Namenlos: Eine Frankfurter Novelle

Buchseite und Rezensionen zu 'Namenlos: Eine Frankfurter Novelle' von Nika Sachs
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5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Namenlos: Eine Frankfurter Novelle"

Namen sind Schall und Rauch. Das denkt sich auch die junge Frau, die den Unbekannten am Nachbartisch anspricht. Sich gegenseitig vorstellen, interessant finden, verabreden, ausgehen und am Ende intim werden – ein alter Hut. Wie lernt man sich am besten kennen? Rückwärts, findet sie. So bestehen die unkonventionellen Dates der beiden Protagonisten aus schwarzhumorigen und tiefsinnigen Gesprächen über Literatur, Arbeit, Liebe und dem magischen Moment der Zweisamkeit mit einem unbekannten Menschen. Vor allem aber beinhalten sie eines nicht: die Frage nach dem Namen. Wie so oft folgen Leben und Liebe aber ihren ganz eigenen Gesetzen und komplizieren das Vorhaben mit der möglichst späten Auflösung des Geheimnisses…

Diskussionen zu "Namenlos: Eine Frankfurter Novelle"

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:92
EAN:

Rezensionen zu "Namenlos: Eine Frankfurter Novelle"

  1. 5
    10. Feb 2017 

    Außergewöhnlich!

    Dieses Buch ist mir einmal mehr über Twitter aufgefallen. Die Rezensionen auf Amazon sprachen dann für sich und so war ich neugierig, wie ein Date wohl von statten gehen würde, bei dem man im Prinzip alles über sich erzählen kann, bis auf den Namen. Die Idee fand ich so faszinierend, dass ich an Namenlos einfach nicht vorbeigehen konnte.

    Wie soll ich nun etwas über zwei Charaktere schreiben, deren Namen ich jetzt natürlich nicht verraten kann? Genau dieses Mysterium, der Reiz jemanden kennenzulernen, ohne durch dessen Name bereits eine Schublade zu öffnen, fesselt. Nicht nur, dass Nika Sachs diese Spannung bis zum Ende gekonnt durchhält, sie ist gewürzt mit einer emotionalen Intelligenz, dass man teils zwei Mal lesen muss, um seine eigene Reife zu testen. Dieses Buch ist gleichwohl auf mehreren Ebenen intelligent. Es beansprucht den Intellekt, den Witz, das eigene Weltbild. Es fordert auf zu denken, zu überdenken, zu hinterfragen, den Blinkwinkel zu wechseln.
    Es ging mir teils so, dass ich davon überfordert war. Fast unreif fühlte, als hätte man zwar Vieles gesehen, aber nur wenig vom Leben begriffen. Insbesondere Sie fordert Ihn, mit ihren stets hintergründigen Kommentaren dazu auf, sich selbst zu reflektieren. Und das auf eine Weise, bei der ich wohl regelmäßig mit „Noch Tee?“ geantwortet hätte, nur um ausflüchtig der Situation zu entfliehen.

    Namenos ist ein bemerkenswertes Buch, dass trotzdem mit einer Leichtigkeit daherkommt, wie eine warme Sommerbrise. Einfach großartig!

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