Mord an der Algarve: Anabela Silva ermittelt

Buchseite und Rezensionen zu 'Mord an der Algarve: Anabela Silva ermittelt' von Carolina Conrad
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mord an der Algarve: Anabela Silva ermittelt"

Format:Taschenbuch
Seiten:288
EAN:9783499271120

Rezensionen zu "Mord an der Algarve: Anabela Silva ermittelt"

  1. Schöne Überrschung

    Eine Freundin hatte mir „Mord an der Algarve“, das erste Buch der Krimi-Reihe um Anabella Silva, als “Trostpflaster” für den (dieses Mal leider nicht Portugal-)Urlaub geschenkt - und ich hatte, ehrlich gesagt, nicht allzu viel erwartet. Aber:
    Bei der Schilderung des Mordes auf den ersten Seiten wurde mir schnell klar, dass dieses Buch nicht die seichte Urlaubslektüre werden würde, mit der ich gerechnet hatte. Mitgefühl mit einer Mörderin?

    Knapp 200 Seiten (eReader) später hatten mich Anabella Silva, „ihr“ Kommissar, ihre Familie und die Schilderung von Land und Menschen im Hinterland der Ost-Algarve so in den Bann gezogen, dass ich noch im Urlaub Bd 2, „Letzte Spur Algarve“ und (gerade noch rechtzeitig erschienen) Bd 3, „Tödliche Algarve” als eBooks runterladen musste.
    In erfrischend unprätentiösem Stil geschrieben, spannend, manchmal anrührend (insbesondere die Schilderung der sich entwickelnden Demenz des Vaters), mit augenzwinkernder, aber respektvoller Beobachtung dieses besonderen Schlags Menschen an der Ost-Algarve und mit ein ganz bisschen, fast norddeutsch spröder Liebesgeschichte.

    Mein Urlaub ist vorbei, das nächste Mal werde ich wohl in Portugal mal auf Spurensuche gehen. Und ich möchte dann bitte einen vierten Band dabei haben!

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  1. Schöner Sommerkrimi

    Die Journalistin Anabela Silva kehrt vor einige Wochen in das Heimatland ihrer Eltern zurück um ihrer Mutter nach einem Unfall beizustehen. Schon bald fällt ihr bei einer Familienbeisetzung eine erstaunliche Zahl von Todesfällen in den letzten Wochen auf. Zwar handelt es sich immer um betagte Menschen, aber da sie fast alle Verbindung mit dem Familienclan der Alves haben, ist Belas journalistische Spürnase in Aktion. Wobei ihre Fragen im Ort und auch in der Familie nicht unbedingt gut ankommen, da ist es sogar hinderlich, dass Cousin Luis bei der örtlichen Polizei ist. Denn der sieht Belas Aktivitäten mit großem Zorn.

    In der Zwischenzeit genießt sie die Zeit an der Algarve, dass – auch wenn sie in Deutschland geboren und sozialisiert ist – auch ein Teil ihrer Identität ist. Immer mehr wird sie vom Charme dieser Landschaft angezogen. Dazu kommt, dass mit Bibliothekar Mario und Kommissar Almeida auch zwei äußerst attraktive Männer ihr Leben bereichern und die Scheidung von ihrem Mann in den Hintergrund treten lassen.

    Der Krimi ist eher von der ruhigen, unaufgeregten Art. Er beginnt eher verhalten, aber die Spannung steigert sich im Lauf der Handlung. Es fließt viel vom portugiesischen Lebensgefühl mit ein, dass Bela auch für sich wiederentdeckt. So gehe ich mit ihr auf Entdeckungsreise in eine Landschaft, die abseits der großen Touristenströme liegt, die noch ursprünglich und echt wirkt und unheimlich Lust auf eigene Entdeckungen weckt. Eingestreute Dialogzeilen in Portugiesisch wirken authentisch und machen auch keine Verständnisschwierigkeiten.

    Je weiter Bela in ihren Nachforschungen kommt, umso tiefer steigt sie auch in ihre eigene Familiengeschichte ein, die sie bisher nur am Rande wahrgenommen hat. Die große Armut, die den Vater damals zur Auswanderung zwang, die Abhängigkeit von Großgrundbesitzern und die Repressalien während der Salazar-Diktatur, das sind alles Fakten, die ihre Familiengeschichte prägten und die Bela nie richtig hinterfragt hatte. Auch das fand ich an diesem Buch so interessant.

    Ein wirklich sympathisches Debüt – vielleicht sogar Auftakt für eine Reihe?

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