08 Farben des Frühlings

Renie

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Mit einem Rapsfeld assoziiert man ja nicht unbedingt etwas Unheimliches oder Bedrohliches. Ganz im Gegenteil, es ist toll anzusehen, hat etwas von Sonne, Sommer und Unbeschwertheit. Insofern ist es umso gruseliger, wenn man feststellt, dass die Idylle nur Fassade ist und im tiefsten Inneren das Böse lauert. Das hat etwas von Stephen King und "Es": der Clown, das Sinnbild für Spaß und Freude, der in Wirklichkeit die Verkörperung des Bösen ist.
Das Ende dieser Geschichte hat mich erstmal ratlos gemacht. Ich habe zunächst nicht verstanden, was zum Schluss passiert ist. Was zur Folge hatte, dass ich die Geschichte erstmal sacken lassen musste und mich dann an meine persönliche Interpretation gewagt habe:
Ich war zu sehr auf den Mann (Scheinriese) auf dem Rapsfeld fixiert, der für mich ein Psychopath und Serienmörder war. Dann dachte ich auch, dass sowohl Frau Thormälen als auch Tommy etwas zu verbergen hatten. Am Ende scheint Frau Thormälen die alte Lene zu sein. Und das Böse ist nicht personifiziert, sondern ist körperlos und befällt die Menschen, die sich in seiner Nähe aufhalten ..... oder so ähnlich.:rolleyes: Ich weiß, das ist eine schwache Interpretation. Aber ich weiß mir nicht anders zu helfen. :confused:
 

Kassandra

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Am Anfang scheint der Fremde etwas vor Frau Thormälen etwas zu verheimlichen. Doch dann beginnt er, Thommy heißt er, wie wird dann erfahren, eine zuerst harmlos scheinende Geschichte aus seiner Jugend zu erzählen. Wie er auf die Schule ging und dort ein Mädel kennenlernte, das mehr Geheimnisse kennt, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Man geht mit Thommy auf Entdeckungsreise und findet sich schnell in bedrohlichen und gefährlichen Situationen wieder. Was hat es mit dem Mann und der Axt auf sich? Ist es tatsächlich Lenes Vater?
Ich muss @Renie zustimmen, das Ende hat mich erst einmal ein wenig verwirrt bzw. ich hab eine Weile darüber nachdenken müssen, was da jetzt passiert ist und ich bin immer noch nicht ganz sicher, ob die Frau am Ende doch Lene ist.
Dieses immer wieder erwähnte unterschwellige Summen verleiht der Geschichte durchweg etwas bedrohliches.

Das Böse in idyllischem Rapsfeld... ein Allergiker kann das bestimmt gut nachvollziehen ;)
 

VincentVoss

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Das Ende ...
Dieses Ende ist semioffen. Aber es begegnet ihm wirklich Lene, die nun auch zu den "Bösen" gehört und nun auch Thommy mit der großen Klappe. Es ist Erntezeit ... Meine Freundin, die, wenn sie denn mal was von mir liest, mag solche Enden überhaupt nicht, aber ich liebe sie! Ich finde den inneren Kampf gegen "das Böse" äußerst spannend und auch, na ja, philosophisch. Und allzu oft auch sehr alltäglich. nach meiner Wahrnehmung gewinnt das Böse, wenn es denn massiv einen Menschen (Thommy) bearbeitet.
Übrigens das Haus und die Rapsfelder gibt es immer noch. Ich musste diesen Spätfrühling extra da hinfahren, um mich zu vergewissern ...
 

parden

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Ah, gut dass das Ende hier erklärt wird - ich dachte schon, es läge an mir, dass ich da was nicht verstehe - aber das scheint den anderen wohl auch so gegangen zu sein... :) Aber he, ich liebe Rapsfelder! So was. Naja, andererseits ist es ein gutes Bild für das Böse hinter der schönen Fassade. Nicht schlecht!