Vor sieben Jahren ist der reiche und zurückgezogen lebende Geschäftsmann Philipp Petersen während einer Südamerikareise spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah (37) den gemeinsamen Sohn alleine groß. Doch dann erhält Sarah wie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp am Leben ist. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst ein gewaltiges Medieninteresse aus. Sarah hat zwiespältige Gefühle, nach all der Zeit verständlich. Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Gerade war sie dabei, sich von der Vergangenheit zu lösen. Ihr Ehemann taucht, wenn man so will, zur Unzeit auf. Was wird werden? Gibt es eine gemeinsame Zukunft? Sie ist auf alles vorbereitet, nur auf das eine nicht: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Es ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder – und er droht Sarah: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, werde sie alles verlieren: ihren Mann, ihr Kind, ihr ganzes scheinbar so perfektes Leben …Kaufen
Kaufen >
Mamihlapinatapai , dieses Wort sollte man googeln, denn in meinen Augen ist es der zentrale Kern dieses Thrillers, den ich persönlich eher als psychologisches Drama beschreiben würde. Dies aber nur vorweg.
Melanie Raabe konstruiert in ihrem Thriller: Die Wahrheit ein beachtliches psychologisches Konstrukt. Sarah Petersen ist unsterblich in Philipp, ihren Ehemann, verliebt. Als dieser von einer Geschäftsreise nach Kolumbien nicht wiederkehrt beginnt für Sarah und ihren 1 jährigen Sohn Leo die Hölle. Als Sarah nach 7 Jahren langsam wieder in ein normales Leben zurückfindet, passiert das unglaubliche.....Philipp ist wieder da. Als Sarah und Leo ihn am Flughafen in Empfang nehmen wollen, bemerkt Sarah, dass es ein Fremder ist, der vor ihr steht.....Ein Drama beginnt, denn dieser Fremde behauptet weiterhin Philipp Petersen zu sein, und setzt Sarah unter Druck, denn Sarah hat etwas zu verbergen.
Die Geschichte an sich lässt zunächst wirklich an einen Thriller denken, entpuppt sich aber nach meinem Empfinden eher zum Drama. Als Thrillerfan war ich anfangs ein wenig enttäuscht, so hätte man aus dieser Vorlage doch auch mehr machen können. Doch irgendwann streifte ich meine Erwartungshaltung ab und wurde doch positiv überrascht. Melanie Raabe hat eine Art dem Leser die Abgründe und Sehnsüchte des Menschen näher zu bringen, die sehr speziell aber durchaus gekonnt ist. Unterschwellig brodelt dieses Buch vor Spekulationen und unterdrückter Gefühle.
Die Charaktere erklären sich durch Rückblenden, es wird viel aus der Vergangenheit eingeschoben, man bekommt immer wieder einen neuen Bruchteil von Sarah oder Philipp und kann dann das Bild so nach und nach zusammensetzten. Sehr gelungen und reizvoll, zumal der Eindruck von mal zu mal variert, gut ist nicht automatisch gut, und böse nicht gleich böse. Schwer zu erklären, man muss es gelesen haben.
Fazit: Ein Buch, dass mich erst langweilte, aber dann doch überraschte. Ein wenig wie der Wolf im Schafspelz........
Lesern von "DIE WAHRHEIT" gefiel auch...
Momo
von: Michael Ende
Argus
von: Jilliane Hoffman
Schwarz und Silber
von: Paolo Giordano
Zuletzt bearbeitet: