Plagiat: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Plagiat: Thriller' von Jochen Frech
3.6
3.6 von 5 (5 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Plagiat: Thriller"

Die Kanzlerkandidatin verspricht eine großartige Zukunft und den Wahlsieg – doch dann tauchen Ungereimtheiten in ihrer Geschichte auf. Zeitgleich sterben mehrere Menschen unter mysteriösen Umständen. Alles nur Zufall oder Teil eines Plans, um das Netz aus Betrug und Lügen zu schützen?

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:400
Verlag: Benevento
EAN:9783710901560

Rezensionen zu "Plagiat: Thriller"

  1. Spannend aber nun ja...

    Wenn Polizisten Romane schreiben, dann kann man sich mit (relativer) Wahrscheinlichkeit auf etwas freuen, was "polizeilich korrekt" daher kommt. Trotzdem, natürlich, geben beim Schreiben von Thrillern auch (ehemalige) höhere Polizeiführer dabei ihrem Affen Zucker.

    So war das bei dem gleich siebenteiligen Werk TÖDLICHE DISTANZ von Jochen Frech, welche Anne Parden allesamt wohlwollend im Jahre 2015 bereits hier besprach (hier Teil 1). Selbst verfasste ich eine Zusammenfassung mit "Tatortskizze" - Das Ganze war ein überaus spannender Krimi, bei dem die G7-Staatschefs auf der Europabrücke über den Rhein bei Kehl in tödliche Gefahr geraten sollten.

    Jochen Frech führte einst ein SEK, da sind Scharfschützen, besser Präzisionsschützen ihm selbstverständlich sehr bekannt, außerdem sind solche Leute international gut vernetzt.
    Wenn ein Buch dagegen "Plagiat" heißt und das Plagiat von der Kandidatin für das Bundeskanzleramt stammt, dann glaubt man doch, dass hier aktuellste Bezüge eine Rolle spielen könnten, Politiker wurden des öfteren "Opfer" ihrer eigenen "wissenschaftlichen" Schlamperei.

    Nun aber hat diese Kandidatin in ihrer Dissertation vor Jahren durch ein Plagiat ihre eigenen Familiengeschichte geschönt, das ist milde ausgedrückt.

    "Ein junger deutscher Historiker wird bei Warschau tot aufgefunden. Carla, seine Schwester, glaubt nicht an Selbstmord, vor allem, als zwei weitere Personen sterben, die mit ihm in Kontakt standen. Als sie versucht herauszufinden, woran ihr Bruder gearbeitet hat, stößt sie auf eine höchst brisante Recherche, die der Kanzlerkandidatin zum Verhängnis werden könnte. Doch die eigentliche Gefahr lauert im Hintergrund. Und als Carla die Dimension des Komplotts begreift, auf das sie gestoßen ist, schwebt sie längst selbst in Lebensgefahr."
    Das liest sich nach einem spannenden Plot. Carla wäre auch genau eine Person, die dazu passt, passionierte Freikletterin, Sportlerin, eine die sich solchen Herausforderungen stellt. Diese Herausforderungen hier bringen sie an ihre Grenze...

    Mich brachte das Hörbuch an die Grenze. Da wäre zum einen dieses "Komitee", welches mit Mord und Totschlag versucht, den Skandal zu vermeiden. Eine weltweite Vereinigung von Machtmenschen hochentwickelter kapitalistischer Staaten. Die Mittel und Möglichkeiten sind unerschöpflich, das betrifft Kapitalressourcen, aber es ist seltsam, dass sich der "Präsident" auf zwielichtige mörderische und wodkasaufende Russen verlässt.
    Carla und ihre Freunde, die einst auf die Spuren des Plagiats stießen, sind technisch genauso gut ausgerüstet und fähig, die israelischen Geheimdienste mischen da mit.

    Ehrlich, für Weltverschwörungen fehlte mir angesichts der dussligen Verschwörungstheorien dieser Zeit der Nerv. Da muss außerdem noch "Nowitschok" eine Rolle spielen, das Zeug, mit dem der russische Geheimdienst den Sergej Skripal und dessen Tochter sowie Alexej Nawalny vergiftet hat. Zudem sind des Autoren Sprünge zwischen Zeiten und Orten irgendwie unübersichtlich. Der Autor hat sehr viele Themen miteinander verwoben, KI, Holocaust, deutsche Besatzung in Polen, internationale Politik und Wirtschaft, Demokratiefeindlichkeit und vieles mehr. Aber, ich erwähnte schon die Russen, ein "Komitee", welches auch Hochtechnologie zurückgreifen kann letztlich mit simpler Folter agiert, vermag sich mir nicht zu erschließen.

    Diese Carla hätte mit als Figur durchaus gefallen können, nein, sie hat mir sogar gefallen, andere bleiben blass wie die Kanzlerkandidatin, deren Gründe für das Plagiat sich für den Leser nur teilweise offenbaren. Auch da war durchaus Luft nach oben. Die Folgen für die Politikerin sind auch eher ins Reich der Fantasie zu verorten.

    Die Sprecherin, Jana Marie Backhaus-Tors, fand ich aber gut.

    Natürlich wollte ich wissen, wie das Ganze ausgeht und blieb am Ball. Aber irgendwie stellte sich, anders als im oben erwähnten Siebenteiler, das Hörvergnügen in diesem Fall nicht ein. Das Hörbuch wurde als ungekürzt angegeben, irgendwie hatte ich das Gefühl, dass da jemand "rumgekürzt" hat. (Reichen 400 Seiten für 9 Stunden und 15 Minuten Hörbuch?)

    Aber irgendwann versuche ich noch mal einen Jochen Frech. Vielleicht bietet sich die Sprengung der Nordstream-Piplines als Thema an? Vielleicht empfiehlt er mir eines, denn die Tatortskizze hat ihm damals vor acht Jahren gefallen. Falls er diese Buchbesprechung liest.

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  1. 3
    24. Jun 2023 

    Hektische Spannung...

    Die Kanzlerkandidatin verspricht eine großartige Zukunft und den Wahlsieg – doch dann tauchen Ungereimtheiten in ihrer Geschichte auf. Zeitgleich sterben mehrere Menschen unter mysteriösen Umständen. Alles nur Zufall oder Teil eines Plans, um das Netz aus Betrug und Lügen zu schützen? Als ein junger deutscher Historiker in der Nähe von Warschau tot aufgefunden wird, glaubt seine Schwester Carla nicht an den kolportierten Selbstmord. Sie fängt an, Fragen zu stellen – und gerät damit selbst ins Visier der Verschwörung. (Klappentext)

    Eigentlich hat man ja immer den Eindruck, dass Doktorarbeiten eine Pflichtübung sind und sowieso von niemandem gelesen werden. Aber man sollte sich da eben nicht zu sicher sein - Wiebke Janssen jedenfalls musste die Erfahrung machen: eben doch. Dumm nur, dass dadurch ein Plagiatsvorwurf aufkommt, der offenbar auch nicht von der Hand zu weisen ist. Dumm auch, dass Wiebke Janssen die Kanzlerkandidatin ist, die sich bei der nächsten Bundestagswahl gegen ihre Konkurrenten durchsetzen soll. Zumindest nach Willen ihrer Unterstützer, einer mysteriösen Organisation mit ganz eigenen Interessen, die nun auch mit allen Mitteln verhindern will, dass dieser Plagiatsvorwurf an die Öffentlichkeit dringt. Denn dann wären die Siegchancen für Wiebke Janssen definitiv verloren.

    Carla gerät durch Zufall in diesen Strudel an Geschehnissen. Sie hat gerade per Freeclimbing einen schwer zu erkletternden Berg in den USA bezwungen, als sie eine Flut an Nachrichten ereilt. Alle von ihrem Bruder, kryptisch gehalten und offenbar voller Angst. Er reagiert nicht auf Carlas Anrufe, und als sie München wieder erreicht, erfährt sie, dass Darian tot ist. Angeblich ein Suizid. Doch das hält Carla für ausgeschlossen. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, doch stößt sie allerorten auf eine Mauer des Schweigens. Und mehr noch: die Situation wird zunehmend bedrohlich. Mächtige Gegner im Hintergrund wollen um jeden Preis verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt - aber Carla will sich damit nicht zufrieden geben...

    Im Zentrum der Ereignisse steht Carla, die junge Frau, die seit dem Unfalltod ihrer Eltern vor einigen Jahren eine innige Bindung zu ihrem Bruder hatte. Um so härter trifft sie nun die Nachricht von Darians Tod. Carla betreibt alleine eine eigene IT-Firma und arbeitet selbständig, was ihr auch Zeit für ihr Hobby, das Extremklettern, lässt. Dies benötigt sie als Ausgleich für den alltäglichen Stress, und auch da agiert sie autonom. Ihr Bruder Darian war Historiker, doch woran er zuletzt gearbeitet hat, muss Carla erst noch herausfinden. Womöglich hängt dieser Auftrag auch mit seinem unerwarteten Tod zusammen.

    Der Thriller befasst sich jedoch nicht nur mit Carla und ihren Versuchen, die Wahrheit über den Tod ihres Bruders herauszufinden, sondern bietet zahllose Perspektivwechsel zu den verschiedensten Personen. Dadurch weiß man bald schon mehr als Carla selbst, was die Brisanz ihrer Situation deutlich macht. Aber auch wenn Carls erst allmählich die Hintergründe zu durchschauen beginnt, empfand ich sie angesichts der Tücken des Internets (Stichwort: gläserner Mensch) doch als recht naiv - immerhin betreibt sie eine eigene IT-Firma und sollte diese Fakten eigentlich kennen. Es ist heutzutage kaum noch möglich unsichtbar zu bleiben, überall hinterlässt man digitale Spuren. Und die können eben auch gefährliche Gegner lesen. Carla benötigt hier doch recht viel Zeit, um die brisante Lage zu erkennen...

    Nicht nur die Perspektivwechsel halten das Tempo hoch, auch zahllose Ortswechsel quer durch Europa bis hin nach Israel sowie eine Vielzahl an Themen (2. Weltkrieg und Verbrechen an den Juden, Freeclimbing, künstliche Intelligenz, Abschaffung der Demokratie, Tierquälerei, Situation im Kibbuz, Solidarität und Verrat, Politik und Wirtschaft u.v.m.) lassen den Kopf beim Lesen nur so schwirren. Dadurch entsteht eine hektische Spannung, was ich angesichts von Carlas Situation als gelungen empfand, auch wenn man aufpassen muss, wirklich alles mitzubekommen. Zudem weiß Carla nie, wem sie wirklich trauen kann, zumal Druck und Folter probate Mittel sind, um jemanden gefügig zu machen und zum Sprechen zu bringen. Mit Gewalt und Toten wird hier jedenfalls nicht gespart, und einige detaillierte Beschreibungen von Gewaltszenen können einen schon auch schlucken lassen.

    Die Spannung zieht gegen Ende erwartungsgemäß noch einmal an, was mir gut gefallen hat. Durch den hektischen Verlauf blieben mir manche Themen allerdings zu sehr an der Oberfläche, da hätte ich gerne noch mehr Hintergründe erfahren. Die Charakterzeichnungen sind für mein Empfinden zudem doch teilweise recht klischeehaft geraten (z.B. der böse Russe mit dem Hang zum Wodka), und viele der aufgeführten Personen blieben bloße Statisten mit nur unbedeutenden und / oder kurzen Rollen. Carla empfand ich insgesamt als tough angesichts der Situation, aber ihre bereits erwähnte anfängliche Naivität sowie einige unglaubwürdige Superwoman-Qualitäten wirkten da auf mich nicht so wirklich authentisch.

    Alles in allem ein durchaus spannender Thriller mit interessanten Denkanstößen, der mich jedoch nicht vollständig überzeugen konnte.

    © Parden

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  1. Der Weg zur Macht oder Wissen ist Macht?

    Tolles Potential - Hörbuch-Version mit Schwächen

    Der Weg zur Macht oder Wissen ist Macht...

    Rezension zu der Hörbuch-Version von *Plagiat* ​​​

    Mit "Plagiat" hat der Autor einen Thriller im politischen Milieu der BRD veröffentlicht.

    Das Hörbuch, gesprochen von Jana Marie-Backhaus-Tors. Nachdem sie Schauspiel studiert hat arbeitet sie als Klinikclown, Sprecherin und als Gründerin von Startups. Sie lebt und arbeitet in Namibia.

    Zum Inhalt:

    Es geht um eine Politikerin, die unbedingt ins Kanzleramt einziehen möchte und den Tod eines jungen Historikers, der in Warschau angeblich Suizid begangen hat. Und, wie hängt alles mit der deutschen Kanzlerkandidatin zusammen?

    Auf der Suche nach der Wahrheit, Licht in die Ungereimtheiten zu bringen, begleiten wir die Akteure auf einer Jagd durch Europa & Israel.

    Mein persönliches Erlebnis mit diesem Hörbuch:

    Die Erzählung:

    ist wirklich bei der Beschreibung einiger Einzelheiten sehr detailverliebt und bei anderen dann eher nachlässig.

    Dieses hat mich in meiner Konzentration sehr gefordert.

    Die Story ist ein Schaubild der politischen Landschaft und weckt bei mir einige Erinnerungen der letzten Vergangenheit. Diese Korrelation zwischen Fiktion und unserer momentanen politischen Realität ergeben ein sehr großes Erfolgspotential für - Plagiat-.

    Die Charaktere sind

    ebenfalls unterschiedlich in ihrer Ausarbeitung gewichtet worden. Das hat das Gesamtbild, dann doch etwas nachteilig beeinflusst. Die Nebencharaktere, deren Involviertheit & unwesentlichen Positionen innerhalb der Geschichte, waren für mich in dieser Hörversion, dann doch eher irritierend.

    Ich hatte mehrmals den Eindruck, das Wesentliche überhört zu haben.

    Die Europa-weite Jagd, sowie die Stippvisite in Israel waren von großem Potential, dass hier nicht ausgeschöpft wurde.

    Zusammenfassung:

    Ein Hörbuch, mit sehr großem Potential.

    Seine Nähe zu unserer Politik-Realität macht es zu einem absolut brisanten & interessanten Thema.

    Leider konnte das Hörbuch mich nicht überzeugen. Die Lesung durch die Sprecherin Jana Marie-Backhaus-Tors, war zu undifferenziert, für meinen Hörgeschmack.

    Die Stimmlage für einen Thriller nicht gewinnbringend.

    Obwohl die Stimmlage mir gefiel, wäre diese jedoch in einem Genre passender.

    Leider war die Vorlage für die Sprecherin zu ungleich gewichtet.

    Das führte bei mir zu wiederholten Hörversuchen. Ich wollte vermeidlich verpasste Passagen, in den Gesamteindruck mit einbeziehen können.

    Nur um herauszufinden. dass ich während der betreffenden Passagen nichts "überhört" hatte, sondern die Erklärung einfach nicht gelesen worden war.

    Hier liegt der Fehler wohl eher bei der Vorlage für die Sprecherin in mangelnde stimmliche Umsetzung während der Lesung.

    Fazit:

    Worin liegt der Sinn ein Hörbuch zu hören?

    Bei Tätigkeiten, währenddessen Lesen nicht ermöglich ist, kann man eine spannende, mitreißende Geschichte erzählt bekommen.

    Dieses Hörbuch hat einen spannenden zugrundeliegenden Rahmen, wurde aber in seiner Ausarbeitung zum Hörbuch, seinem Potential nicht gerecht.

    Das Finale wirkt im Vergleich mit dem Rest der Erzählung, übereilt & in einigen Aspekten recht unrealistisch.

    Während des Hörens wuchs in mir der Wunsch, das Buch gelesen anstatt gehört zu haben.

    Meine vergebene Punktzahl wie unten angegeben:

    Storyline: 3 *

    Cover: 3*

    Hörbuchausarbeitung: 2*

    Gesamterlebnis: 3*

    Daraus folgt eine Gesamtwertung von: 3* Sternen. Eine Hörbuch-Empfehlung für Hörer die neben der geschriebenen Variante die audible Version in das Gesamterlebnis miteinbeziehen möchten.

    ISBN: 9783987360299

    Verlag: Steinbach sprechende Bücher

    Veröffentlichung: 17.06.2023

    Spieldauer: 800 Minuten

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  1. Eine Verschwörung die weitreichende Folgen hat

    Carla's Bruder Darian, ein junger Historiker, soll in Polen Selbstmord begannen haben. Aber sie glaubt nicht daran und und fängt bald selbst an zu recherchieren. Carla stößt auf politische Ungereimtheiten die die deutsche Kanzlerkanditatin, Wiebke Janssen, miteinbeziehen. Ihr unterstellt man Plagiatsvorwurf. Carla werden Steine in den Weg gelegt und sie muss vor ihren Verfolgern um den halben Erdball flüchten.

    Der Schreibstil ist leicht, sehr bildhaft und zügig zu lesen.Die Protagonisten sind authentisch dargestellt und passen hervorragend in diesen Thriller hinein.Der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.

    Fazit: Dieser Thriller wird in sechs Teile unterteilt. Dazwischen wechseln sich die unterschiedlichen Handlungsorte ab die aber gekennzeichnet sind. So behielt ich von Anfang an gut den Überblick. Die Story selbst wird zu Beginn aus den verschiedenen Sichtweisen der einzelnen Protagonisten erzählt. In der Story geht es um gefälschte Tagebücher, Macht und Politik. Zu Beginn dachte ich dass die Kanzlerkanditatin die Hauptperson in diesem Buch ist aber da lag ich falsch - es ist Carla. Carla war mir, im Gegensatz zu Wiebke Janssen, sehr sympathisch. In dieser Story gibt es mehrere Handlungsstränge die zu Beginn nicht's gemeinsam haben. Aber nach und nach verbinden sie sich miteinander. Die Spannung steigert sich dabei kontinuierlich und wird immer fesselnder auch weil die einzelnen Abschnitte relativ kurz sind und da wechseln sich meiner Meinung nach die Handlungsorte quasi Schlag auf Schlag ab. Je mehr ich las desto mehr zog mich die Story in ihren Bann. Am liebsten hätte ich das Buch auf einem Rutsch durchgelesen aber leider verhinderte das die Seitenzahl. Dieser Thriller war für mich persönlich kurzweilig, fesselnd und aufregend zu lesen. Der Autor versteht es sehr gut fiktive und aktuelle Themen zu kombinieren. Die Handlungsorte ziehen sich in diesem Thriller unter anderem über Warschau, Berlin, München, Athen, Borkum und Israel. Diese Story könnte ich mir sogar als Film vorstellen denn der Thriller ist atemraubend und zählt zu meinen Lesehighlights daher vergebe ich gerne fünf Sterne.

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  1. 4
    26. Apr 2023 

    Marionetten

    Die sportbegeisterte Carla befindet sich gerade auf einer Klettertour in Kalifornien als ihr Bruder sie bittet nach Deutschland zu kommen. Dort bekommt Carla nur noch die Mitteilung, dass ihr Bruder in Polen tot aufgefunden wurde. Carla kann es nicht fassen, in der Nacht hat Darian ihr noch Nachrichten geschickt und nun soll er tot sein. Sie macht sich auf den Weg nach Polen, um ihren Bruder heimzuholen. Währenddessen nimmt der Bundestagswahlkampf Fahrt auf. Die Kandidatin Wiebke Janssen ist auf dem besten Weg, den Wahlsieg zu erringen. Sie hat Unterstützer im Hintergrund, die etliche Hebel in Bewegung setzen, um den Erfolg zu sichern.

    Wer könnte einen Grund gehabt haben, einen jungen Historiker zu töten? Carla weiß noch nicht einmal genau, woran ihr Bruder gearbeitet hat. Zunächst jedoch will sie ihn in der Gerichtsmedizin abholen und ihm eine würde Bestattung geben. Wie ist Darian umgekommen? Die Andeutungen des Rechtsmediziners machen Carla misstrauisch. Und auch die Polizistin Magdalena kann Carla nicht beruhigen. Als der Gerichtsmediziner auf dem Weg zu seiner Verabredung mit Carla einen Unfall hat, wird Carla klar, dass hier irgendetwas wirklich nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Carla hat ein Recht, alles zu erfahren und sie macht sie auf die Suche nach der Wahrheit.

    Auch beim Lesen fragt man sich, wie eine Auftragsarbeit eines Historikers und Fotografen dazu führen kann, dass dieser tot aufgefunden wird. Schon aus dem Klappentext wird ersichtlich, dass möglicherweise eine Spur in die Vergangenheit der Politikerin führt. Welcher Art die Verbindungen sind, wird ausgesprochen fesselnd entwickelt. Die Kandidatin wirkt wie eine Marionette ihrer Hinterleute. Und je mehr Carla herausfindet, desto gefährlicher wird es. Immer mehr baut sich die Spannung auf und je weiter die Handlung voranschreitet, desto temporeicher wird sie. Auch wenn die Ereignisse gegen Ende ein wenig schnell abrollen und damit etwas Tiefe verloren geht, führt gerade diese rasante Geschwindigkeit dazu, dass man den Roman schließlich überhaupt nicht mehr aus der Hand legen kann.

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