Aufblattelt

Buchseite und Rezensionen zu 'Aufblattelt' von Martina Parker
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Aufblattelt"

„Hast schon gehört?“ „Was meinst?“ „Na die Sache mit dem jungen Grafen.“ „Was ist mit dem? Jetzt sag schon.“ „Er heiratet ein Mädchen von hier. Isabella Kirnbauer.“ „Oh … das ist ja …“ Jeder im Bezirk wusste, wer der Isabella ihr Vater war. Der alte Säufer. Und ihre Großmutter - über die sprach man besser gar nicht. Das ist ja wie in der „Neuen Post“. Nur besser, weil man im Südburgenland ist und die Leute persönlich kennt. Und dass dann die Gegenbraut auf der Hochzeit Blut spuckend zusammenbricht, ist erst der Anfang der Katastrophe …

Format:Broschiert
Seiten:458
EAN:9783839203262

Rezensionen zu "Aufblattelt"

  1. 4
    07. Mai 2023 

    Hochzeit mit Todesfolge...

    „Hast schon gehört?“„Was meinst?“„Na die Sache mit dem jungen Grafen.“„Was ist mit dem? Jetzt sag schon.“ „Er heiratet ein Mädchen von hier. Isabella Kirnbauer.“„Oh … das ist ja …“ Jeder im Bezirk wusste, wer der Isabella ihr Vater war. Der alte Säufer. Und ihre Großmutter - über die sprach man besser gar nicht. Das ist ja wie in der „Neuen Post“. Nur besser, weil man im Südburgenland ist und die Leute persönlich kennt. Und dass dann die Gegenbraut auf der Hochzeit Blut spuckend zusammenbricht, ist erst der Anfang der Katastrophe… (Klappentext)

    Gerade habe ich den dritten Band der Gartenkrimis von Martina Parker beendet und weiß wirklich nicht, wie der Inhalt zusammengefasst werden könnte. Denn hier taucht eine solche Vielzahl an Themen und Handlungssträngen auf, dass es wirklich das ganze Buch braucht, um dem gerecht zu werden. In der Kurzfassung könnte es heißen: Ferdinand, der Grafensohn, heiratet ein Mädchen aus dem Dorf, was zu allerlei Gerede Anlass gibt, denn Isabellas Vater ist der ortsbekannte Säufer, und die Oma ist die Kräuterhexe, die allen etwas unheimlich vorkommt. Sie ist es auch, die auf der Hochzeit ihrer Enkelin die Grafenfamilie verflucht und die Feier dann vorzeitig verlässt.

    Und schon gibt es die erste Tote, die Schwester des Bräutigams. Offensichtlich ermordet, wie die Obduktion ergibt. Doch dabei bleibt es nicht. Es gibt weitere Anschläge auf die Grafenfamilie, einige davon enden tödlich. Was für ein Motiv steckt hinter diesen Taten? Wird das Morden immer weiter gehen? Parallel dazu versucht Graf Senior, dem Wilderer auf die Spur zu kommen, der mit einer Armbrust schon etliche Tiere in seinem Wald erschossen hat. Eine Biberfamilie sorgt zudem für großen Schaden auf dem Grund, und ein Biberbeauftragter soll für eine rasche Lösung sorgen. Ferdinand setzt sich mit Isabella gegen die Rodung des Waldes ein und schreibt melancholische Gedichte.

    Die freischaffende Journalistin Vera arbeitet immer noch für die kleine Lokalzeitung und ist natürlich auch in diesem Band wieder mit von der Partie. Ihre 15jährige Tochter hat sich mit dem Kindermädchen der Enkel des Grafen angefreundet und besucht mit dieser regelmäßig die Reitschule auf dem Grafenhof. Dort kommt es ebenso zu Schwierigkeiten, und plötzlich scheint Veras Tochter in den Fokus der Ermittlungen zu geraten. Vera setzt alles daran, um den Hintergrund für die Mordanschläge aufzuklären...

    Vielleicht ist die Grafenfamilie hier ein wenig überspitzt dargestellt, hier gibt es niemanden ohne Dünkel und/oder ohne Macke. Ansonsten fand ich die Zeichnung der Charaktere überzeugend, und wie immer gilt: man kann den Menschen nur vor den Kopf schauen. Manchmal ist es eben nicht so, wie man es sicher zu wissen glaubte. Neben dem eigentlichen Krimi und dem Verlauf der Ermittlungen gibt es einige Einblicke in das private Leben einzelner Charaktere - und natürlich die nun schon legendären Treffen des Klubs der grünen Daumen. Diese Treffen empfand ich diesmal als kleine angenehme Ruhe-Oasen in einem ansonsten doch recht trubeligen Geschehen.

    Martina Parker liefert mit dem dritten Gartenkrimi eine gelungene Mischung aus Spannung, Unterhaltung und Wissenswertem ab. Zum Ausgleich für die vielen ernsten Untertöne sorgt die Autorin auch diesmal wieder für ein gehöriges Maß an trockenem Humor, Augenzwinkern, Lokalkolorit sowie interessante Wissenshäppchen zu Flora und Fauna zu Beginn jedes Kapitels. Gut gefallen hat mir, dass es diesmal kein Glossar gab, sondern dass die österreichischen Begriffe nun in Fußnoten erläutert wurden und es davon auch nicht zu viel gab. Mir persönlich haben auch die Gedichte sehr gut gefallen, sie waren sehr stimmungsvoll und passend, und wie der Anhang verrät, stammen diese aus der Feder von Veronika Teubl-Lafer.

    Zwischendurch vielleicht etwas arg chaotisch und verwirrend, aber zum Schluss löst sich alles auf. Mich hat auch dieser Band wieder gut unterhalten! Gerne mehr davon...

    © Parden

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  1. 4
    03. Feb 2023 

    Die Gartencombo

    Die Frauen vom Gartenklub haben etwas zu erzählen. Isabella, eine der ihren, heiratet den Stiefsohn des Grafen. Gerade der Isabella wünschen sie alles Gute. Doch ganz so einfach ist es mit der Grafen-Familie nicht. Isabella kommt aus einfachen Verhältnissen und das gezierte Verhalten der Adligen hat sie nicht so drauf. Aber ihr Ferdinand ist ein Schatz. Der alte Graf hat auch seine Probleme. Er ärgert sich, dass irgendein frecher Wilderer im gräflichen Wald die besten Trophäen tötet und der Biber seinen Schaden anrichtet. Auch die Grafen müssen Geld verdienen.

    Dies ist bereits der dritte Gartenkrimi um die Lokal-Reporterin Vera, die Kriminalbeamtin Marlies, die Gartenkennerin Johanna und einige mehr. Regelmäßig treffen sie sich und sprechen nicht nur über Gartenthemen, sondern auch über Privates und Berufliches. So geht manchmal auch um die Oma von Isabella, die einen besonderen Ruf hat und natürlich auch um Ferdi und Isabellas Zukunft, der sie mit Freude entgegen blickt. Sorgen macht sich Vera um ihre Tochter Letta. Die Jugendliche ist in letzter Zeit wirklich nicht gut drauf. Vielleicht hilft ihr die Bekanntschaft zu Delphina. Sie ist die Tochter eines brasilianischen Geschäftsfreundes des alten Grafen. Und nach der Hochzeit muss auch Marlies tätig werden, da geht es dann um mehr als den Gartenklub.

    Der Titel des Buches regt den Norddeutschen Leser zum googeln an, um dann zu denken, passend ist das schon. Etwas beschaulich geht es los, wobei bei einem dritten Teil nicht viel erklärt wird. Das ist zum Verständnis des Buches auch nicht notwendig. Die Beziehungen und Strömungen zwischen den Mitgliedern der Grafen-Familie werden gut gezeichnet. Schnell empfindet man mit Isabella, die manchmal sehr von oben herab behandelt wird. Gerade von Ferdis Mutter, die manchmal daran denken sollte, wo sie selbst herkommt. Und auch der ältere Sohn des Grafen ist keiner, den man in seinem Bekanntenkreis braucht. Dagegen sind die Mitglieder des Gartenklubs sehr sympathisch und bodenständig. So einen Klub kann man sich auch im echten Leben gut vorstellen. Neben den Beschreibungen von Flora und Fauna kommt der Krimi manchmal etwas kurz. Gerade zum Schluss wird es aber richtig spannend und man ist sehr überrascht, wenn man die letzte Seite umgeschlagen hat.

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