Aquila

Buchseite und Rezensionen zu 'Aquila' von Ursula Poznanski
3
3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Aquila"

Ohne Erinnerung an die letzten zwei Tage streift die Studentin Nika durch Siena. Sie vermisst ihr Handy, ihre Schlüssel und ihren Pass. Mitbewohnerin Jennifer ist ebenfalls verschwunden. Dafür steckt in Nikas Hosentasche ein Zettel mit mysteriösen Botschaften und Anweisungen.

Format:Taschenbuch
Seiten:432
Verlag: Loewe
EAN:9783785586136

Rezensionen zu "Aquila"

  1. Fesselnd von Anfang bis Ende

    Inhalt:
    Nika wird ohne Erinnerung an die letzten Tage wach. Sie hat einen kompletten Filmriss. Zudem ist sie in ihrer Wohnung eingesperrt, hat kein Handy und keinen Laptop mehr und ihre Mitbewohnerin Jenny ist auch verschwunden. Das einzige, dass ihr nun weiterhelfen kann ist ein Zettel mit Hinweisen, die aber sehr kryptisch sind. Die Suche nach den Antworten beginnt.

    Meine Meinung:
    Aquila heißt das neuste Werk von Ursula Poznansnki und bis auf Erebos war ich von allen Büchern mehr wie begeistert.

    So durfte ich dieses in einer Leserunde lesen. Was das Leseerlebnis immer noch ein wenig intensiver macht.

    Der Einstieg war genauso verwirrend wie er vermutlich auch für Nika war, denn auch als Leser weiß man nicht mehr. Der schreibstil gewohnt flüssig und fesselnd und das obwohl ich gerade die ersten 70 Seiten als stellenweise langatmig empfand. Dieses auf der Stelle treten weil Nika am rätseln ist was geschehen ist dauert mir hier einfach zu lang. Trotzdem hielt mich etwas an dem Buch. Der für mich zweite Abschnitt war dann schon wesentlich spannender und auch im weiteren Verlauf steigerte sich die Spannung stetig. Es gab Zeiten, da wollte ich das Buch gar nicht an die Seite legen.

    Den Figuren fehlt es ein wenig an Tiefe und ab und an waren gerade die Handlungen von Nika für mich nicht nachzuvollziehen. Ein 19 Jähriges Mädchen würde doch denke ich ganz anders reagieren, gerade wenn es in einem fremden Land ist. Obwohl ich so manche Handlung nicht verstand oder eher manche Handlung gar nicht erst kam, was ich wiederum nicht verstand, empfand ich Nika als sehr mutig. Sie kämpft darum ihre Erinnerungen wieder zu bekommen und lässt sich selbst von Drohungen nicht zurückhalten.
    Nikas Eltern werden zwar kurz erwähnt, haben aber sonst keinen Einfluss auf die Geschichte. Auch Freunde aus Deutschland gibt es wohl, bleiben aber sonst außen vor. Es gibt noch Bekannte in Italien, die Nika auch helfen, doch trauen kann man in der Geschichte wirklich keinem und die Nebenfiguren bleiben für mich sehr blass. Am Ende erklärt sich so manches Verhalten, aber bis dahin sind alle Nebenfiguren eigentlich nur "Werkzeuge" für die Geschichte.

    Zum Schluss war ich doch recht begeistert von der Geschichte. Hier und da gibt es Aspekte, die ich nur bedingt nachvollziehen kann und das führte auch zum  Punktabzug. manch Szenario fand ich dann doch recht unvorstellbar oder nur schwer umzusetzen. Es fehlte da ein wenig die Logik.

    Trotzdem kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen, denn fesselnd war es von Anfang bis Ende

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  1. 2
    25. Aug 2017 

    Toller Plot und klasse Setting machen noch kein gutes Buch

    Eine junge Frau erwacht eingesperrt in ihrer WG-Wohnung, zwei volle Tage fehlen in ihrer Erinnerung und im Bad liegt ein zerrissenes, blutiges Männer-T-Shirt. Kein schlechter Beginn für einen spannenden Krimithriller, der dazu noch vor dem Hintergrund der schönen Stadt Siena spielt, die mit jeder Menge schmaler Gassen und geheimer Gänge aufwarten kann. Doch leider leider werden die Möglichkeiten nicht genutzt, die sich aus diesen Grundlagen entwickeln lassen könnten.
    Die Hauptfigur Nika, 19 Jahre jung und eine deutsche Austauschstudentin, die kaum der italienischen Sprache mächtig ist, widmet sich statt der aktiven Suche nach den Hintergründen ihrer Teilamnesie mehr ihren eigenen Befindlichkeiten: ängstlich, furchtsam und voller Heimweh. Irgendwann ging es mir wirklich auf die Nerven, immer wieder davon zu lesen, wie ihr die fehlenden Erinnerungen zu schaffen machen. Spätestens beim dritten Mal haben es wohl Alle verstanden, wie schlimm sie dran ist, da bin ich mir sicher. Keine Frage, die Geschichte ist grundsätzlich spanned. Aber da Nika sich nur mit vielen Mühen aufraffen kann, etwas zu unternehmen und stattdessen lieber ihr Schicksal beklagt, zieht sich das Ganze recht zäh dahin. Die anfänglich entdeckten Details, von denen es bedauerlicherweise viel zu wenige gibt, die zur Spannung und sicherlich auch zur Lösung beitragen sollen, erfüllen ihren Zweck, doch auch nicht mehr. Und was man über deren Hintergründe erfährt (die grausamen Zeichnungen, die spezielle Münze ...), ist viel zu dürftig; hier hätte sicherlich Vieles ausgeschmückt werden können.
    Dennoch: Die Geschichte blieb immer noch spannend, wobei ich mich aber dabei erwischte, teilweise quer zu lesen - noch mehr Selbstmitleid konnte ich einfach nicht mehr ertragen ;-) Doch dann wurde es zum Ende hin nochmal packend, bis - die Auflösung kam. Schon der erste Teil hörte sich mehr nach einer Splatterparodie an, wäre aber wohl noch gerade so gegangen, doch der tatsächliche Schluss: Um Himmels Willen, liebe Frau Poznanski, was war denn da mit Ihnen los? War Ihnen Alles egal? Glaubwürdigkeit hin oder her?
    Dass überdies noch eine Liebesromanze miteingebaut werden musste, fand ich völlig unnötig, aber Schwamm drüber. Doch so ein Ende, das hätte nun wirklich nicht sein müssen.
    Ich bin mir sicher, es gibt richtig gute Bücher von Ursula Poznanski - 'Aquila' gehört jedoch nicht dazu!

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