Alexander in Asien: Alexander 2 - Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Alexander in Asien: Alexander 2 - Roman' von Gisbert Haefs

Inhaltsangabe zu "Alexander in Asien: Alexander 2 - Roman"

Die großen Erzähler sind dünn gesät. Im deutschsprachigen Raum stehen sie nahezu unter Naturschutz, doch die seltenen Exemplare, die es hier noch gibt, sollten liebevoll gehegt und gepflegt werden. Eines von ihnen ist der Autor Gisbert Haefs.

Bekannt wurde er durch seine Kriminalromane, seinen entscheidenden Durchbruch erlebte er jedoch mit seinem opulenten historischen Roman Hannibal. Nach Erscheinen dieses Schmökers erhielt Haefs ein Angebot aus Hollywood. Er sollte aus keinem geringeren Stoff als dem Alexander ein Drehbuch mit Sean Connery in der Hauptrolle schreiben. Gisbert Haefs machte sich an die Arbeit und im Herbst des Jahres 1992 legte er den ersten Teil seiner Alexander-Biografie vor.

Keine Angst, er hat nicht nur ein Drehbuch mit einem einfachen Strickmuster geschrieben, das er für die Buchveröffentlichung mit einigen antiken Fakten anreicherte. Gisbert Haefs hat für seinen Alexander-Roman, dessen zweiter Teil jetzt erschienen ist, sehr gründlich recherchiert und in einem breit angelegten Bilderbogen die Antike für den Leser lebendig werden lassen.

Den roten Faden der Geschichte liefert der sterbende Aristoteles, der auf seinem Totenbett einem jungen Makedonier die Geschichte von Philipp, dem Vater Alexanders, erzählt. Zudem gibt er ihm seine Schriftrollen, die er über diese Zeit von seinem Neffen Kallisthenes erhalten hat, der bei den Kriegszügen Alexanders selbst dabei war.

Haefs beleuchtet sein Sujet aus allen Blickwinkeln: Die Vorarbeiten, die Philipp leistete bis es zu einer Einigung mit Athen kommen konnte, seine raffinierten Schach- und Winkelzüge, mit denen er den Boden für seinen Sohn bestellte. Der zweite Band beschäftigt sich hauptsächlich mit der vielschichtigen Persönlichkeit Alexanders: Ein Mensch, der viele begeistert mitziehen konnte, doch mit zunehmendem Alter für seine Umgebung immer rätselhafter und unberechenbarer wurde, z.B. als er seinen langjährigen Freund Parmenion und dessen Sohn grausam hinrichten ließ.

Haefs beschäftigen Fragen wie: Welche Persönlichkeiten steckten in diesen Männern? Welcher Dämon leitete sie? Welche Frauen durchkreuzten ihre strategischen Überlegungen? Olympias, die Mutter Alexanders, schreckte auch vor Mord nicht zurück, um ihre eigene Stellung und die ihres Sohnes nicht zu gefährden. Gisbert Haefs' Roman ist keine seichte Kost, wie so viele historische Schmöker, die sich als Fastfood-Ware verschlingen lassen. Seine Liebe zum Detail und die Fülle der Informationen hemmen sogar teilweise den Lesefluss.

Es ist faszinierend, wie schon in der Antike Geschichtsschreibung manipuliert wurde, militärische Strategen und die Leiter der Geheimdienste um die Macht gepokert haben: Athen gegen Makedonien, Sparta gegen Athen und Persien gegen alle. --Manuela Haselberger

Format:Taschenbuch
Seiten:592
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453471221