Tannöd

Buchseite und Rezensionen zu 'Tannöd' von Andrea Maria Schenkel
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1 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Tannöd"

Sie nennen ihn nur noch den Mordhof, den einsam gelegenen Hof der Danners in Tannöd. Eine ganze Familie wurde in einer Nacht ausgelöscht, mit der Spitzhacke erschlagen. Gemocht hat sie kaum jemand, mürrische, geizige Leute waren sie, und den ein oder anderen hat der alte Bauer wohl auch übers Ohr gehauen. Aber selbst die Kinder wurden grausam ermordet, und so geht die Angst um im Dorf, denn vom Mörder fehlt jede Spur.

Diese Spur muss der Leser aufnehmen. Unheimlich wird es, weil man jeden Schritt des Mörders mit verfolgt, ihn beobachtet bei seinen alltäglichen Verrichtungen, ohne seine Identität zu kennen. Die spannende Unruhe, die einen bis zum Ende nicht verlässt, löst sich erst auf, wenn das Mosaik komplett ist.

Die Autorin legt mit ihrem Debüt nicht nur einen dramatischen, literarisch reizvollen Kriminalroman vor. Sie zeichnet schonungslos und eindrücklich das Porträt einer bigotten und ganz und gar nicht idyllischen dörflichen Gemeinschaft mit einem traumatischen Beziehungsgeflecht, das schließlich zum Mord führt.

Dem Buch liegt ein ungeklärter Mordfall an einer Bauernfamilie zugrunde.

Format:Kindle Edition
Seiten:177
EAN:

Rezensionen zu "Tannöd"

  1. 1
    24. Apr 2014 

    Das Gegenteil von Idylle...

    Die Bewohner eines einsam gelegenen Bauernhofs im tiefsten Bayern werden erschlagen aufgefunden. Eigenbrödler sollen sie gewesen sein, bauernschlau und geizig. Nun wurde die ganze Familie in einer Nacht ausgelöscht, mit der Spitzhacke geradezu niedergemetzelt.
    Der Leser wird Zeuge eines Verbrechens, das auf einem authentischen Fall beruht, und begleitet jeden Schritt des Mörders, ohne dessen Identität zu kennen. Die einzelnen Dorfbewohner berichten, jeder hat eine eigene Version des Geschehenen...

    Stilistisch ist das Buch wie ein Zeitdokument aufgebaut. Berichte verschiedener Augenzeugen und Mitbürger werden protokollarisch wiedergegeben - und erinnern so, wohl nicht ganz zufällig, an eine polizeiliche Untersuchung. Dazwischen gibt es immer wieder Einblicke ins Geschehen aus der Sicht des (unbekannten) Mörders sowie seitenlange Gebete.
    Im Gegensatz zu der realen Vorlage, wo der Mörder nie gefasst wurde, erfährt der Leser am Ende des Buches, wer - wenig überraschend - die Tat begangen hat.

    Da der Roman einen Kriminalfall zum Gegenstand hat, wird er auch als Krimi gehandelt. Schließlich erhielt das Buch - für mich ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar - 2007 sogar den Deutschen Krimipreis!
    Für mich ist es jedoch eher eine düstere Erzählung unklaren Genres, eine "Milieustudie, die die ländliche Nachkriegsidylle als Brutstätte von Bigotterie, Inzest, Gewalt und Hinterfotzigkeit entlarvt", wie die Autorin selbst bestätigt.

    Dieses Buch war für mich düster, unspannend, sachlich, langweilig. Es hat mich weder mitgerissen noch sonst irgendwie besonders angesprochen.
    Nur einmal mehr entstand bei mir die Frage, nach welchen Kriterien Buchpreise vergeben werden...

    Von mir gibt´s daher keine Empfehlung - aber wie die Vielzahl an Rezensionen zeigt: auch zu diesem Buch gibt es verschiedene Meinungen...

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