Rezension Rezension (4/5*) zu DIE WAHRHEIT: Thriller von Melanie Raabe.

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu DIE WAHRHEIT von Melanie Raabe
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Mamihlapinatapai


Mamihlapinatapai , dieses Wort sollte man googeln, denn in meinen Augen ist es der zentrale Kern dieses Thrillers, den ich persönlich eher als psychologisches Drama beschreiben würde. Dies aber nur vorweg.

Melanie Raabe konstruiert in ihrem Thriller: Die Wahrheit ein beachtliches psychologisches Konstrukt. Sarah Petersen ist unsterblich in Philipp, ihren Ehemann, verliebt. Als dieser von einer Geschäftsreise nach Kolumbien nicht wiederkehrt beginnt für Sarah und ihren 1 jährigen Sohn Leo die Hölle. Als Sarah nach 7 Jahren langsam wieder in ein normales Leben zurückfindet, passiert das unglaubliche.....Philipp ist wieder da. Als Sarah und Leo ihn am Flughafen in Empfang nehmen wollen, bemerkt Sarah, dass es ein Fremder ist, der vor ihr steht.....Ein Drama beginnt, denn dieser Fremde behauptet weiterhin Philipp Petersen zu sein, und setzt Sarah unter Druck, denn Sarah hat etwas zu verbergen.

Die Geschichte an sich lässt zunächst wirklich an einen Thriller denken, entpuppt sich aber nach meinem Empfinden eher zum Drama. Als Thrillerfan war ich anfangs ein wenig enttäuscht, so hätte man aus dieser Vorlage doch auch mehr machen können. Doch irgendwann streifte ich meine Erwartungshaltung ab und wurde doch positiv überrascht. Melanie Raabe hat eine Art dem Leser die Abgründe und Sehnsüchte des Menschen näher zu bringen, die sehr speziell aber durchaus gekonnt ist. Unterschwellig brodelt dieses Buch vor Spekulationen und unterdrückter Gefühle.

Die Charaktere erklären sich durch Rückblenden, es wird viel aus der Vergangenheit eingeschoben, man bekommt immer wieder einen neuen Bruchteil von Sarah oder Philipp und kann dann das Bild so nach und nach zusammensetzten. Sehr gelungen und reizvoll, zumal der Eindruck von mal zu mal variert, gut ist nicht automatisch gut, und böse nicht gleich böse. Schwer zu erklären, man muss es gelesen haben.

Fazit: Ein Buch, dass mich erst langweilte, aber dann doch überraschte. Ein wenig wie der Wolf im Schafspelz........


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