Adolf im Wunderland

Buchseite und Rezensionen zu 'Adolf im Wunderland' von Carlton Mellick III
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Inhaltsangabe zu "Adolf im Wunderland"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
Verlag: Festa Verlag
EAN:9783865522788

Rezensionen zu "Adolf im Wunderland"

  1. “Unvollkommen. In welcher Hinsicht?”

    Ein Nazi auf einer Mission: Er soll den letzten unvollkommenen Mann finden, um ihn zu eliminieren, damit die Vollkommenheit perfekt ist. Doch auf der Suche verliert er nicht nur seinen Partner, sondern auch sein Gedächtnis. Außerdem findet er sich in einer bizarren Welt wieder, in dem keiner irgendetwas weiß. Es nicht Tag wird oder zu schnell Nacht. In der Spinnen Menschen schrumpfen, um sie zu fressen und wo jeder nach seiner eigenen Perfektion strebt. Doch trotz aller Widernatürlichkeiten verliert er seinen eigentlichen Auftrag nicht aus den Augen und so muss er sich dem stellen, was er als Unvollkommen ansieht.
    Und einen Weg aus dieser Welt finden.

    Adolf weiß nicht wo er ist und nicht einmal, ob er wirklich Adolf heißt. Der Name steht lediglich auf seiner Uniform, gleich neben dem Wort Gott, also könnte er genauso dieser sein.
    Carlton Mellick III. ist bekannt für seine Bizarro Fiction. Verrückt, abartig, skurril und bizarr. Wer so etwas liest, muss es schon mögen.
    Hier stolpert der Protagonist von einer seltsamen Situation in die nächste. Für alles gibt es keine logische Erklärung und doch ergibt vieles Sinn. Zumindest für die Protagonisten. Der Autor schickt uns hier- und dorthin. Dabei bleibt die Figur des gedächnislosen Adolf aber eher fern.
    Angelehnt an die Verrücktheiten des Carroll´schen Wunderlandes ist eine Situation verrückter und abstruser als die nächste. Aber das hat ja schon in Alice im Wunderland gefallen. Und wenn man sich auf diese Welt einlässt und nicht den Sinn einer solchen Geschichte hinterfragt, hat man doch ein paar vergnügliche Stunden.

    Natürlich muss kurz etwas zum Hintergrund gesagt werden. Der Autor selbst wollte einen Teil seiner Familiengeschichte aufarbeiten, beziehungsweise verspürte das Bedürfnis, über die Nationalsozialisten zu schreiben. An vielen Stellen merkt der Leser die Verballhornung der Ideologie und kann sich so auch amüsieren.
    Gerade wer Alice und Nonsens-Geschichten mag, ist hier gut aufgehoben. Entweder man kann etwas mit Mellick anfangen oder nicht.

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