Am Ende der Straße: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Am Ende der Straße: Roman' von Brian Keene
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Am Ende der Straße: Roman"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:352
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453528499

Rezensionen zu "Am Ende der Straße: Roman"

  1. Ruhiger, atmosphärischer Horror

    Mittlerweile kann mich mich wohl ruhigen Gewissens als Keene-Fan bezeichnen. Bislang konnte mich jedes seiner Werke überzeugen und so ging ich natürlich auch mit einer gewissen Erwartungshaltung an “Das Ende der Straße” heran – wie der Erfahrung lehrt schon mal keine zwangsläufig günstigen Voraussetzungen, zumal es sich dieses Mal auch nicht um ein Produkt aus dem Hause Festa handelt.

    Schon nach ein paar Seiten wird jedoch klar, dass der Verlag nicht zwangsläufig etwas mit der Qualität eines Romans zu tun hat und so finden sich auch in “Am Ende der Straße” schnell die Keene-typischen Trademarks wieder, die mich schon bei den Büchern der Konkurrenz so überzeugen konnten. Der Autor entwickelt gewohnt schnell eine sehr dichte Atmosphäre, die den Leser gefangen nimmt und in diesem speziellen Fall noch einmal durch die (im wahrsten Sinn des Wortes) Auswegslosigkeit der Situation verstärkt wird. Passend dazu wird die Story in Form eines Notizbuches eines der Überlebenden erzählt, was noch einmal für einen gehörigen Stimmungsschub sorgt, löblicherweise aber nicht dazu führt, dass “Am Ende der Straße” trocken oder gar langweilig daher kommt. Zudem gibt es hier auch Bezüge zu anderen Werken aus der Feder des Autoren, die zwar nett zu lesen sind, aber in Bezug auf eine bestimmte Figur (den Hauptdarsteller aus “Eine Versammlung von Krähen“) zu einem ziemlich fiesen Spoiler werden können. Durch das Gefühl, dicht an den Protagonisten dran zu sein und quasi alles direkt mit zu erleben, stellt sich auch sehr schnell ein straffer Spannungsbogen ein, der stets zum weiterlesen motiviert. Leider muss man jedoch sagen, dass Keene zum Schluss seines Romans etwas die Puste ausgeht und man den Eindruck gewinnt, dass er eine Deadline im Nacken hatte oder ähnliches. Zumindest kommt es sehr unvermittelt und wirkt etwas wie über’s Knie gebrochen.

    Was die Figuren angeht hat man es in “Am Ende der Straße” mehr oder weniger mit den typischen Protagonisten eines Horrorbuches zu tun. Die durchaus bekannte Rollenverteilung wie auch die nicht übermäßig tiefgehende Charakterisierung der Figuren ändert jedoch nichts daran, dass es Keene sehr gut gelingt, sie dem Leser nahe zu bringen – und vor allem auch mit ihnen zu fiebern, was wohl aber zum Teil auch auf die Erzählweise der Geschichte zurück zu führen ist. Ein gelungener Kniff in jeder Hinsicht also.

    Stilistisch steht auch dieser Heyne-Roman den Festa-Pendants in nichts nach. Keene legt seinen typischen einfachen aber packenden Stil an den Tag, der für mich schon zu einer Art Markenzeichen für seine Veröffentlichungen geworden ist. Immer auf den Punkt, ohne lange zu zaudern und dabei auch nicht davor zurückschreckend, gerne mal etwas expliziter zu werden. Generell muss man aber sagen, dass “Am Ende der Straße” eher zu seinen ruhigeren Werken gezählt werden kann. Es geht ruhiger zur Sache, der Fokus liegt in diesem Werk eindeutig weniger auf Action denn auf Atmosphäre – was aber sehr gut gelingt.

    Fazit:

    “Am Ende der Straße” dürfte Freunde von Brian Keene nicht enttäuschen. Man hat es hier mit einem eher ruhigen, aber atmosphärisch sehr dichten Roman zu tun, der vor allem von seiner Erzählform lebt, welche den Leser sehr schnell tief in die Story hinein zieht. Abzüge in der B-Note muss man aber für das etwas gezwungen wirkende Finale geben.

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