Tod eines Weinbauern: Neusiedlersee-Krimi

Buchseite und Rezensionen zu 'Tod eines Weinbauern: Neusiedlersee-Krimi' von Evelyne Weissenbach
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Inhaltsangabe zu "Tod eines Weinbauern: Neusiedlersee-Krimi"

Diskussionen zu "Tod eines Weinbauern: Neusiedlersee-Krimi"

Format:Broschiert
Seiten:240
Verlag: Prolibris
EAN:9783954751730

Rezensionen zu "Tod eines Weinbauern: Neusiedlersee-Krimi"

  1. Luise lässt sich nichts vormachen

    „Einen Toten haben wir schon länger keinen mehr gehabt. Vielleicht wird’s spannend“, freut sich Büroassistentin, als Oberst Doktor Luise Pimpernell zu Ermittlungen in ihren Heimatort am Neusiedler See aufbricht…
    Für Luise ist der Tote, der schon länger im Schnee lag und erst nach einer Tauperiode gefunden wurde, kein Unbekannter. Es ist der alte Emser, ein Winzer vom alten Schlag, in dessen Keller Luise öfters nach einem Spaziergang in freundlichem Schweigen den Tag ausklingen lässt. Schlimm ist es auch, dass Emser niedergeschlagen und im Weinberg liegengelassen wurde, ohne Hilfe ist er in den schneereichen, kalten Tagen erfroren.
    In der Familie wird die Todesnachricht sehr unterschiedlich aufgenommen. Die Kinder haben schon lange auf das Erbe geschielt und hätten den Vater wohl schon längst in ein Seniorenheim abgeschoben, wenn der bloß nicht so stur gewesen wäre. Auch unter den Geschwistern herrscht kein guter Ton. Als Luise merkt, dass das Siegel am Hof aufgebrochen wurde, ganz offensichtlich wurde ein Testament gesucht, wird sie erst recht sauer. Aber nicht nur die lieben Verwandten geben Anlass zum Verdacht, ein Winzer in der Nachbarschaft ist schon lange hinter den Weinlagen her und auch der Bürgermeister würde gern aus dem Emserhof etwas Ansehnliches machen, schließlich ist das hier Tourismusgegend.
    Luise Pimpernell ist eine erstaunliche Person, nicht mehr jung, nicht mehr schlank und von fragwürdigem Kleidungsstil, wird von Menschen die sie nicht kennen wohl unterschätzt. Sie ist eine tief in der Landschaft verwurzelte Person, der man nichts vormachen kann. Sie achtet auf Details im Gespräch und trägt so Stückchen für Stückchen zusammen. Diese Ermittlerin habe ich gleich sehr sympathisch gefunden, nicht nur weil sie so lebendig gestaltet wurde, sondern weil sie einfach in diesen Krimi passt. Aber auch alle anderen Figuren sind lebensecht gestaltet worden.
    In diesem Regionalkrimi darf die Landschaft nicht nur Hintergrund sein, sie wird mit zum tragenden Teil der Geschichte. Althergebrachtes im Wettstreit mit dem Neuen – das findet man nicht nur in den Höfen, sondern auch in den Köpfen. Wenn man das Burgenland oder die Gegend um den Neusiedler See nicht kennt, wird man durch dieses Buch neugierig.
    Ein spannender Krimi und auch eine Liebeserklärung an die Landschaft und ihre Besonderheiten, das hat mir ausnehmend gut gefallen.

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