Rezension Fangirl - Rainbow Rowell

Sakuko

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27. Juni 2016
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NRW

Das Buch handelt von Caths erstem Jahr an der Uni, weg von zu Hause, ein Zimmer ohne ihre Zwillingsschwester. Zuerst verkriecht sie sich nur alleine in ihrem Zimmer und schreibt Fanfiction über Simon Snow (Harry Potter, essentiell), aber langsam holt das Leben auf.
Die erste Liebe, Probleme mit dem manischen Vater, der nun alleine zu Hause ist; die Mutter, die vor 10 Jahren abgehauen ist taucht wieder auf, mit ihrem Zwilling streitet sie sich und obwohl sie sehr gut im Schreiben ist weiss sie nicht so recht, ob sie überhaupt über eigene Welten schreiben kann, oder möchte, wenn sie doch ihre Fanfiction hat.

Manchmal gibt es Bücher, die klicken einfach, und das ist so ein Buch für mich. Ich sehe mich als Teenager in Cath, die Fanfiction, die Unsicherheit, die Ängste, die Begeisterung. Es hat etwas sehr sentimentales für mich.
Rowell schreibt einfach wunderbare Charaktere, in denen man sich selbst wiederfinden kann, die aber trotzdem interessante und eigenständige Personen bleiben, und nicht in Stereotypen abrutschen.
Und darum geht es auch in dem Buch, es ist eine typisch charaktergesteuerte Geschichte mit Cath emotionaler Entwicklung als Hauptangelpunkt, wobei auch die anderen Charaktere ihren Teil abbekommen.
Auch die Dialoge sind großartig: Witzig, authentisch, liebenswert. Einfach glaubhaft, realistisch.

Da es in dem Buch um Fanfiction geht (übrigens mit Homosexuellem Einschlag, falls das jemanden stört), wird jedes Kapitel mit einem Auszug aus den Simon Snow Büchern oder einer von Cath Fanfictions beendet. Cath liest zudem innerhalb des Buches eine ganze Geschichte vor. Auch wenn die Welt von Simon Snow offensichtlich an das Harry Potter Universum angelegt ist, ist sie doch anders genug um auch für sich selbst zu stehen, und eigenständig interessant zu sein. Mittlerweile gibt es von der Autorin auch ein Buch, das in dem Simon Snow Universum spielt (Carry On). Da ich von der Fanfiction im Buch sehr beeindruckt war, habe ich dann auch gleich dort weiter gelesen.

Das einzige Manko des Buches war für mich was etwas unspektakuläre und eher plötzliche Ende. Es ist mehr so, als wäre die Geschichte einfach langsam verlaufen, es gibt keine große Auflösung, keinen Klimax. Es war nicht völlig unpassend, aber ich fand es trotzdem etwas unzufriedenstellend.

Trotzdem kann ich nur empfehlen das Buch zu lesen, ich habe selten so gut ausgearbeitete Charaktere gelesen.