Zeitdieb Social Media – Ist das bei euch auch so?

Klara Bellis

Autor
23. März 2014
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Ich habe letzte Woche einen für mich starken Schnitt gemacht, auch wenn er bis jetzt noch etwas inkonsequent ist. (Das wird aber sicher noch konsequenter. Aus Notwehr. :cool:) Ich habe für mich festgestellt, dass ich in den letzten Jahren immer mehr Zeit bei Facebook verbracht habe, anstatt die Zeit konstruktiv fürs Schreiben, Überarbeiten, Zeichnen, ... Leben zu nutzen. In der Konsequenz habe ich jetzt meinen Browser so eingestellt, dass Facebook - und vorsichtshalber auch Twitter – nur noch morgens und spät abends für mich zu erreichen sind. Dazu habe ich auch einen Blogartikel verfasst: Facebook – Ich hole mir mein Leben zurück! | Klara Bellis

Meine Frage in die Runde: Habt ihr auch festgestellt, dass ihr durch eure Aktivitäten in sozialen Netzwerken, z.B. beim Stöbern in Blogs oder Foren o.ä. mehr Zeit vor dem flimmernden Monitor verbringt, als euch lieb ist? Bei mir ist es inzwischen so „schlimm“, dass ich kaum noch zum Lesen komme oder zum Fernseh schauen und auch andere Aktivitäten (Familienleben, Bügelwäscheberge, ...) hinten an stelle, um „nur noch mal schnell“ bei Facebook reinzuklicken.
 

Sakuko

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27. Juni 2016
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An sich schon, ich bin viel am PC, ich arbeite ja auch da. Aber ich finde es nicht schlimm.
Ich unterhalte mich gerne in Foren und schreibe meine Rezensionen online. Ich spiele Computerspiele mit meinen Freunden und schaue Serien solche Dinge auch nur am PC.
Klar, wenn mir langweilig ist prokrastiniere ich auch schnell mal etwas zu viel bei King.com (Browserspiele), aber das ist mmn nicht schlimmer als am Fernseher zu versacken. Meine Computerzeit ist durch das Kind eh noch mal limitiert.

Ich lese aber z.B. auch viel, wenn ich am PC sitze. Ein paar Seiten lesen, dann mal im Forum gucken, noch ein paar Seiten, Züge im Spiel machen, noch ein paar Seiten, Post verfassen, etc. :cool:
 

Frank62

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28. Dezember 2015
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Zeitdieb Social Media – Ist das bei euch auch so?

Nein! Ich habe bis jetzt nicht eine Sekunde meiner Lebenszeit für Facebook (Welches Genre)? Twitter und Co. ver(sch)wendet und beabsichtige auch nicht dies in Zukunft zu tun.

Meine kostbare Freizeit investiere ich in meine Familie und mein zeitaufwändiges Schreib-Hobby ... und hin und wieder stöbere ich bei WR und in Sebastians Blog herum oder sichte mein GMX-Postfach.
Trotzdem kommt Lesen bei mir eindeutig zu kurz - mein letztes Buch war DIE KRIMFAHRT;)

Sozial-Media-freie Grüße,
Frank
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Meine Frage in die Runde: Habt ihr auch festgestellt, dass ihr durch eure Aktivitäten in sozialen Netzwerken, z.B. beim Stöbern in Blogs oder Foren o.ä. mehr Zeit vor dem flimmernden Monitor verbringt, als euch lieb ist?
Die Gefahr besteht grundsätzlich in jedem Fall. Die nächste Sensation ist ja nur immer einen Klick weit entfernt. Facebook und Twitter nutze ich im Grunde nur als Informationskanal für WR. Und wenn ich nach irgendetwas recherchiere, dann sehr gezielt. Ungewollter Zeitfresser sind die sozialen Medien für mich persönlich nicht.
Ich musste aber schon öfter über Leute bei FB schmunzeln, die immer über ihre knappe Zeit lamentierten. Warf man dann mal einen Blick auf ihr Profil war schnell zu sehen, dass sie täglich Stunden mit dem Posten und Kommentieren von Belanglosigkeiten verschwendeten.
 
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Klara Bellis

Autor
23. März 2014
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Bei mir lief Facebook beim Schreiben immer im Hintergrund. Am Anfang war das richtig toll. Wirklich wie in einem Büro mit lauter Gleichgesinnten, wo man mal schnell ein „Wie schreibt man das?“ oder „Weiß einer, wie ich dies oder das hinkriegen könnte?“ in die Runde werfen konnte und man bekam immer eine Antwort. Irgendwann ist es dann gekippt. Im Grunde so, wie wenn man sich durch ein ultralangweiliges Fernsehprogramm zappt, bei keinem Sender wirklich hängen bleibt und es trotzdem nicht schafft, die Glotze einfach auszumachen und sich zu was anderem aufzuraffen.
Ungut ist nur das Gefühl, dass ich dort jetzt noch mehr – eh schon kaum vorhandene – Chancen verschenken könnte, auf die „tolle Autorin Klara Bellis“ ;) aufmerksam zu machen. Denn im Grunde ist FB fast die einzige Chance, Aufmerksamkeit breiter zu streuen. Aber der Preis (meine Lebenszeit) ist mir inzwischen für den kaum vorhandenen Erfolg des Ganzen zu hoch.
 

Tiram

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Erklär mir doch bitte mal jemand, warum FB fast die einzige Chance ist, breite Aufmerksamkeit zu streuen.
Ich empfinde FB inzwischen als so was von oberflächlich. Bei den Nachrichten, mit denen man täglich eingedeckt wird, kann man sich doch gar nicht auf etwas Spezielles konzentrieren.
Ich war ja nun schon in so vielen Gruppen, auch mit Autoren, drin, haften geblieben ist an mir als Leser keiner.
Da werde ich eher in einem Forum auf ihn aufmerksam.
 

Fridolin

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2. Juli 2016
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Bei mir ist es zum Glück nicht mehr so. Meine "Durchklick-Zeit" habe ich vor der FB-Ära durchgemacht und habe daraus gelernt. Mittlerweile ist meine Freizeit viel zu kostbar, um die einfach so ins WWW zu streuen.
Ich denke, dass Du einen richtigen Weg gehst, wenn Du anfängst, Dir Zeiten vorzugeben, wann Du Dich mit FB&Co. beschäftigst. Hilft übrigens auch bei Mails, wenn recht viele am Tag erhältst.
 

Klara Bellis

Autor
23. März 2014
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@Tiram : Ich habe inzwischen ein paar Jahre Social-Media-Erfahrung und die meisten positiven Effekte hatte ich durch Facebook. Durch sehr liebe und nette Gruppen dort hatte ich mich überhaupt erst mal getraut, Blogger anzufragen, ob sie Interesse an Rezensionsexemplaren hätten. Ohne den Austausch dort im Vorfeld hätte ich diesen Schritt vermutlich nicht gemacht, denn ich als verlagslose Indie-Autorin hatte immer Angst, Blogger nur zu nerven, wenn ich da mit meinem selbstverlegten E-Book ankomme. Wenn ich an anderer Stelle im WWW Rezensionsexemplare angeboten hatte (da gibt es irgendwo eine Seite, ich glaube „Rezisuche" oder so ähnlich. Oder auch hier), gab es keinerlei Reaktionen darauf. „Meine“ Community, eine kleine Gemeinschaft, durch die ich erst mit dem Schreiben angefangen hatte, ist inzwischen verwahrlost. Dort kann ich mich nicht mehr äußern, außer, ich färbe meine Worte braun. Das ist aber leider nicht meine Lieblingsfarbe. :cool: Insofern war (und ist) das schon sehr toll, so eine Möglichkeit wie Facebook zu haben und z.B. filtern zu können, mit wem ich mich dort austauschen möchte und mit wem lieber nicht. Aber es schlaucht mich inzwischen zu sehr und gemessen an der Zeit, die ich da verbrenne, rechtfertigen die kleinen Erfolge (für die ich sehr, sehr dankbar bin), den Zeitaufwand nicht.

@Fridolin : Das mit den Mails kenne ich auch ein bisschen. Nur ist das zum Glück nur manchmal so. FB war da jetzt omnipräsent. Gruselig irgendwie.
 

Tiram

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4. November 2014
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Ich merke auch, dass insbesondere Facebook mir sehr viel Zeit klaut. Man ist vernetzt, man will niemanden, mit dem man näher in Kontakt ist, übersehen.

Dabei ist es gar nicht möglich, alles zu lesen. Aber wenn ich das nicht alles lese, wozu dann das ganze Ding? Nur um gefällt mir zu klicken und Beiträge zu teilen?

Diese Flut an Neuigkeiten nimmt mir oftmals den ganzen Spaß an Facebook, den ich ohne Zweifel auch habe. Dann komme ich in solche Phasen, wie jetzt gerade wieder, dass ich meine Geräte am liebsten alle wegschmeißen möchte.

Die Idee, nur bestimmte Zeiten zu nehmen, finde ich gut. Wo kann man das einstellen?
 

buecherloewe

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18. März 2014
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buecherloewe.de
es ist wirklich erschreckend, wie schnell man sich hier verdattert....auch mir fällt immer wieder auf, das ich in der Zeit bei Facebook eigentlich nur Müll gesehen habe und dafür das wunderbare Buch immer noch halb gelesen im Schrank steht :-( Auf der anderen Seite sind dadurch, auch wenn man es kaum glauben mag ;-) einige Freundschaften entstanden, die ich ganz sicher nicht mehr missen möchte ! Ich denke auch das ein selbst eingeführtes Zeitmanagement hier vielleicht Abhilfe schaffen kann. Ich werde es nun mit einem beigesellten Wecker versuchen;-)
 
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Klara Bellis

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@Tiram (und vielleicht auch @buecherloewe ;)): Ich habe es bis jetzt erst im Firefox eingestellt. Da geht das unter Extras -> Add-ons. Da dann unter Suche „LeechBlock“ eintippen. Da kommt dann so eine Anwendung, die man in den Browser packen kann. Dort kann man Webseiten benennen und Uhrzeiten, zu welchen diese gesperrt sein sollen. Ganz am Schluss kommt noch mal eine ganz harte Einstellungsmöglichkeit, die aber recht heikel sein soll. Die wohl besser nicht verwenden. Vielleicht auch mal bei Chip & Co. nachgooglen. Vermutlich gibt es da auch noch andere Einstellungsmöglichkeiten. Und für andere Browser gibt es das auch.
 
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Helmut Pöll

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Dort kann man Webseiten benennen und Uhrzeiten, zu welchen diese gesperrt sein sollen
Das klappt natürlich, ich halte das aber alles für ein wenig techniklastig. Denn wenn man partout will kann man diese Hürde natürlich leicht umgehen. Es geht viel einfacher. ich mache es beispielsweise mit meinen Emails so. Die sind nämlich genauso ein Zeitfresser, wie @Fridolin zu Recht angemerkt hat.
Ich lese Emails morgens und Abends, vielleicht ausnahmsweise am Mittag, aber nur, wenn wirklch irgendwelche dringenden Dinge anstehen, sonst nicht. Mit Facebook und Twitter kann man genauso verfahren. Man wird keine Sensationen verpassen. Wenn man das konsequent so handhabt braucht man täglich nicht mehr als 15 Minuten für alle social Media Kanäle. Vermutlich reicht für FB und twitter sogar einmal täglich. Das Meiste ist ohnehin Unsinn.
 

Helmut Pöll

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Ich denke auch das ein selbst eingeführtes Zeitmanagement hier vielleicht Abhilfe schaffen kann. Ich werde es nun mit einem beigesellten Wecker versuchen;-)
Ja, der Wecker ist natürlich auch eine Möglichkeit. Und natürlich hat FB auch Vorteile. ich halte hier Kontakt mit Leuten, die ich seit meiner Schulzeit nicht mehr gesehen habe. Was tatsächlich der Zeitfresser ist, ist dieses ständige Nachschauen, ist dieses sofort auf FB Gehen, wenn die FB App eine neue Nachricht anzeigt. Das ist meist unnötig. Es reicht auch am Abend online zu gehen und dann alle 10 Nachrichten in einem Aufwasch zu sichten. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals irgendetwas Wichtiges verpasst habe, seit ich es so handhabe.
 

Renie

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Ich rege mich über meinen Sohn auf, weil er nicht von seinem Handy lassen kann. Dabei muss ich mich an die eigene Nase packen, da ich selbst ständig im WWW unterwegs bin. Das grenzt schon an Sucht. So wie ich meinen Sohn reglementiere, muss ich mir selbst auch Grenzen setzen. Häufig sieht es bei mir so aus, dass ich nur Beiträge lese, aber erst später darauf reagiere, weil ich in diesen Momenten mit anderen Dingen beschäftigt bin. Oft sperre ich mein Handy auch weg, damit ich gar nicht erst in die Versuchung komme, mal auf die Schnelle etwas nachzusehen.
 

Klara Bellis

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23. März 2014
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@Helmut Pöll : Leider schaffe ich es nicht, Facebook aus reiner Willenskraft zu bestimmten Zeiten nicht aufzurufen. Es ist wirklich fast wie eine Sucht. So wie bei der berühmten Tafel Schokolade. Manche Leute beißen da ein kleines Stück ab und teilen sich den Rest der Tafel über Wochen ein. Jemand wie ich schlingt die ganze Tafel hinter und rennt vielleicht sogar noch zum Supermarkt, um sich eine zweite zu kaufen, die er auf dem Weg nach Hause hinterschlingt. Ich habe da echt absolut keine Selbstdisziplin. Es ist richtig erholsam, tagsüber nicht an Facebook ranzukommen.
 
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Marley

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7. Oktober 2014
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Melbourne
Ich kenne das Gefühl natürlich auch, dass ich zu viel Zeit online verbringe. Phasenweise halt. In welchen Phasen, muss halt jeder für sich selbst herausfinden. Mittlerweile halte ich mich an das Motto: Ich muss nicht alles wissen, ich muss nicht zu allem meine Meinung sagen und ich habe nicht immer (sofort) eine Meinung. Außer jetzt :D

Ein Hobby oder ein Interesse an Dingen, die absolut nichts mit lesen, schreiben, Bücher, Literatur allgemein und social media zu tun haben - also schlicht offline - sollte sich jeder nebenher gönnen. Vielleicht fällt es dann etwas leichter weniger häufiger bei FB zu schauen.
 
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