Was dich nicht umbringt: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Was dich nicht umbringt: Thriller' von Mark Billingham
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Was dich nicht umbringt: Thriller"

Im Sommer 1996 laufen zwei kleine Jungen von einem Spielplatz in den angrenzenden Wald – doch nur einer von ihnen kommt wieder heraus, von dem anderen fehlt seither jede Spur. DS Tom Thorne nimmt sich des Falls an. Dieser gerät jedoch schnell außer Kontrolle, als zwei Personen, die mit dem vermissten Jungen in Verbindung stehen, ermordet werden. Und so kämpft Thorne, während sich London auf die Ausrichtung der Fußballeuropameisterschaften vorbereitet, mit den Wirrungen dieses rätselhaften Falls – und mit den hässlichen Folgen seiner zerbrochenen Ehe.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:530
EAN:9783855351169

Rezensionen zu "Was dich nicht umbringt: Thriller"

  1. 4
    22. Jan 2022 

    Gelungenes Serienprequel...

    Im Sommer 1996 laufen zwei kleine Jungen von einem Spielplatz in den angrenzenden Wald – doch nur einer von ihnen kommt wieder heraus, von dem anderen fehlt seither jede Spur. DS Tom Thorne nimmt sich des Falls an. Dieser gerät jedoch schnell außer Kontrolle, als zwei Personen, die mit dem vermissten Jungen in Verbindung stehen, ermordet werden. Und so kämpft Thorne, während sich London auf die Ausrichtung der Fußballeuropameisterschaften vorbereitet, mit den Wirrungen dieses rätselhaften Falls – und mit den hässlichen Folgen seiner zerbrochenen Ehe… (Klappentext)

    Mark Billingham und seine Thriller sind vielen Fans des Genres sicherlich ein Begriff. Mir bis zu diesem Serienprequel leider nicht, obschon allein die Reihe um Tom Thorne bereits 15 Bände umfasst. Dieses Prequel hat der Autor jetzt sozusagen "nachgeschoben", um Fans der Serie oder den Lesern, die einen ersten Einblick erhalten möchten, die Anfänge des Londoner Ermittlers nahezubringen.

    Billingham selbst bezeichnet diesen Thriller als eine Art historischen Krimi - zwar ohne Pferdedroschken oder römische Vasen, aber immerhin mit Verfolgungsfahrten mit Straßenkarten, allgegenwärtigenTelefonzellen, ersten Mobiltelefonen so groß wie Walkie Talkies, verrauchten Pubs und Videorekordern. Dabei spielt dieser Fall 1996, ausgerechnet zur Zeit der Fußballeuropameisterschaft in England. Da würden die Angehörigen der Polizei sich lieber geschlossen vor den TV-Bildschirmen versammeln als in einem derart verzwickten Fall zu ermitteln.

    Doch ein siebenjähriger Junge ist spurlos verschwunden, in einem an einen Spielplatz angrenzenden Wald, wo er gemeinsam mit seinem Freund Verstecken gespielt hat. Während Josh nach kurzer Zeit lehmverschmiert und weinend zu seiner wartenden Mutter zurückkehrt, gibt es von Kieron keine Spur. Und er bleibt trotz breit angelgter polizeilicher Suchaktion verschwunden.

    DS Tom Thorne wird mit dem Fall betraut und kämpft nicht nur mit den wenigen Indizien, sondern auch mit einem in seinen Augen desinteressierten und inkompetenten Vorgesetzten. Einziger Lichtblick in dem undurchsichtigen Fall ist der neue Pathologe, der reichlich schräg rüberkommt, der aber das Herz auf dem rechten Fleck zu haben scheint. So bleibt Thorne weitestgehend ein Einzelkämpfer, und trotz zweier Toter, die im Zusammenhang mit dem Fall des verschwundenen Jungen stehen, kommen die Ermittlungen lange Zeit kein Stück voran.

    Der Thriller lässt sich viel Zeit. Trotz der wiederkehrenden Perspektivwechsel und teilweise recht kurzen Kapiteln wirkt das Tempo über weite Strecken gedrosselt. Tatsächlich kann man beim Lesen die Resignation der ermittelnden Beamten zunehmend nachvollziehen, denn im Fall Kieron ergeben sich bis kurz vor Schluss kaum Fortschritte. Dadurch bleibt dem Autor aber auf der anderen Seite ausreichend Gelegenheit, die handelnden Charaktere tiefer auszuleuchten, was mir gut gefallen hat.

    Der Schreibstil ist flüssig, so dass man trotz des nicht geringen Seitenumfangs beim Lesen rasch vorankommt. Am Ende zieht auch das Tempo endlich an - wobei ich den Schluss als spannend, überraschend, aber auch düster empfunden habe. Das Ende ist eben nicht das Ende...

    So habe ich das Buch letztlich mit einem etwas mulmigen Gefühl geschlossen, jedoch neugierig auf die 15 bislang unbekannten Bände der Reihe. Mal sehen, ob mir Band 1 demnächst über den Weg läuft...

    © Parden

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