Atemnot

Rezensionen zu "Atemnot"

  1. Ein tolles Buch

    Es gibt Geschichten, in denen das Mädchen seinen Prinzen findet, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. So eine Geschichte ist das hier nicht. Jenna Lords Leben verlief bisher nicht gerade wie im Märchen. Ihr Vater ist ein kontrollbesessener Neurotiker und ihre Mutter Alkoholikerin. Früher war ihr älterer Bruder ihr einziger Halt, doch jetzt ist er im Irak stationiert. Und vor einigen Jahren wäre Jenna beinah bei einem Hausbrand ums Leben gekommen. Es gibt Geschichten, in denen das Monster das Mädchen umbringt und alle um das unschuldige Opfer trauern. So eine Geschichte ist das hier auch nicht. Mitch Anderson hat viele Qualitäten: Er ist ein engagierter Lehrer und Lauftrainer. Ein liebevoller Ehemann. Ein Mann mit einer ziemlichen … Anziehungskraft. Und dann gibt es noch die Geschichten, bei denen man schwer sagen kann, wer der Prinz und wer das Monster ist, wer das Opfer und wer es verdient, bis an sein Lebensende glücklich und zufrieden zu leben. Diese Geschichten sind die besten. (Klappentext)

    Eigentlich kopiere ich nicht einfach den Klappentext eines Buches, sondern fasse den Inhalt selbst zusammen. Aber bei diesem Buch ist es sehr wichtig kein falsches Wort zu schreiben. Die Geschichte ist sehr komplex und jedes Wort zu viel, kann den Lesern den Spaß verderben. Darum habe ich mich dieses mal für den Klappentext entschieden.

    Aber auch sonst fällt es mir sehr schwer meine Meinung zu diesem Buch aufzuschreiben. Es passiert so viel und alles ist wichtig. Jedes Teil verknüpft sich mit einem Anderen und alles steuert auf ein großes Finale zu.

    In dieser Geschichte geht es um Jenna Lords. Ihr Vater ist ein machtbesessener Kontrollfreak, der Frau und Tochter gerne klein hält und der sich gerne anbeten lässt. Leider sind seine Frau und seine Tochter nicht bereit dazu. Jennas Mutter verfällt immer mehr dem Alkohol und Jennas einziger Halt und ihre einzige Bezugsperson, ihr Bruder Matt, verlässt die Familie um als Soldat in den Irak zu gehen. Nach einem Zusammenbruch Jennas und einer Auszeit in einer Klinik soll sie einen Neuanfang starten und kommt auf eine neue Schule. Ihr Chemielehrer Mitch Anderson setzt sich für sie ein und gibt ihr Halt.

    Die Autorin hat hier eine sehr interessante Geschichte geschrieben in der es nicht so einfach ist herauszufinden, wer gut oder wer böse ist. Hier gibt es kein Schwarz/Weiß denken sondern nur ganz viele Grautöne. Jenna erzählt diese Geschichte selbst, sie macht immer wieder Andeutungen auf zurückliegende Geschehnisse, so dass man einfach immer weiter lesen muss, um zu erfahren, wie alles zusammen hängt.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig und bildhaft und die Seiten flogen geradezu an mir vorbei. Auch wenn es ein Jugendbuch ist, war ich von der ersten Seite an gefesselt und ärgerte mich über jede Störung, die mich vom Lesen abhielt. Meiner Meinung nach ist der Autorin mit "Atemnot" wirklich ein sehr gutes, spannendes Buch mit tollen Charakteren gelungen.

    Ich vergebe für dieses Buch 5 von 5 Punkten und kann es wirklich jedem empfehlen. Es ist zwar ein Jugendbuch, aber auch ältere Leser werden begeistert sein, denn die Autorin hat es geschafft ihren Charakteren bis in die Seele zu schauen. Einfach großartig.

    © Beate Senft

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  1. Eine sehr gefühlvolle Geschichte

    Inhalt:
    Jenna wäre beinahe ertrunken. Für den Polizisten Bob steht fest das sie Opfer ist auch wenn sie immer wieder sagt das sie Schuld ist. Er gibt ihr ein Aufnahmegerät um ihre Geschichte drauf zu sprechen...

    Meine Meinung:
    Atemnot fesselte mich durch den interessanten Rückentext doch dann war ich zu Beginn gar nicht sicher ob es die richtige Entscheidung war.

    Das lag zum Einen an den gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Dadurch das Jenna die Geschichte in kapiteln erzählt. Wird sie von ihr erzählt und spricht den Kommissar immer wieder an. Es gibt hier und da Gedankensprünge bei denen man erst einmal mitkommen muss auch wenn sie sich durch eigene Kapitel vom Rest abheben. Nach etwa 50 Seiten hatte ich mich aber dran gewöhnt und konnte das Lesen genießen.

    Dabei störte mich auch ein wenig das von Beginn an etwas im Raum stand auf das die Erzählung hin führen sollte. Ich wollte wissen was es ist und hatte am Anfang das Gefühl das Jenna um den heißen Brei rum redete.Doch auch das gab sich und gerade zum Ende hin sorgte diese Art von Erzählung für viel Spannung.

    Die Figuren sind wirklich überschaubar.
    Jenna, ist die Erzählerin und Hauptfigur. Sie hat schon einiges durch gemacht, ist ein gebrochener sechszehn jähriger Teenie. Sie kommt langsam aus sich raus und entwickelt sich sehr zu ihrem positiven. Ich mochte sie von Beginn an und das hat sich auch bis zum Schluss nicht geändert.
    Mitch Anderson ist ihr Lehrer und versucht Jenna wieder aufzurichten. Er macht das wofür eigentlich ihre Eltern zuständig wären und nähert sich damit immer mehr. Ihn einzuschätzen ist schwer. Ich weiß nicht ob alles was er tut oder sagt wirklich Ernst gemeint ist.
    Bob ist der Kommissar dem Jenna die Geschichte erzählt. Er wird immer mal angesprochen, aber mehr ist da auch nicht.
    Jennas Eltern haben genug eigene Probleme um sich wirklich vernünftig um Jenna zu kümmern. Sie sind schlichtweg mit ihr und dem Leben überfordert.

    Am Ende war ich sehr zufrieden mit diesem Buch. Trotz des Telegrammartigen Stils mit vielen kurzen Kapiteln, manchmal auch nur zwei Absätze lang, gefiel mir der Schreibstil als ich mich dran gewöhnt habe. Die Geschichte selbst hat viel Gefühl und auch wenn ich manchmal nicht genau wusste was in Mitch vor ging oder Jenna hin und wieder Gedankensprünge hatte kann ich das Buch fast uneingeschränkt empfehlen
    Angegeben ist das Buch ab 12 Jahren, das finde ich allerdings auf Grund von der ein oder anderen Szene doch zu jung. Ich denke 14/15 Jahre wäre geeignet um dieses Buch zu lesen.

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