Rezension (2/5*) zu Advent fängt im September an von Evelyn Sanders.

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.854
7.736
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Plätschernde Langeweile...

Die kirchliche Tombola, bei der es vor allem Feinstrumpfhosen in Größe 48 zu gewinnen gibt; die beiden verliebten Weihnachtsmänner vor dem Warenhaus, von denen einer sich als Weihnachtsfrau entpuppt; der so romantisch gedachte Hüttenurlaub in den Bergen, der zur Katastrophe gerät – Bestsellerautorin Evelyn Sanders versteht es, typische vorweihnachtliche Erscheinungen in zwölf vergnüglichen Geschichten amüsant aufs Korn zu nehmen.

Die zwölf voneinander unabhängigen Geschichten rund um die Adventszeit spielen um Evelyn Sanders selbst und ihren weitverzweigten Familienclan. Angeblich 'neue lustige, turbulente, typisch großfamiliäre Geschichten rund um die kalte Jahreszeit'. Doch hier ist ehrlich gesagt nichts witzig spritzig so wie angekündigt, kein humoreskes Feuerwerk erwartet den Leser hier, auch kein (vor-)weihnachtliches Flair, sondern im großen und ganzen eine gepflegte Langeweile. Der Vorteil an den einzelnen Geschichten ist, dass sie
jeweilse rasch gelesen sind und man das Buch nach jeder Episode erst
einmal wieder zur Seite legen kann.


"Weihnachtszeit ist die Zeit, in der man für andere Leute Dinge kauft, die man sich selbst nicht leisten kann!"


Klischeehaftes und Binsenweisheiten in recht einfach gehaltenem Schreibstil gibt es hier - keine Überraschungen, kein Aufbegehren aus dem
Vorsichhinplätschern. Die Figuren austauschbar, eindimensional,
gesichtslos, und wenn man, wie ich, zuvor noch kein Buch von Evelyn
Sanders gelesen hat, ist es manchmal kaum ersichtlich, um welches
Familienmitglied der Autorin es sich da in der ein oder anderen
Geschichte gerade handelt.

Ein wenig wirkt das Buch wie eine 'Resteverwertung' für Geschichten, die nirgendwo anders untergekommen sind. Begeisterte Rezensionen belegen: Evelyn Sanders kann auch anders! Für mich ist dieses Buch jedenfalls eine Enttäuschung und garantiert keine Einstimmung auf die nun anstehende vorweihnachtliche Zeit. Sehr schade...


© Parden