»Also dann in Berlin ...«

Buchseite und Rezensionen zu '»Also dann in Berlin ...«' von Alice Brauner
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5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "»Also dann in Berlin ...«"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:336
Verlag: S. FISCHER
EAN:9783103970609

Rezensionen zu "»Also dann in Berlin ...«"

  1. Ganz großes Kino!

    Noch vor Erscheinen dieses Buches hat mir mein Buchhändler eine E-Mail geschickt mit acht Büchern, die mich interessieren könnten… Zwei davon habe ich gekauft – und wie immer lag er mit seiner Einschätzung richtig! Alice Brauner erzählt (zusammen mit Heike Gronemeier) die Geschichte ihrer Eltern Maria und Arthur Brauner. Wer nur schnell auf das Titelbild schaut und dann vielleicht noch weiß, dass Arthur Brauner als Gründer der CCC-Filmstudios einer der größten Filmproduzenten in Europa war, erwartet unter Umständen ein Buch über Stars und Sternchen, Glamour und Anekdötchen…

    Weit gefehlt - denn schon das Wort „Überleben“ im Untertitel zeigt, dass es um wesentlich mehr geht. Maria und Arthur Brauner haben die Zeit des Nationalsozialismus – im Gegensatz zu vielen Familienmitgliedern – überlebt, aber nur mit viel Geschick, Glück, Leid und tiefen seelischen Narben. Und das ist für mich der Kern dieses Buches: Wie unglaublich diese Erlebnisse, über die der Vater fast nie gesprochen hat, ihn prägten, wie wichtig es ihm war, neben Unterhaltungsfilmen (wir sprechen da von Klassikern wie z.B. „Der Tiger von Eschnapur“, „Mabuse“, „Der Schut“), Filme „Gegen das Vergessen“ zu produzieren, auch wenn diesen nicht immer ein kommerzieller Erfolg beschieden war wie gleich dem Erstling „Morituri“. Weit über 20 Filme zu diesem Thema sind so entstanden und sicher kennt fast jeder Titel wie „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“, „Babij Jar“, „Hanussen“…, aber kennenlernen kann man auch z.B. „Sie sind frei, Dr. Korzcak“. Ich bin ja kein so großer „Schauer“, aber habe jetzt wieder eine große Liste von Filmen, die ich (wieder) ansehen möchte.

    Was mich an diesem Buch noch so sehr fasziniert hat: Es ist ein Buch über Liebe – über die Liebe von Maria und Arthur Brauner, die auf einem Bahnsteig mit den Worten „Also dann in Berlin…“ begann und über die auf fast jeder Seite spürbare Liebe von Alice Brauner zu ihren Eltern.

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