Was waren Eure einflussreichsten Bücher?

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Manche Bücher gefallen uns, manche langweilen. Manche sprechen uns so an, dass wir sie mehrmals in unserem Leben lesen. Und dann gibt es einige Wenige, bei denen es "Bingo" macht, die uns zu einer Einsicht verhelfen, die wir vorher so nicht hatten.

Gibt es solche Bücher bei Euch, von denen Ihr sagen würdet, dass Sie Euer Denken, Euer Leben beeinflusst haben, die Euch vielleicht überzeugt haben, dass Ihr Euch politisch engagieren oder in die Südsee auswandern müsst?

Die Buchbloggerin Literaturlärm hat mich auf diese Idee gebracht.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Als Jugendliche war das : Die Outsider, in dem Buch geht es um die unterschiedlichen sozialen Schichten, und wie sich dies auf die Jugendlichen verhält. Das hat mich seinerzeit sehr zum nachdenken angeregt.

Heute ist es ganz klar das Buch : Die Geschichte von Blue, von der damals 16 Jährigen Solomonica de Winter
Dieses Buch machte mir deutlich, wie schlimm traumatische Erfahrungen für Kinder und Jugendliche sein können, obendrein eine Glanzleistung einer so jungen Autorin
 
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Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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München
Candide habe ich immer wieder gelesen und muss immer noch lachen über diesen Einfaltspinsel. Voltaires scharfer Verstand hat mich beeindruckt
und auch, dass er nicht versucht die Dinge zu beschönigen. Das kannte ich so nicht.

Das ist Abenteuer pur. Wenn ich an die Schatzinsel denke, dann will ich sofort in den Urlaub ans Meer fahren.

Vor Siddharta beschränkte sich mein Wissen über Indien auf Gandhi, Curry und das Postkartenmotiv des Taj Mahal. Aber jetzt war klar, dass es da noch etwas anderes gab, ein Jahrtausende altes System zur Erforschung der Innenwelt.

Das führt beinahe zwingend zu diesem Buch: Haben oder Sein. Ist der Sinn des Lebens der, der reichste und berühmteste Mann auf dem Friedhof zu sein?

Thoreau hat mich immer an einen Voltaire erinnert, der mit der Industrialisierung umgehen musste. Einen Satz habe ich nie vergessen. Er sagte sinngemäß:
alle Leute freuen sich über die neue Telegrafenleitung zwischen New York und London. Aber was ist, wenn wir feststellen, dass diese Leitung im Grunde ganz und gar überflüssig ist, weil wir uns gar nichts zu sagen haben.

Jetzt war klar, die Welt ist ein Irrenhaus, aber ein interessantes Irrenhaus.

Vorweg: Thomas Mann als Person ist mir suspekt. Da ist mir sein Bruder Heinrich viel lieber. Buddenbrooks habe ich aber mit Begeisterung gelesen,
weil mir da zum ersten Mal auffiel, wie schön Sprache sein kann.
 
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Sakuko

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27. Juni 2016
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NRW
Ich weiss gar nicht mehr, wie das Buch hieß, das war noch zu meiner Schulzeit. Ein populärwissenschaftliches Buch über GNR: Genetik, Robotik und Nanotechnologien und ihre Probleme und Folgen. Ich denke es sollte eher abschreckend sein, ich fand es aber nur interessant und es hat mich überzeugt Biologie zu studieren um in die Genetik zu kommen.
Naja, das hat auch nicht gehalten, aber das Thema interessiert mich immer noch sehr.


Dann war da auch noch Voll im Bilde, wenn auch in einem anderen Sinne, als das wohl gemeint war.
Mein Mann, damals Schulkollege hatte mir das Buch ausgeliehen. Hinten war dann auf die freien Seiten ein Liebesbrief geschrienen. Tja, dass hat wenigstens gehalten.:D
 

Tiram

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4. November 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Kristin Lavrans Tochter von Sigrid Undset
Kaufen >

"Kristin Lavranstochter" hat es geschafft, dass ich eine historische Geschichte über 1000 Seiten durchgehalten habe.

Buchinformationen und Rezensionen zu Schuld und Sühne von Fjodor Dostojewski
Kaufen >

"Schuld und Sühne" hat mir die "Angst" vor Klassikern genommen.
 
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Frank62

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28. Dezember 2015
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frank-argos.jimdo.com

Das Gauklerschiff von Robert Kraft ist ein 5-bändiges Roman-Monster mit je 1000 Seiten, das ich irgendwann in den Sommerferien verschlungen habe. Robert Kraft, der auch als deutscher Jules Verne bezeichnet wird, mixt in seinem Monumentalwerk Elemente des Abenteuerromans mit Mystery (Spiritismus) und wissenschaftlichen Einlagen – heute könnte man sein Werk mit der TV-Serie Akte X vergleichen.

Den Namen seines Gauklerschiffes ARGO habe ich deshalb als Pseudonym gewählt, da dieser Roman mich auch heute noch beeindruckt, auch wenn die 5-bändige Reihe für mich unerschwinglich ist, aber vielleicht schreibe ich ja mal irgendwann einen Bestseller und gönne ihn mir – träum.



Träumende Grüße,

Frank Argos
 
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Serapion

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5. Juli 2014
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Im Süden
So, jetzt habe ich nachgedacht und bin auch meinen Bücherschrank durchgegangen. Ich denke, dass das so meine wichtigsten Leseerlebnisse sind/waren (wobei ich mal ohne Link auf ein Buch Karl May voranstelle, denn das waren die ersten dickeren Bücher, die ich nicht mehr aus der Hand legen wollte und immer und überall gelesen habe - also der Anfang von all dem, was bis heute geblieben ist...). Und auch ohne Link "Der Herr der Ringe" - das einzige Buch, das ich sechs Mal gelesen habe, aber das mir leider durch den unsäglichen Filmhype etwas verleidet wurde.

Und jetzt die wirklich wichtigsten:


Der Beginn meiner Begeisterung für "hohe Literatur" - nach 150 Seiten habe ich es auf die Seite gelegt, weil ich das Buch nicht verstanden habe - war aber völlig begeistert - klingt komisch, war aber so. In der Zwischenzeit haben ich es auch schon zweimal ganz gelesen...


In der Reclamausgabe mein erstes Buch von E.T.A. Hoffmann - Lektüre im Deutschleistungskurs... Aus einer anfänglichen Trotzhaltung ("ich les doch jetzt keine Märchen mehr") wurde mit Hilfe eines grandiosen Deutschlehrers eine bis heute nicht mehr endende Begeisterung für diesen Schriftsteller.

Und der gleiche Deutschlehrer hat mich völlig infiziert mit dem Uwe-Johnson-Virus. Kurz nach dem Abitur haben ich zum ersten Mal das für mich wichtigste Buch gelesen, da es mir die Augen für so viele Gedanken geöffnet hat:



Damit hat meine immer noch andauernde Beschäftigung mit dem Holocaust begonnen.


Weil kein Buch so gut widergibt, wie ich mir Mozart vorstelle - eben nicht als den oberflächlichen Lebemann, der nur seichte Musik geschrieben hat.


Stellvertrende für alle 10 Bände - was für ein Leben - in all seinen Brüchen und Widersprüchlichkeiten. Da habe ich viel auch über mich selbst gelernt, bzw. auch einen anderen Blick auf vieles bekommen.


Eines der wenigen philosophischen Bücher, mit denen ich etwas anfangen kann - aber das hat dann eine Unmenge an für mich bis heute prägenden Gedanken.