Nur Handel mit ausgeprägtem Service wird überleben

Helmut Pöll

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München
Die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf unser Leben sind die großen Themen der nächsten Jahre. Nicht weniger als eine Umwälzung wird sie für unser Alltagsleben bringen. Innenstädte werden in zehn Jahren ganz anders aussehen, als sie es heute tun.

Die wachsende Nachfrage nach Wohn- und Gewerberaum in den Großstädten wird die Mieten nach oben treiben, was für viele Einzelhändler, die jetzt noch gerade über die Runden kommen, problematisch werden könnte. Das ist eine der Prognosen des Wirtschaftsgipfels 2016 der Süddeutschen Zeitung.

Für Buchhandlungen könnte das bedeuten, dass sie ihre Verkaufsflächen weiter reduzieren und ihren Service online verlagern müssen. Kunden werden denselben Service
erwarten, den sie von anderen Händlern gewohnt sind, also beispielsweise einen Lieferservice. Ein Handel ohne diesen ausgeprägten Service hat keine Zukunft, so das Fazit des Gipfels.

www.boersenblatt.net: SZ Wirtschaftsgipfel 2016 | Teil 2 / Disruption im Einzelhandel / BookBytes
 

Marley

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Melbourne
Sie können ja auch noch mehr Schnick Schnack verkaufen der nichts mit Bücher zu tun hat :) - so wie beinahe jedes andere Geschäft inklusive Post auch. Ich habs in meinem letzten Ebook verwurstet - da wird beim Friseur Kleidung verkauft. Gibbet hier alles hehe.
Lieferservice für kleinere unabhänige Buchhandlungen dürfte aus Kostengründen nicht machbar sein.
Bei uns im Einkaufszentrum poppt ab und zu eine Art Kiosk Mitten im Gang up - die verkaufen Kalender und jede Menge Bücher, gerne auch haufenweise Kinderbücher. Dieses Pop-up gehört aber zu einem festen Laden dort. Wissen nur nicht viele Leute und kaufen wie blöd. Man muss halt nur ein wenig erfinderisch sein. Wenn man so einen Kiosk sieht denkt man automatisch alles ist preisgünstiger als im richtigen Geschäft.
 
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Marley

Autor
7. Oktober 2014
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Melbourne
Tja, weiß ich auch nicht. Im Beispiel des Friseurs von mir ist es - denke ich - wohl so - dass man da eine Gemeinschaft eingegangen ist mit ... mmh ... vielleicht einer Verwandten, Bekannten, bester Freundin oder schlicht, um sich die Geschäftsmiete zu teilen oder beinahe zu teilen.
Ich glaube, wenn man es geschickt angeht, dann passt das schon. Die Zeiten in denen ein Geschäft nur eine bestimmte Ware verkauft sind eher vorbei.
Meine Friseurin zum Beispiel hat auch eine Kosmetikerin im Geschäft. Ein großer Supermarkt liefert Online-Bestellungen an die hauseigenen Tankstellen in ein extra Depot aus - sogar mit Kühlfächern. Der Kunde will, der Kunde bekommt.
Ich glaube wir müssen uns von der Idee einer reinen Buchhandlung verabschieden.
Man könnte ja auch Thementage machen. Mittwochs nur Liebesromane, Krimis oder was weiß ich. Kochbücher ... Thementag. Gemeinsam kochen, Vortrag blabla - B2B oder so. In der Hotelwirtschaft gibt es das doch schon ewig.
 

Frank1

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5. April 2016
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Eisenach
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Die wachsende Nachfrage nach Wohn- und Gewerberaum in den Großstädten wird die Mieten nach oben treiben, was für viele Einzelhändler, die jetzt noch gerade über die Runden kommen, problematisch werden könnte. Das ist eine der Prognosen des Wirtschaftsgipfels 2016 der Süddeutschen Zeitung.
Bei Wohnungen mag das ja zutreffen, bei Gewerbeflächen eher nicht. Wenn ich mir Eisenach und die benachbarten Kreisstädte in Westthüringen und Nordhessen (Gotha, Bad Salzungen, Bad Hersfeld, Eschwege) so ansehe, stehen eher bezugsfertige Läden leer, teilweise über Jahre. Da würde bestimmt mancher Hausbesitzer finanziell entgegenkommen, nur um seinen leerstehenden Laden überhaupt endlich zu vermieten.
 

R. Bote

Autor
20. Dezember 2014
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rene-bote.jimdo.com
Da würde bestimmt mancher Hausbesitzer finanziell entgegenkommen, nur um seinen leerstehenden Laden überhaupt endlich zu vermieten.
Da habe ich allerdings eher den gegenteiligen Eindruck. Leerstände gibt es im Ruhrgebiet zwar auch noch und nöcher, aber was ich so gelesen habe, weckt bei mir eher das Gefühl, dass die Immobilienbesitzer die Ladenlokale lieber in der Hoffnung auf den wirklich potenten Großmieter bis zum St.-Nimmerleins-Tag leer stehen lassen, statt auch nur einen Cent von ihren Mietforderungen abzurücken. Vielleicht ist es die Angst, einen weniger zahlungskräftigen Mieter dann nicht rauszukriegen, wenn einer kommt, der mehr zahlen kann. Dass kleinere Läden vor die Tür gesetzt werden, weil zahlungskräftigere Clientel auf die Ladenlokale scharf ist, ist eher in aufkommenden In-Vierteln zu beobachten; in der letzten Zeit ging in diesem Zusammenhang gelegentlich ein Teil von Bochum-Ehrenfeld durch die regionalen Medien.
 

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