SCHNEE: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'SCHNEE: Thriller' von Yrsa Sigurdardóttir
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4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "SCHNEE: Thriller"

Was zwang die Freunde, sich mitten im harten Winter im isländischen Hochland zu bewegen, in Dunkelheit und Schneestürmen? Und warum verließen sie das kleine Obdach, das sie hatten, kaum bekleidet und den harten Bedingungen vollkommen ausgeliefert? Ein Rettungsteam wird in die abgeschiedene Gegend geschickt, um nach den Vermissten zu suchen. Währenddessen gehen an der einsam gelegenen Radarstation in Stokksnes seltsame Dinge vor sich. Nichts ist so, wie es scheint: Sei es die Blutlache, die im unberührten Schnee fernab der Zivilisation entdeckt wird, oder der kleine Kinderschuh, der Jahrzehnte nach der Vergrabung wiedergefunden wird …

Format:Broschiert
Seiten:352
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442759521

Rezensionen zu "SCHNEE: Thriller"

  1. Wenn die Sinne täuschen

    Als vier Freunde mitten im Winter von einer Wanderung in eine einsame Gegend nicht zurückkehren, wird eine Rettungsaktion gestartet. Als Johanna und ihr Kollege in einer Schutzhütte Kleidung finden, glauben sie auf der richtigen Spur zu sein. Nahe bei der Hütte wird die Leiche einer Frau gefunden. Sie ist nackt. Was hat sie veranlasst den Schutz der Hütte ohne Kleidung zu verlassen?
    Die Story wird in drei Handlungssträngen erzählt. Einmal erfahren wir aus Sicht von Johanna die Handlungen des Rettungsteams, zum anderen lesen wir die Gedanken von Dröfn und erfahren was einige Tage zuvor in der Wandergruppe passiert ist. Und dann sind da noch die seltsamen Geschehnisse in einer Radarstation. Hier wurden durch die unterschwellige Bedrohung einige Gänsehaut-Momente erzeugt.
    Die Autorin hat mit dem Setting eine eiskalte und düstere Atmosphäre geschaffen, aber andererseits auch eine wunderschöne winterliche Kulisse beschrieben.
    Die Spannung wird erhöht durch die Vorspiegelung eventueller Einbildungen. Sind manche Szenen wirklich geschehen oder passierte dies nur in den Köpfen der Protagonisten. Mmh, aber was soll ich sagen, so richtig hat mich das nicht überzeugt, mir war es manchmal zu spooky und dabei zu konstruiert.
    Anfangs war überhaupt nicht zu erkennen, wie die verschiedenen Fäden verknüpft werden sollen, aber nach und nach ergibt sich durch überraschende Wendungen ein unerwartetes Ende. Leider hat mir der Schluss nicht gut gefallen, zu schnell und zu abrupt.

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  1. Spooky Nervenkitzel

    Lass DIch auf den Thriller ein - dann erwartet Dich das Undenkbare...

    "Schnee" von Yrsa Sigurdardóttir kam am 31.08.2022 auf den deutschen Markt.
    Die isländische Autorin hat sich auf dem Buchmarkt schon mehrere Auszeichnungen und Preise erarbeitet. Ihre Bücher sind in 30 Ländern erfolgreich veröffentlicht worden.

    Zum Inhalt:
    Eine Gruppe von Freunden geht inmitten des wirklich kalten isländischen Winters, auf eine Gletschertour. Was steckt hinter dieser absurden Idee?
    Zeitgleich ergeben sich in der Radarstation Stokksnes, unterhalb des Geltschers merkwürdige Dinge.
    Nachdem die Wanderer nicht mehr auftauchen wird die örtliche Rettungswacht mit der Suche beauftragt.
    Ihre Funde eröffnen Fragen über Fragen.
    Welche Antworten werden sie finden? Was hat ein Kinderschuh mit den merkwürdigen Ereignissen zu tun?

    Mein persönlicher Eindruck

    Die Covergestaltung ist typisch für Yrsa Sigurdardóttir. Düster und auf den Punkt. Ohne viel Schnickschnack. Der weiß unterlegte Titel verblassend auf schwarzem Grund. Gut gemacht und sicher ein Hingucker.

    Erzählstil: Ist typisch für diese Schriftstellerin. Zu Beginn wird dem Leser, ein Rätsel rund um einen gefundenen Schuh präsentiert. Meine Neugier war geweckt und fortan wollte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen.

    Aufbau: Die vorgestellten Personen und ihre Eigenarten werden sehr gut vorgestellt und dann weiter entwickelt. Obwohl relativ viele Protagonisten an dieser Geschichte teilhaben, ist es der Autorin geglückt die Unterschiede und Eigenheiten für mich klar abrufbar zu machen.
    Die Kapitel sind jeweils den aktuellen Schauplätzen und Zeitebenen zugeschrieben. Die Verknüpfung miteinander zu einem logischen Ganzen ist sehr gut gelungen.

    Spannung: Innerhalb und auch zwischen den Kapiteln wurden Spannungselemente und Nervenkitzel sowie unheimliche Geschehen erfolgreich eingebaut.

    Finale: Alle offenen Fragen werden zum Finale hin aufgelöst. Für mich gab es da echte Überraschungen.

    Deutsche Übersetzung: erstellt von Tina Flecken. Sie hat schon einige Bücher von Yrsa Sigurdardóttir erfolgreich übersetzt. Ihre flüssig lesbare deutsche Version von Schnee, ist ihr sehr gut gelungen.

    Zusammenfassung: EIn unheimlicher, düsterer Island-Thriller, der Nervenkitzel, blanken Horror und Bosheit vor den Augen seiner Leser entfaltet.

    Fazit: Von mir gibt es sehr gute 4 * Lesesterne mit einer klaren Leseempfehlung.
    Um den vollen Genuss dieses Thrillers zu erfahren, sollten die Leser weder vor dem Unerklärbaren - Mystischem zurückschrecken noch der kalten menschlichen Bosheit ausweichen.

    ISDN: 978-3442759521
    Seitenzahl: 353
    Formate: elektr., Hörbuch & Paperback
    Verlag: btb

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  1. 4
    31. Aug 2022 

    Spukhaus

    Nach einen Schneewetter in einer einsamen Gegend Islands ist eine Gruppe Wanderer verschwunden. Ein Suchtrupp wird in die abgelegene Gegend geschickt. Zunächst ist wenig zu finden, auch über die Wanderer ist nicht viel bekannt. Hütten sind in dieser Gegend grundsätzlich selten abgeschlossen. Könnten sie dort Unterschlupf gesucht haben. Nach der Kontrolle etlicher Hütten, finden die Helfer eine, die erst vor kurzem benutzt wurde. Allerdings ist die Behausung leer. Auch in der nahegelegenen Radarstation scheint etwas Unheimliches vorzugehen. Der neue Mitarbeiter dort wagt es allerdings nicht, seine Beobachtungen an die große Glocke zu hängen, denn sein Vorgänger ist durch einen eigenartigen Unfall ums Leben gekommen.

    Gruselige Ereignisse bestimmen die Handlung dieses Thrillers. Da fühlt man schon mal eine eiskalte Hand im Rücken. Mitunter sind die Erscheinungen sogar für Erwachsene zu sehen, die eigentlich weniger offen sind als Kinder, die seltsame Begebenheiten eher als gegeben hinnehmen. Jóhanna, die mit ihrem Mann noch neu im Ort ist, gehört zu der Suchmannschaft. Nach einen Unfall hat sie ein kleines Handicap, dass sie im Alltag nicht beeinträchtigt. Nur bei Anstrengung schmerzt die alte Verletzung. Da macht die Teilnahme an der Suche nicht einfacher, aber in der Gegend gehört es einfach dazu, dass man an der Suche nach Vermissten teilnimmt.

    Was man hier zu lesen bekommt, ist schon ganz schön spooky. Es gelingt der Autorin nach einem verhaltenen Beginn, eine Stimmung zu erzeugen, in der es einen tatsächlich gruselt. Was ist mit den Wandern passiert und wieso gibt es sowohl in der Radarstation und um Jóhannas Haus so unheimliche Vorkommnisse. Verstärkt wird das Ganze durch die winterliche Dunkelheit, die es kaum mal Tag werden lässt. Nach und nach immer mehr gebannt, verfolgt man den Weg der Expeditionsteilnehmer und fragt sich, wieso sie nicht einfach im Schutz der Hütte geblieben sind. Ob das Suchteam oder die Polizei die Geheimnisse enträtseln können, muss jeder selbst nachlesen. Der Weg, den die Autorin einschlägt, tut einiges dazu Leser und Leserinnen ausgesprochen zu fesseln.

    Ansprechend ist die Covergestaltung der Printausgabe, auf welcher der titelgebende Schnee in einem Wort seine Aggregatzustände von weiß, über grau zu schwarz durchwandert.

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