Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff wurde am 10. März 1788 in Ratibor geboren, gestorben ist er am 26. November 1857 in Neisse.
Eichendorff war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Er ist als Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig und zählt mit ca. 5000 Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern.
Die Lerche
Ich kann hier nicht singen,
Aus dieser Mauern dunklen Ringen
Muß ich mich schwingen
Vor Lust und tiefem Weh.
O Freude, in klarer Höh
Zu sinken und sich zu heben,
In Gesang
Über die grüne Erde dahinzuschweben,
Wie unten die licht' und dunkeln Streifen
Wechselnd im Fluge vorüberschweifen,
Aus der Tiefe ein Wirren und Rauschen und Hämmern,
Die Erde aufschimmernd im Frühlingsdämmern,
Wie ist die Welt so voller Klang!
Herz, was bist du bang?
Mußt aufwärts dringen!
Die Sonne tritt hervor,
Wie glänzen mir Brust und Schwingen,
Wie still und weit ist's droben am Himmelstor!