Rezension Rezension (4/5*) zu 17 - Das erste Buch der Erinnerung (Die Bücher der Erinnerung) von Rose Snow.

TheUjulala

Mitglied
26. November 2016
85
3
12
Dachau
www.theujulala.de
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Viel Herzspannung, mystisch und aufregend

Dieses Buch durfte ich bereits als Testleserin lesen und bin sehr begeistert gewesen. Allein schon, dass ich quasi wie eine Hebamme bei der Geburt des neuen Babies dabei sein und vorher schon mal ein Ultraschallbild bestaunen durfte. Hier noch mal ein riesen Dankehschön an Ulli und Carmen!

Die Handlung:
Johanna und ihr Vater ziehen von einem Ort zum anderen, seit 10 Jahren. Das arme Mädchen muss jedesmal ihre gesamten Zelte abbrechen und sich immer in einer neuen Stadt eingewöhnen. Diesmal sind sie in Hamburg gelandet, das nicht gerade für viele Sonnentage bekannt ist. Jo hat sich durch die Rumzieherei ein ziemlich dickes Fell angewöhnen müssen, um nicht bei jedem Wegzug in Depressionen zu verfallen. Der letzte Wegzug ist ihr besonders schwer gefallen.
Plötzlich beginnt Johanna komische Visionen zu sehen. Sie merkt schnell, dass es die Erinnerungen von den Menschen sind, die sie berührt. Nicht nur die Gabe verunsichert das Mädchen, auch die neuen Lebensumstände und vollendeten Tatsachen, die Anwesenheit der neuen Freundin des Vaters und ihr Sohn, bringen Jo total durcheinander, sondern da sind auch noch zwei Typen, Louis und Adrian, die beide nicht geheimnisvoller sein könnten.

Meine Meinung:
Jo gefällt mir sehr gut. Sie ist reflektierend in ihren Gedanken und wirkt wirklich reif. Ich finde ihre Gefühle und Gedanken unheimlich toll beschrieben und konnte wirklich gut mit ihr mitfühlen. Die Beziehung zwischen Jo und ihrem Vater kann ich sehr gut nachempfinden. Auch ihre anfängliche Resignation ihrer Umwelt gegenüber.

Ich finde alle Personen sehr gut dargestellt und habe sie gut bildlich vor meinem Auge gehabt. Auch die unterschiedlichen Charakterzüge finde ich toll ausgearbeitet. Gerade die drei Typen, Adrian, Finn und Louis sind sehr unterschiedlich. Adrian ist das Mysterium schlechthin, und das kommt auch wirklich so bei mir an. Conny, mit der sich Jo in der Schule anfreundet, finde ich super und kann sie mir auch sehr gut vorstellen. Einen bunten Vogel braucht man im Leben, und Conny verkörpert das sehr gut!

Allem vorweg gefällt mir der Schreibstil extrem gut! Eine wirklich sehr anschauliche und direkte Sprache. Jeder Charakter hat die treffende Ausdrucksweise. Die Spitzen, die Sprachduelle, die vielen netten kleinen Scharmützel zwischen Finn und Jo - köstlich! Nicht nur die Idee der Geschichte hat mich überzeugt, sondern auch die Beschreibung, wie Jo sich mit ihrem Schicksal, ihrer Gabe, auseinandersetzt und auch hinterfragt. Und es nicht gleich schulterzuckend annimmt. Auch wie sie langsam entdeckt, wie ihre Gabe funktioniert.

Ein bisschen Kritik muss ich aber ausüben. Es fehlt mir tatsächlich ein höherer Spannungsbogen. Meine Erwartung an ein Buch, auch wenn es Teil einer Trilogie oder Reihe ist, dass jedes Buch in sich eine geschlossene Handlung mit Spannungsbogen hat. Cliffhanger ja, aber die Geschichte sollte trotzdem in dem Band abgeschlossen sein. Es ist aber nur meine persönliche Erwartung, die dann leider etwas enttäuscht wurde. Aber die Herzspannung kommt definitiv nicht zu kurz! Da ist mächtig was los und wie wir Rose Snow kennen, wird es zum Schluß hin noch richtig spannend!

Absolute Leseempfehlung und ich scharre mit den Füßen, weil ich Teil 2 und 3 endlich lesen möchte!!!