Der Spinswitcher: Mein Trailer zum Buch


Wie ein Buch-Trailer gestaltet werden sollte, wie lang oder kurz er optimalerweise gehalten sein müsste, um informativ zu sein ohne zu langweilen, ist eine Frage, nach deren Antwort offenbar viele Gestalter noch suchen. Von den Werbespots, die man bis jetzt so findet, überzeugen wohl eher die der großen Verlagshäuser. Obwohl sie mir meist zu lang erscheinen, wirken sie in der Regel professionell gemacht. Je kleiner die Verlage sind, bis hin zum Selbstverleger, umso deutlicher tritt zu Tage, dass der Kostenrahmen für derartige Marketing-Maßnahmen stets eng begrenzt zu sein scheint.

Buchtrailer haben das Handicap, in Namens- und Sinnverwandschaft zu den entsprechenden Spots der Filmindustrie zu stehen. Doch deren Entstehungsgeschichte sowie die finanziellen Möglichkeiten der Macher dürften sich nicht einmal ansatzweise mit denen von Literaturschaffenden vergleichen lassen.

Vermutlich ist der Trailer zu einem Kinofilm vergleichsweise einfach zu erstellen. Die Bilder sind ja vorhanden, der Regisseur braucht sie »nur« zu einem möglichst dramatischen Portfolio zusammenzuschneiden. Bei Trailern für Romane wird oft versucht, es den entsprechenden Vorlagen der Filmindustrie gleich zu tun. Meiner Ansicht nach funktioniert das selten. Erstens ist der Aufwand ziemlich hoch und zweitens können die gelieferten Bilder unbeabsichtigte Assoziationen wecken. Idealerweise müsste man danach streben, bei jedem einzelnen Interessenten das zu aktivieren, was ihm seine Fantasie zur Verfügung stellt: sein Kopfkino nämlich. Bücher schaffen das in aller Regel. Aber Werbespots? Wie lange kann man das Interesse derer, die man damit erreicht, aufrecht erhalten?

Würde mein Roman als Hörbuch vorliegen, von einem entsprechend geschulten Schauspieler gesprochen, hätte ich vermutlich versucht, einzelne vorgelesene Szenen aneinanderzusetzen, um wie bei einem Trailer für einen Film, möglichst dramatische Einblicke in die Rahmenhandlung zu bieten. Aber Werbe-Videos leben von optischen Anreizen.

Also versuchte ich lediglich das Material, das mir zur Verfügung stand, in Bewegung zu versetzen. Das war einmal das Buch selbst, dann das Bildmaterial welches ich mir zur Illustration des Covers geschaffen hatte und ein extra für den Trailer geschriebener Text, der kurz anreißt, worum es in meinem Roman geht. Die animierten Headlines geben Hinweise darauf, welche Art von Roman der Leser erwarten kann. Statt eines Branchen-Profis war mein Sohn so freundlich als Sprecher einzuspringen. Denn auch mein Budget für den Trailer war begrenzt.

Über ein paar Rückmeldungen dazu, wie der Trailer auf euch wirkt, würde ich mich sehr freuen.
 
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Reaktionen: Frank62

apple

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18. Januar 2016
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Süddeutschland
@Matthias Töpfer, ich wühle mich hier gerade durch den Buchtrailerthread, bin jetzt bei dir gelandet, habe erst deinen Beitrag gelesen, dann den Trailer angesehen und finde ihn sehr gelungen: vielfältig, anders, ungewöhnlich, bewegt und interessant. Mir gefällt, dass er so lebendig wirkt und nicht aus der Einheitsbreiverwurstungsmaschine stammt. :)
Viel Erfolg beim Verkauf deines Buches, herzlich apple (ach ja, dein Sohn hat eine sehr angenehme Lesestimme)