Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens

Buchseite und Rezensionen zu 'Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens' von Pierre Martin
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4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens"

Lucien Comte de Chacarasse entstammt einem alten französischen Adelsgeschlecht, das seit Generationen eine hohe Kunst an die Nachkommen weitergibt: die Kunst des Tötens! Der Legende nach waren seine Vorfahren als äußerst diskrete Auftragsmörder für die Bourbonen ebenso tätig wie für Napoleon, den Vatikan oder die Medici. Zwar wurde Lucien von klein auf für diese Aufgabe trainiert, aber als junger Mann steigt er aus und betreibt stattdessen ein Bistro in Villefranche-sur-Mer. Er liebt die Frauen, den Wein – und die kulinarischen Genüsse der provenzalischen Küche. Luciens unbeschwertes Leben endet, als er ans Sterbebett seines schwer verletzten Vaters gerufen wird, der ihn schwören lässt, die Tradition der Familie fortzusetzen. Nur, wie begeht man einen Auftragsmord, wenn man es ablehnt zu töten?

Format:Broschiert
Seiten:416
Verlag: Knaur TB
EAN:9783426527115

Rezensionen zu "Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens"

  1. Charmanter Auftragskiller wider Willen

    Cover:
    -----------
    Das Cover ist nicht wirklich Krimi-typisch, aber es sieht gemütlich aus in dem Bistro, und wenn nicht "Kriminalroman" darauf stünde, würde man ihn hier nicht vermuten. Aber gerade darum passt das Cover sehr gut, denn nach außen hin wirkt alles harmlos, doch dahinter lauert der Tod ...

    Inhalt:
    -----------
    Lucien Comte de Chacarasse lebt nach außen hin ein anständiges Leben: Als Nachfahre einer Adelsfamilie und Besitzer eines gut gehenden Restaurants braucht er sich um Geld keine Sorgen machen, lebt einfach in den Tag hinein und genießt das Leben. Bis zu dem Tag, an dem sein Vater auf ungeklärte Weise zu Tode kommt und ihm am Sterbebett das Versprechen abnimmt, dass Lucien die Tradition der Familie fortführt. Lucien hat von Kindheit an das Handwerk, die "Kunst des Tötens" gelernt, doch im Vergleich zu seinen anderen männlichen Verwandten hat er Skrupel und moralische Bedenken. Also wie die Tradition fortsetzen, wenn man gar nicht töten will?

    Mein Eindruck:
    -----------
    Der Klappentext gefiel mir sehr gut, denn dies versprach kein gewöhnlicher Krimi zu werden, sondern einer mit Humor und Raffinesse. Obwohl die Spannung anfangs etwas auf sich warten ließ, so genoss ich den Humor und das „Savoir vivre“ Frankreichs, das der Autor sehr gut einzufangen vermag. Lucien war mir sehr sympathisch, er ist eine Art Gentleman-Gauner, einer der hart, aber gerecht handelt und auch eine kleine Schwäche für schöne Frauen hat. Ein wenig hat er mich an Remington Steele erinnert. Obwohl er viel Geld hat, prahlt er nicht damit, sondern weiß das Bodenständige zu schätzen. Zudem hat er ein großes Allgemeinwissen, ist clever und findet immer einen Ausweg aus der Misere, wenngleich ihm dabei manchmal auch das Glück oder seine Haushälterin Rosalie oder Francine, die Ex-Geliebte seines Vaters zur Hilfe kommen.
    Dies ist kein typischer WHO-Dunit-Krimi, bei dem es einen Mord und mehrere Verdächtige gibt. Vielmehr würde ich das Ganze als Gangster-Komödie umschreiben, in der Diamantenhandel, Terrorismus, Auftragsmorde sowie die Suche nach dem Mörder von Luciens Vater zu einem großen Ganzen verwoben werben, was mir sehr gut gefallen hat. Besonders gegen Ende nimmt der Roman richtig Fahrt auf und es gibt einige Überraschungen.
    Ich kannte den Autor bisher noch nicht, aber Fans von ihm werden sich freuen, dass es ein Mini-Crossover mit seiner anderen Reihe Madame le Commissaire gibt. Hungrig sollte man das Buch auch nicht lesen, denn typisch eines französischen Krimis wird Essen hier vielfach erwähnt.
    Ich habe die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite genossen und freue mich auf eine Fortsetzung!

    Fazit:
    -----------
    Französischer Cosy Crime mit Humor, überraschenden Wendungen und einem sympathischen Gentleman-Gauner

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  1. 3
    18. Nov 2022 

    Alter Adel

    Nach einem Anschlag kommt der alte Comte de Chacarasse plötzlich ums Leben. Er kann sich gerade noch nach Hause schleppen und auf dem Sterbebett nimmt er seinem Sohn Lucien das Versprechen ab, er möge die Familientradition fortführen. Lucien stimmt dem zu, obwohl er eigentlich nichts mehr mit dieser Beschäftigung der Familie zu tun haben wollte. Schon vor Jahren hat er ein Bistro eröffnet. Doch nun muss er sich in der Kunst des Mordens üben. Denn das ist die geheimnisvolle Tätigkeit, die die Chacarasses ausüben. Ihre Auftraggeber bleiben dabei unbekannt, doch das Salär ist üblich. Lucien hofft, er bringt es irgendwie zusammen, ohne anderen Menschen allzu sehr zu schaden.

    Zum Start einer neuen Reihe muss der Killer wider Willen erstmal in seine neue Rolle finden. Sehr menschlich ist er entsetzt über den plötzlichen Tod seines Vaters. Und er will wissen, wieso sein Vater umgekommen ist. Doch zunächst stört sein Onkel, der einen Auftrag weiterzugeben hat. Wie soll das denn gehen? Jemanden umbringen? Lucien weiß nicht, inwieweit er Francine, die Sekretärin seines Vaters, einbeziehen kann. Eine Stütze ist ihm die ältere Haushälterin Rosalie, mit der das Leben einfacher wäre, wenn sie zugeben würde, dass sie in ihrem Alter nicht mehr so gut hört.

    Von Wolfram Koch gekonnt vorgetragen, nimmt man es Lucien de Chacarasse ab, dass er sich mit einiger Selbstironie und doch auch einem gewissen Einsatz seiner neuen eher ungewollten Aufgabe widmet. Dabei ist er gezwungen, sein Leben neu zu ordnen. Man gewinnt den Eindruck, dass eine Rahmenhandlung sich durch die Krimireihe ziehen wird, in den einzelnen Bänden jedoch ein Hauptthema vorhanden sein wird. In diesem ersten Band muss sich alles zusammenfinden. Wie wird Lucien seine Arbeit im Bistro mit der Kunst des Tötens in Einklang bringen? Soll er Francine zu seiner Geschäftspartnerin machen? Die Interpretation seiner neuen Tätigkeit ist eigenwillig und interessant. Neben den spannenden Entwicklungen kommt zum Glück auch der Humor nicht zu kurz, der sich manchmal auch im Kopf abspielt.

    Ein ansprechender erster Band, der im Ladenregal durch sein farbenfrohes und stimmiges Cover auffällt.

    3,5 Sterne

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  1. Die Ehre der Familie de Characasse

    Lucien Comte de Chacarasse gehört ist Besitzer des Bistros "P'tit Bouchon".Als er ans Sterbebett seines Vaters gerufen wird nimmt Lucien dem Grafen das Versprechen ab die jahrhundertelange Tradition weiterzuführen.Auch Lucien wurde in die verschiedensten Kampftechniken trainiert sowie schnell und effektiv zu töten.Aber wie wird man ein Auftragsmörder wenn man nicht töten will?Und noch schlimmer:Wie begeht man überhaupt einen Auftragsmord?

    Der Schreibstil ist sehr leicht,bildhaft und zügig zu lesen.Die Protagonisten sind sympathisch dargestellt und passen sehr gut in diesen Krimi hinein.Die Spannung steigert sich langsam aber kontinuierlich.

    Fazit:Als ich das Buch mit seinen 60 Kapiteln aufschlug bekam ich zuallererst ein Rezept zu sehen-ein provenzalisches Rinderragout.Die Handlung spielt sich in der Provence im Ort Villefranche-sur Mer ab.Aber es geht unter anderem auch nach Monaco oder San Remo.Ich spürte sofort das französische Flair und den Hauch des Sommers.Immer wieder gibt es kleinere französiche Sätze oder Begriffe die nicht immer übersetzt werden.Von den Protagonisten war mir Rosalie,die etwas schwerhörige Haushälterin von Lucien's Vater,äußerst sympathisch.Aber auch Lucien selbst.Meiner Meinung nach merkt der Leser bald dass sich die Story in gehobenen Kreisen abspielt.Auch für Lucien spielt Geld keine Rolle.Da ist zuerst der Schreibstil der eher kühl wirkt zum anderen die Ausdrucksweise der Charaktere.Aber dies passt hervorragend zu dem Krimi.Mir persönlich war die Geschichte im Laufe des Buches zu "glatt" geworden.Ich fand sogar dass die Story zu Beginn eine Leichtigkeit besitzt die nach und nach aber dann doch atmosphärisch dichter wird.Bei vielen Szenen oder Orten musste ich an die James Bond Filme denken.So kam mir dieser Krimi teilweise vor:Motorjachten,Villen,das Meer,Luxus,schöne Frauen-all dies verkörpert dieses Buch.Nur dass Lucien wider Willen ein Auftragsmörder ist...Natürlich gibt es auch Action die der Autor sehr bildhaft beschrieben hat.Meiner Meinung nach gibt es ziemlich oft die gleichen Rückblenden von vorherigen Ereignissen und das hatte mich im Laufe des Buches doch gestört.In diesem Buch geht es um Erpressung,Schmiergelder und Schwarzgelder,Korruption aber auch um den einen oder anderen"Gefallen".
    Dieser Krimi ist der erste Band einer Reihe.Er ist in sich abgeschlossen.Meiner Meinung nach ist dieser Krimi spannend zu lesen aber er hat auch seine Längen.Gefesselt hat mich die Story nicht aber dafür gut unterhalten.Ich vergebe vier Sterne.

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