Als schnulzig habe ich das Ende nicht empfunden. Schnulzig wäre für mich,Das Ende musste dann ja doch noch schnulzig werden. Macht es aber auch nicht besser.
Ich finde das Buch einfach zu verkopft. Zu technisch. Als hätte der Autor sich mal überlegt, wie er am besten die Literaturkritiker und Juroren ködern kann und es dann eins nach dem anderen nach Strichliste abgearbeitet. Emotionslos, desinteressiert.
Leute werden sich schon ihre eigenen Gefühle herein interpretieren, dann muss er das nicht machen.
Eigentlich lässt sich an der Geschichte sehr schön die Frage der Schuld diskutieren.
Ich weiss noch nicht einmal, was du damit sagen willst. Das macht für mich gar keinen Sinn. Alle Menschen sind Schuld an allen Schicksalen aller Flüchtlinge? Sind Flüchtlinge nicht auch Menschen? Sind die dann auch alle selbst Schuld?Haben Reither und Palm, stellvertretend für alle Menschen, Schuld am Schicksal der Flüchtlinge, verkörpert durch das Mädchen?
Ja, denn sie haben die Wahl getroffen zu flüchten. Natürlich schließt sich daran die Frage nach dem Warum. Mögliche Antworten, z.B. Krieg, Unterdrückung, Hunger, etc. ziehen wiederum Fragen nach dem Warum nach sich. Das lässt sich sehr lange fortsetzen.Ich weiss noch nicht einmal, was du damit sagen willst. Das macht für mich gar keinen Sinn. Alle Menschen sind Schuld an allen Schicksalen aller Flüchtlinge? Sind Flüchtlinge nicht auch Menschen? Sind die dann auch alle selbst Schuld?
Das Ende musste dann ja doch noch schnulzig werden. Macht es aber auch nicht besser.
Ich finde das Buch einfach zu verkopft. Zu technisch. Als hätte der Autor sich mal überlegt, wie er am besten die Literaturkritiker und Juroren ködern kann und es dann eins nach dem anderen nach Strichliste abgearbeitet. Emotionslos, desinteressiert.
Leute werden sich schon ihre eigenen Gefühle herein interpretieren, dann muss er das nicht machen.
Eigentlich lässt sich an der Geschichte sehr schön die Frage der Schuld diskutieren. ....
Derartige Fragen machen für mich einen guten Roman aus.
Auch der Erzähler ist ja letztlich eine fiktive "Person", der Stellung beziehen kann , ohne dass es die Meinung des Autors sein muss. Ich sehe in Reithers Verhalten eher eine Hilflosigkeit , er weiß nicht , wie er mut dem Mädchen umgehen soll. Das sieht man auf der Fähre.Der Kirchhoff schreibt einfach völlig wertfrei, neutral. Als geht ihn seine eigene Geschichte gar nichts an.
Bei anderen Autoren, wenn da rassistische Tendenzen drinne sind, dann weiss man ob der Autor oder der Charakter rassistisch ist. Hier kann ich das nicht sagen, weil Kirchhoff keine Stellung bezieht. Könnte beides stimmen.
Diese Novelle lässt einen enormen Interpretationsspielraum zu. Ich muss gerade an meine Zeit in der Schule denken, als ich im Deutschunterricht mit Interpretationen gequält worden bin und ich fast immer festgestellt habe, dass meine Interpretationsansätze nicht mit denen meiner Lehrerin..... , gerade die vielen Fragen, die aufkommen, machen einen guten Roman aus.
Ich bewundere deinen Mut, offen deine Gedanken über den Preisträger zu äußern.
Ich glaube nicht, dass hier in irgendeiner Form zensiert wird Ich habe in diesem Forum schon sehr kontrovers geführte Diskussionen miterlebt. Ich denke eher, dass @Momo meint, dass du dich gegen den Strom gestellt hast. Viele von uns sind begeistert von der Novelle, mich eingeschlossen, und dann konsequent eine andere Meinung zu vertreten, ist mutig, vor allem wenn die Literaturwelt die Novelle auch noch gekürt hat. Ist doch gut, wenn man unterschiedlicher Meinung ist, sonst hätte man ja nichts zum DiskutierenIch verstehe nicht ganz, was daran mutig sein soll, die Wahrheit zu sagen. Welchen Sinn hätte eine Leserunde, wenn alle sich nur nach dem Mund reden, weil keiner dem anderen widersprechen will?
Um, heißt das ihr zensiert euch sonst, wenn eure Meinung zu sehr von der Masse abweicht?
Heute sehe ich das ähnlich. Als Jugendlicher war es für mich Quälerei. Wahrscheinlich fehlte mir damals die nötige Reife. Mittlerweile lese ich viele Bücher, die ich in der Schule gehasst habe auf's Neue. Und jetzt kommen sie bei mir an (wie der Werther zum Beispiel). Aber das nur am Rande, schließlich geht es um Kirchhoff. Ich finde es auch großartig, dass "Widerfahrnis" derartig beschäftigen kann. Ich mag keine Bücher, die ich lese und sofort wieder vergesse. Bei Kirchhoff ist das sicherlich anders. Wobei ich eher auf seine Sprache fokussiert bin. Da stelle ich bei mir fest, dass ich viele Formulierungen durchleuchte, immer mit der Frage, wie könnte er das jetzt meinen. Und sogar jetzt, beim Zurückblättern, stoße ich immer wieder auf Wortschätze, so dass ich mich erneut in das Buch vertiefe.Das macht für mich einen guten Roman aus, dass er Freiheit lässt, zu deuten und zu interpretieren . Wenn alles klar und deutlich vor mir liegt, muss ich selbst nicht mehr denken...das ist extrem langweilig. Dass wir Widerfahrnis so unterschiedlich wahrnehmen, hängt ja auch mit eigenen Lebenserfahrungen zusammen ( sorry @Renie jetzt kommt die Deutschelehrerin durch Wie willst du den Werther verstehen, wenn du nie Liebesleid hattest?
Ich glaube nicht, dass hier in irgendeiner Form zensiert wird Ich habe in diesem Forum schon sehr kontrovers geführte Diskussionen miterlebt. Ich denke eher, dass @Momo meint, dass du dich gegen den Strom gestellt hast. Viele von uns sind begeistert von der Novelle, mich eingeschlossen, und dann konsequent eine andere Meinung zu vertreten, ist mutig, vor allem wenn die Literaturwelt die Novelle auch noch gekürt hat. Ist doch gut, wenn man unterschiedlicher Meinung ist, sonst hätte man ja nichts zum Diskutieren
Wem denn zum Beispiel, @Momo ?
Ich war ja sehr enttäuscht, daß Anna Katharina Hahn es mit "Das Kleid meiner Mutter" nicht auf die Liste geschafft hat. Aber Kirchhoff gefällt mir noch besser.
Übrigens habt ihr noch gar nicht die Frage beantwortet, ob der Anhänger der Kette nur Schmuck war oder von vorne herein eine Selbstverteidigungswaffe?
Ich werde jetzt mal meine Spoiler abbauen. Die sind doch hinderlich bei einer Diskussion. Jeder der hier reinschaut, muss damit rechnen, etwas über den Inhalt der Geschichte zu erfahren.