Rezension Rezension (4/5*) zu Bei Zugabe Mord!: Eine Diva ermittelt im Salzburger Festspielhaus. Kriminalrom.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Bei Zugabe Mord! von Tatjana Kruse
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Boston Terrier

Kann man als Boston Terrier eine wichtige Rolle spielen, wenn man wegen seiner Narkolepsie in den wichtigen Momenten schnarchend umfällt? Zum Glück ist das kein Problem, über das sich der kleine Hund der Opernsängerin Pauline Miller große Gedanken macht. Auch das Frauchen ist mit anderen Problemen beschäftigt. Zu einer herausragenden Inszenierung der Entführung aus dem Serail für die weibliche Hauptrolle engagiert, muss sie sich nicht wie erwartet mit den Stimmübungen beschäftigen, sondern damit, dass einer nach dem anderen ihrer Sangeskollegen auf unnatürliche Weise das Zeitliche segnet. Pauline bekommt es mit der Angst zu tun und beschließt, den Mörder zu finden bevor er sie findet.

Die Salzburger Festspiele bieten doch mal einen anderen Hintergrund für einen Krimi. Zunächst trällern die Akteure noch friedlich ihre Liedchen und man denkt, wer kann ihnen Übles wollen. Doch schon nach dem ersten Mord lassen sich doch ein paar Verhaltensweisen finden, mit denen das Opfer es verstand anzuecken. Viele werden da zu Verdächtigen, allen voran unsere voluminöse Diva Pauline. Frisch entliebt zieht sie deshalb mit ihren Boston Terrier Radames los, um sich von dem Verdacht zu befreien. Mehr oder weniger unterstützt wird sie von ihrer Agentin Brocki und dem Mann für alles Yves, der als Countertenor einfach kein anderes Engagement hat.

Gebannt und doch schmunzelnd folgt man Pauline Miller auf ihren Wegen durch Salzburg und die Opernwelt. Die gestandene Diva mit Kleidergröße 48/50 gesegnet und auf dem Höhepunkt ihres Könnens schnauft durch die Stadt. Sport hat sie, wie sie selbst sagt, zum letzten Mal in der Schule gemacht. Für das schlaue Köpfchen, das sie ihr eigen nennt, braucht sie auch keine sportlichen Ambitionen. Auch wenn sie hier der Lösung eher dadurch näher kommt, dass die Verdächtigen wegsterben, gelingt ihr die Annäherung doch auf äußerst amüsante Weise. Selbst die kleinen und größeren Nebenrollen dieses arienhaften Krimis sind gut besetzt. Doch keiner toppt die Diva, die beim Lesen hervorragend unterhält und das Ende des Romans, zwecks Vorbereitung weiterer Abenteuer, auch lebend erreicht.


 
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