Alex Capus (* 23. Juli 1961 in Mortagne-au-Perche, Frankreich) ist ein Schweizer Schriftsteller.

Er studierte an der Universität Basel Geschichte, Philosophie und Ethnologie und arbeitete daneben (von ca. 1986 bis 1995) bei diversen Schweizer Tageszeitungen als Journalist. Alex Capus lebt heute als freier Schriftsteller in Olten. Zwischen November 2009 und April 2012 war er Präsident der Sozialdemokratischen Partei Oltens.

2005 erschien der Tatsachenroman Reisen im Licht der Sterne, in dem Capus in detektivischer Kleinarbeit Robert Louis Stevensons Odyssee durch die Südsee verfolgt. Er schildert dessen Ehe- und Familiendramen im Dschungel Samoas und seinen beschwerlichen Alltag im vermeintlichen Inselparadies. Schliesslich gelangt Capus zur Überzeugung, dass der schottische Dichter und Verfasser der Schatzinsel die letzten Jahre seines Lebens nur deshalb in der Südsee verbrachte, weil er selbst auf Tafahi, einer kleinen Nachbarinsel Samoas, auf Schatzsuche war. Das Werk wurde ins Englische, Italienische, Spanische und Portugiesische übersetzt.

2006 veröffentlichte Capus die Porträtsammlung Patriarchen, in der er zehn grosse Firmengründer wie Henri Nestlé, Rudolf Lindt, Julius Maggi oder Carl Franz Bally porträtiert. Er sucht jeweils nach dem einen Augenblick, in dem sich ihre Idee kristallisierte, fragt nach den geschichtlichen und gesellschaftlichen Umständen, unter denen sie zu weltweiter Wirtschaftsmacht aufstiegen, und zeigt auf, dass unternehmerische Abenteuer stets auch mit menschlichen Wagnissen, enttäuschten Hoffnungen und familiären Tragödien verbunden sind.

2007 erschien sein Roman Eine Frage der Zeit. Capus erzählt darin die auf authentischen Ereignissen basierende, abenteuerliche Geschichte dreier norddeutscher Werftarbeiter, die 1913 beauftragt werden, das Dampfschiff Goetzen in seine Einzelteile zu zerlegen und im kolonialen Afrika, am Tanganjika-See, wieder zusammenzusetzen. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, werden aus den am gegenüberliegenden Ufer stationierten Briten plötzlich Feinde. Keiner will, aber jeder muss Krieg führen, denn alle sind sie Gefangene ihrer Zeit. Der Roman war in Deutschland ein grosser Erfolg, verkaufte sich über 70'000mal und wurde ins Englische, Niederländische, Norwegische, Hebräische, Japanische und Griechische übersetzt.

Neben seiner eigenen schriftstellerischen Arbeit hat Capus vier Romane von John Fante und den amerikanischen Kultroman A Confederacy of Dunces (Die Verschwörung der Idioten) von John Kennedy Toole ins Deutsche übersetzt.

Quelle: wikipedia.de

Rezensionen zu Alex Capus

Vollständige Rezension zu 'Léon und Louise: Roman' von Alex Capus lesen
Rezension zu Léon und Louise: Roman Alex Capus
5
von: Circlestones Books Blog - 12.02.2024
„Da haben wir uns ein paar Jahre lang ziemlich nah beieinander die Hintern plattgesessen. Das nennt man Pech.“ (Zitat Seite 135) Inhalt Der junge Morseassistent Léon Le Gall ist siebzehn Jahre alt, als er Louise Janvier im Frühling 1918 kennenlernt. Pfingsten 1918 hat er drei Tage dienstfrei und er fährt mit ihr an den Ozean. Auf der Heimfahrt geraden sie in einen Angriff der Deutschen, Léon wird...
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Vollständige Rezension zu 'Das kleine Haus am Sonnenhang' von Alex Capus lesen
Rezension zu Das kleine Haus am Sonnenhang Alex Capus
5
von: dracoma - 28.01.2024
Gleich vorneweg: ich liebe Capus‘ Bücher, allesamt. Er pickt sich einzelne historische Figuren aus der Fülle der Zeit heraus und spürt ihrem Lebenslauf nach, den er dann verdichtet und sprachlich reduziert literarisiert. Diese Figuren sind meistens Randfiguren der Weltgeschichte, es sind Abenteurer, Quertreiber und eher kleine Leute, die aber auf ihre Weise am großen Rad der Geschichte mitdrehen...
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Vollständige Rezension zu 'Eine Frage der Zeit: Roman' von Alex Capus lesen
Rezension zu Eine Frage der Zeit: Roman Alex Capus
3
von: Yolande - 24.09.2020
Inhalt (Klappentext): Eine unglaubliche, doch wahre Geschichte: 1913 beauftragt Kaiser Wilhelm II. drei norddeutsche Werftarbeiter, ein Dampfschiff in seine Einzelteile zu zerlegen und am Tanganikasee südlich des Kilimandscharo wieder zusammenzusetzen. Der Monarch will damit seine imperialen Ansprüche unterstreichen. Zur gleichen Zeit beauftragt Winston Churchill den exzentrischen, aber...
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Vollständige Rezension zu 'Das Leben ist gut: Roman' von Alex Capus lesen
Rezension zu Das Leben ist gut: Roman Alex Capus
5
von: MagicaDeHex - 05.10.2016
Max, ein Barbesitzer in einem schweizerischen Städtchen ist Strohwitwer und das für ein ganzes Jahr, da seine Frau, mit der er bereits seit 25 Jahren glücklich zusammen ist, eine Gastprofessur in Paris angenommen hat. Sie, die als junge Frau in den Ort kam und blieb – der Liebe zu ihm wegen, musste einfach mal wieder raus aus dem Trott, hinein in die Großstadt. Schon am Morgen nach der Abreise...
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Vollständige Rezension zu 'Beim nächsten Buch wird alles anders' von Alex Capus lesen
Rezension zu Beim nächsten Buch wird alles anders Alex Capus
3
von: parden - 09.11.2014
Acht Erzählungen über die Freuden und Leiden des Schriftstellerlebens beinhaltet dieses kleine Büchlein, manche nur zwei Seiten lang, andere etwas ausführlicher, je nachdem, wie viel Capus über das jeweilige Thema eben zu berichten hatte. "To be a writer ist a wonderful job - you do whatever you like all day long, there's no hard labour involved (...) You make hell of a lot of money just with a...
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