ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL: Roman

Rezensionen zu "ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL: Roman"

  1. 5
    11. Feb 2020 

    Spannender Krimi vor malerischer Kulisse...

    Dieses Buch ist ein solider, raffinierter, spannender und schlüssiger Krimi, eingebettet in eine Beziehungs- und Familiengeschichte vor der malerischen Kulisse eines spanischen Herrenhauses und der Weinberge Galiciens.

    Im Zentrum steht Manuel, ein Anfang 50 jähriger, erfolgreicher und berühmter Schriftsteller, dessen Ehemann Álvaro bei einem Autounfall ums Leben kam.

    Recht schnell wird klar, dass es kein Unfall war.
    Recht schnell wird klar, dass es um ein komplexes Netz aus Lügen und Geheimnissen geht.
    Recht schnell wird klar, dass es nicht nur um den Tod Alvaros geht.

    In diesem packenden und psychologisch plausiblen Krimi, der Vernetzungen zwischen Adel und Kirche fokussiert und in dem Geld, Ansehen, Homosexualität, Drogen und Missbrauch eine Rolle spielen, ermittelt ein ungewöhnliches Trio: Der pensionierte Polizist Nogueira, der Witwer Manuel und der Pfarrer Lucas.

    Verschiedene Mutmaßungen werden aufgestellt, verfolgt und z. T. wieder verworfen. Letztendlich wird man von einer unerwarteten Auflösung überrascht.

    Die Kritikpunkte, die man vielleicht anführen könnte, sind, dass die Autorin sich für die Auflösung recht wenig Zeit nimmt, dass am Ende die Polarität gut-böse die Oberhand gewinnt und dass es schlussendlich Happy End - Momente gibt. Manch einer würde das Ende des Romans aufgrund der beiden letzten Gründe vielleicht sogar als kitschig bezeichnen.

    Aber das ist m. E. Meckern auf hohem Niveau.
    Ich kann mich diesem Eindruck und dieser Argumentation nicht anschließen.
    Ich fühlte mich bestens unterhalten.
    Für mich war dieser Roman ein Glücksgriff, den ich genoß.

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  1. Wohltuend unterhaltend

    Es ist die schlimmste Nachricht, die der Schriftsteller Manuel Ortigosa eines Morgens erhält. Sein Mann Alvaro verunglückte tödlich bei einem Autounfall. Doch es ist nicht nur der Verlust, den Manuel nun zu verarbeiten hat. Nach und nach erfährt Manuel, dass Alvaro abseits des gemeinsamen Lebens ein weiteres Leben führte. Gemeinsam mit einem ehemaligen Polizisten und einem Priester gelingt es Manuel Licht in die Vergangenheit und ein wohlgehütetes Familiengeheimnis zu bringen.
    Was sich ja fast wie ein schlechter Witz anhört („Ein Schwuler, ein Polizist und ein Priester gehen in eine Bar…“) ist ganz im Gegenteil ein gelungen aufgebauter Roman, eine Mischung aus Krimi und Familiengeschichte. Dolores Redondo schafft in „Alles was ich dir geben will“ gleichermaßen Spannung wie Atmosphäre auf. Das Zusammenspiel der sehr unterschiedlichen Charaktere gefiel mir außerordentlich gut. Der verstorbene Alvaro ist Dreh- und Angelpunkt in einer Geschichte über Schuld, Familienzusammengehörigkeit, Liebe Verrat und Integrität. Dazu kommt die überaus ansprechende Kulisse der galizischen Weinberge. Mit all diesen Zutaten besticht dieser Roman, die wohltuende Komposition aus angenehmer Sprache, idyllischem Schauplatz und spannender Handlung mach das Buch zur besten Unterhaltungsliteratur.

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