Als ich einmal in den Canal Grande fiel

Buchseite und Rezensionen zu 'Als ich einmal in den Canal Grande fiel' von Petra Reski
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Als ich einmal in den Canal Grande fiel"

Diskussionen zu "Als ich einmal in den Canal Grande fiel"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:272
Verlag: Droemer HC
EAN:9783426278468

Rezensionen zu "Als ich einmal in den Canal Grande fiel"

  1. Ein Notruf aus Venedig

    Klappentext:

    „Von Touristen überrannt, vom Hochwasser bedroht – und dennoch die schönste Stadt der Welt: Petra Reski, die seit den Neunzigern in der Lagunenstadt lebt und sie kennt wie keine Zweite, erzählt so atmosphärisch wie schonungslos vom Leben in Venedig. Einst hat sie ihr Herz an einen Venezianer verloren – längst hat sie sich in dessen Heimatstadt verliebt. Doch Kreuzfahrttourismus, Immobilienspekulation und gewissenlose Bürgermeister setzen der Stadt zu. Petra Reski kennt sie noch, die alten Venezianer und die Geheimnisse dieser Stadt, sie zeichnet ein wehmütiges Bild von Venedig, dessen Untergang es unbedingt zu verhindern gilt.“

    Autorin Petra Reski ist tatsächlich mal im Canal Grande auf Tauchstation gegangen aber das ist nur eine nette Anekdote am Rande dieses intensiven Buches. Sie hat nicht nur ihr Herz an Venedig verloren, mittlerweile kann man sie schon als Einheimische bezeichnen. Was sie hier beschreibt und verdeutlicht, zeigt allein schon das Cover mit dem Kreuzfahrtschiff im Hintergrund: die Ruhe vor dem Sturm und der damit verbundenen Wucht der Zerstörung. Natürlich geht sie wunderbar sachlich in diesem Buch vor und erläutert uns Lesern die letzten Jahre/Jahrzehnte der ständigen Entwicklung Venedigs egal ob baulich oder naturbedingt - hier ist wahnsinnig viel passiert und das nicht immer im positiven Sinne. Wenn man dieses Buch zuschlägt gibt es wahrlich nur zwei Lesergemeinschaften. Die Einen, die diese Probleme kennen und mit Argwohn all die Jahre bereits beobachten und die, denen all das völlig wurscht ist und sie hoffentlich ganz bald wieder mit dem Kreuzfahrtschiff am besten gleich vor die Ladeneinkaufstür fahren können, koste es was es wolle. Aber es sind ja nicht nur die Kreuzfahrttouristen allein.

    Reski hat einen sehr schönen geschmeidigen Schreibfluss, ihre Worte wählt sie mit dem nötigen italienischen Gefühl und herausgekommen ist diese Sichtweise, die ich nur so unterschreibe. Venedig wurde in einigen Parts verschlimmbessert, billig verkauft, was die Natur betrifft vernachlässigt auf allen Ebenen - kurzum: Venedig wird ausgepresst wie ein reife Zitronen bis zum Schluss nichts mehr übrig bleibt. Es muss etwas passieren um dieses Gefüge wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ist das so schwer? Reski bohrt in so mancher Wunde und trifft dabei immer den richtigen Ton. Ja, sie macht den Touristen auch mal ein schlechtes Gewissen und ich finde das gar nicht schlecht. Wie würden wir uns denn fühlen, wenn wir so leben würden?

    Ich konnte Reski in jeder Zeile verstehen und fand gerade diese, zum Teil, amüsante Ansicht äußerst gelungen verpackt. Tenor: wir müssen Venedig retten bevor es zu spät ist! 5 von 5 Punkte für diesen Alarm-Weckruf!

    Teilen