Identität zu verbergen und sich als Ukrainer auszugeben. 1944 schloss sich Aharon Appelfeld den westwärts vorrückenden Truppen der Roten Armee als Küchenjunge an.

Nach Kriegsende erreichte er 1946 mit anderen Flüchtlingen über Italien Palästina, wo er Hebräisch lernte und die Hochschulreife erwarb. Danach studierte er an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Von 1975 bis zu seiner Emeritierung 2001 war Appelfeld Professor für hebräische Literatur an der Ben-Gurion-Universität des Negev in Be’er Scheva.

Völlig überraschend erfuhr er erst in den 1950er Jahren vom Überleben seines Vaters, bevor dieser aus der Sowjetunion nach Israel einwanderte und mit seinem Sohn zusammengeführt wurde.

Zum Ende der 1950er Jahre veröffentlichte er erste Erzählungen in hebräischer Sprache, in denen er Probleme der Überlebenden der Judenverfolgung beschreibt. Darüber hinaus fand die verlorene Welt seiner Kindheit immer wieder Eingang in seine Literatur. In seinem Werk beschäftigte sich Appelfeld hauptsächlich mit Schicksalen jüdischer Menschen in einer von Multikulturalität geprägten Gesellschaft.

Quelle: wikipedia.de

Bücher von Aharon Appelfeld chronologisch

17.11.2017 - Meine Eltern
01.08.2011 - Katerina: Roman

Rezensionen zu Aharon Appelfeld

Vollständige Rezension zu 'Meine Eltern' von Aharon Appelfeld lesen
Rezension zu Meine Eltern Aharon Appelfeld
4
von: Querleserin - 18.01.2018
Ein Roman, der wie der vorliegende gegen das Vergessen anschreibt. Appelfeld erzählt in "Meine Eltern" vom letzten unbeschwerten Sommer Erwins, das Alter ego des Autors, der zu Beginn des Romans sein eigenes Schreiben, den Verlust der Muttersprache und der Erinnerungen reflektiert. Am 4.Januar 2018 starb Aharon Appelfeld in Tel Aviv. Inhalt "Im Lauf meines Schreibens kehre ich immer wieder in das...
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Vollständige Rezension zu 'Ein Mädchen nicht von dieser Welt' von Aharon Appelfeld lesen
Rezension zu Ein Mädchen nicht von dieser Welt Aharon Appelfeld
5
von: Querleserin - 02.08.2016
Vorne weg Der Autor Aharon Appelfeld ist 1932 in Czernowitz, das liegt in der heutigen Westukraine, geboren. Er selbst war im Ghetto und konnte in den ukrainischen Wäldern und als Küchenjunge der Roten Armee den Krieg überleben. Er kam 1946 nach Palästina und lebt heute als Professor der Literatur und Romanautor in Jerusalem. (Quelle, S. 127) Inhalt Die beiden neunjährigen, jüdischen Jungen Adam...
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