Hallo, liebe
@Doris ,
gestern Abend habe ich mit deinem Buch angefangen. Nun muss ich gestehen, dass ich kein großer Pferdefreund bin (aber auch kein Pferdefeind
). Pferde sind mir eigentlich egal. Was mich jedoch dazu bewogen hat, dein Buch zu lesen, war die Frage: was bringt eine westeuropäische Frau dazu, allein in ein islamisches und von Männern dominiertes Land zu gehen und dort zu leben? An den Pferden kann es doch nicht liegen. Pferde gibt es überall. Ich bin gespannt, ob ich am Ende des Buches deine Beweggründe verstehen werde.
Den ersten Leseabschnitt habe ich heute verschlungen. Anfangs gibt es keine Einleitung - mal abgesehen von dem kurzen Epilog. Du hältst dich nicht damit auf, über Reisevorbereitungen, Bedenken und Abschiedsszenen zu berichten, was auch nicht nötig ist. Stattdessen ist der Leser mit dir von jetzt auf sofort in einem neuen und fremden Kulturkreis. Man merkt, wie verloren und einsam du dich gefühlt haben musst. Mir ist aufgefallen, dass die Personen, denen du in den ersten Tagen begegnet bist sehr anonym wirken. Sie haben keine Namen und scheinen profillos zu sein. Das verstärkt den Eindruck der Einsamkeit, die du verspürt haben musst. Erst nach ein paar Tagen werden einige Personen vertrauter, wahrscheinlich hast du dann auch erst angefangen, dich langsam an deine neue Umgebung zu gewöhnen.
Es ist fast schon rührend, wie du versuchst, dein "Alcatraz" schön zu reden
. Aber triste Grau- und Brauntöne, Miefgeruch und Löcher in den Wänden vermitteln einfach keine Gemütlichkeit. Da rettet auch ein Farbkleks in Form eines Blumenstraußes nichts.
Nach den ersten Seiten stelle ich fest, dass man in Libyen kein Tier sein möchte. Das einzige Tier, dem es gut geht ist der Schäferhund des Konsuls. Alle anderen Tiere, die einem begegnen sind krank, verletzt oder misshandelt. Arme Kreaturen
Ich habe noch ein paar Fragen zum Inhalt:
Was hat es mit den nicht vorhandenen Kanaldeckeln auf sich?
Wie alt warst du, als du den Job in Libyen angenommen hast?
Was war das überhaupt für ein Job?