Yann Martel (* 25. Juni 1963 in Salamanca, Spanien) ist ein kanadischer Schriftsteller. Zum Zeitpunkt seiner Geburt hielten sich seine kanadischen Eltern wegen des Doktoratsstudiums seines Vaters in Spanien auf.

Der Sohn einer Diplomaten- und Schriftstellerfamilie wuchs unter anderem in Alaska, Costa Rica, Frankreich, Mexiko und in den kanadischen Provinzen Ontario und British Columbia auf. Erwachsen unternahm er Reisen in den Iran, die Türkei und Indien. 1981 graduierte er an der Trinity College School in Port Hope, Ontario. Danach studierte er Philosophie an der Trent University in Peterborough und arbeitete während dieser Zeit als Tellerwäscher, Baumpflanzer, Scherenspüler und Wachmann.

Mit 27 Jahren – nach dem Abschluss seines Studiums – entschloss er sich, als Schriftsteller zu arbeiten. Sein erstes Buch The Facts behind the Helsinki Roccamatios (Deutsch: Aller Irrsinn dieses Seins) erschien 1993. In dieser Kurzgeschichtensammlung behandelte er Themen wie Krankheit, Geschichtenerzählen und die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die Titelgeschichte dieser Kurzgeschichtensammlung wurde 1994 verfilmt. Danach entstand 2004 der Film Manners of Dying.

Im Frühjahr 1996 kam in Kanada sein erster Roman Self (Deutsch: Selbst) heraus. In diesem Buch geht es um sexuelle Identität und Orientierung. Der Erfolg blieb aus: Self verkaufte sich schlecht.

Mit Life of Pi gelang Martel 2001 der Durchbruch. 2002 erhielt er für dieses Buch den Man Booker Prize for Fiction. Um den Roman zu schreiben, hatte Martel sechs Monate in Indien verbracht. Er hatte Moscheen, Tempel, Kirchen sowie Zoologische Gärten besucht und sich anschließend ein Jahr lang mit religiösen Texten und Erzählungen von Schiffbrüchigen beschäftigt. Nach der Recherche benötigte er für das eigentliche Schreiben des Buches weitere zwei Jahre. Life of Pi ist die episch geschilderte Überlebensgeschichte eines Schiffbrüchigen mit religiösem Hintergrund. Das Buch wurde 2012 vom taiwanischen Regisseur Ang Lee unter dem Titel Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger verfilmt.

Quelle: wikipedia.de

Bücher von Yann Martel chronologisch