Mittwochs am Meer

Buchseite und Rezensionen zu 'Mittwochs am Meer' von Alexander Oetker
4.35
4.4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mittwochs am Meer"

Jeden Mittwoch fährt Maurice aus Paris in ein verträumtes Hafenstädtchen in der Bretagne, weil er dort einen beruflichen Auftrag hat. Der stille Mann aus der Hauptstadt stößt auf Misstrauen und Ablehnung bei den rauen Einheimischen, den Fischern und Arbeitern. Doch dann lässt die schöne Rezeptionistin seines Hotels ihm eines Mittwochs einen Liebesbrief und einen Gedichtband zukommen. Maurice ist verzaubert von den Worten der Frau. Sie gehen aus, lernen sich kennen und lieben. Es ist der Beginn einer leidenschaftlichen Affäre, die jeden Mittwoch neu entflammt, den ganzen Sommer lang. Das Paar fühlt sich wie in einem Traum, der zur Reise wird und schließlich zu einer überraschenden Erkenntnis führt.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:176
EAN:9783455010961

Rezensionen zu "Mittwochs am Meer"

  1. Mittwoch, Bretagne, die Liebe

    „Aber ja, sie waren wie ein Gedicht, sie schienen sich zu reimen, sie beide, sie passten wie zwei Puzzleteile, er hoffte in diesem Moment, dass sie ein langes Gedicht sein würden, er wollte das Ende nicht lesen, noch lange nicht.“ (Zitat Pos. 812)

    Inhalt
    Maurice van der Berge ist Anwalt in Paris, spezialisiert auf die Abwicklung von Insolvenzen. Einer seiner aktuellen Klienten ist eine Firma, die in dem kleinen bretonischen Hafenstädtchen Cancale Austernsäcke produziert und so fährt er jeden Mittwoch in die Bretagne. Obwohl er Ideen hat, die Fabrik zu retten, machen es ihm die sturen Arbeiter und einheimischen Fischer schwer, sie halten ihn für weltfremd und zu zögerlich. Im Hotel, in dem er zu übernachten pflegt, steht eines Mittwochs statt der ihm bekannten Rezeptionistin eine schöne Frau an der Rezeption, Dominique Vial. Plötzlich freut er sich auf seine wöchentlichen Reisen in die Bretagne.

    Thema und Genre
    In diesem Roman geht es um eine leidenschaftliche, intensive Liebesbeziehung am Meer in der großartigen Landschaft der Bretagne. Auch die Gedichte von Arthur Rimbaud spielen in dieser Geschichte eine Rolle.

    Charaktere
    Maurice van der Berge ist Anwalt, ein introvertierter, ernster Mann, den die Liebe zu Dominique völlig verändert. Die Beziehung beginnt mit einem Liebesbrief, den Dominique ihm schreibt, nachdem sie ihn an der Rezeption gesehen hat. „Wer war diese Frau, die so offen über ihre Gefühle schreiben konnte, ohne Angst vor einer Zurückweisung, ohne Angst vor Entdeckung?“ (Zitat Pos 353)

    Handlung und Schreibstil
    Die Geschichte spielt einen Sommer lang in der Bretagne und ist in einzelne Abschnitte eingeteilt, die chronologisch jeweils als Überschrift das Datum des entsprechenden Mittwochs tragen und in Kapitel unterteilt sind. Rückblenden in Form von Erlebnissen, die Maurice und Dominique einander erzählen, ergänzen die eigentliche Handlung, von der ich mehr erwartet hatte. Denn diese wird durch die wiederholten Schilderungen der wöchentlichen Liebesszenen trotz der lebhaften Beschreibungen der großartigen, rauen Landschaft, der interessanten Sehenswürdigkeiten und der eigenwilligen Bewohner von Cancale etwas eintönig. Die Sprache erzählt flüssig und ist angenehm zu lesen.

    Fazit
    Eine leidenschaftliche, romantische Liebesgeschichte, die gerade in diesen Tagen die Gedanken sofort auf die Reise schickt, in die Bretagne, ans Meer und zur magischen Insel Mont-Saint-Michel.

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  1. Jeden Mittwoch in der Bretagne

    Alexander Oetker ist mir bisher nur von seinen schönen, Frankreich-Sehnsucht weckenden Krimis bekannt. Aber auch als Thriller-Autor hat er seine Fangemeinde. „Mittwochs am Meer“ ist nun ein ganz anderes Genre, aber Cover und Beschreibung des Buchs hat mich gelockt.

    Maurice van den Berge ist Insolvenzverwalter und jeden Mittwoch fährt er in die Bretagne um einen maroden Betrieb zu retten oder abzuwickeln. Je nachdem die Entwicklung verläuft. Eines Tages lernt er an der Hotelrezeption Dominique Vial kennen und es ist für beide Liebe auf den ersten Blick. Aber Dominique ist verheiratet, auch wenn ihr Mann nur sporadisch in Bretagne kommt. Und sie hat noch ein besonderes Geheimnis, das eng mit Maurice erster großer Liebe verknüpft ist.

    Die sommerlich leichte Liebesgeschichte, mit einer kleiner Brise Melancholie hat mir gefallen. Sie ist gekonnt und mit leichter Hand geschrieben. Charmant wird die Wandlung eines Menschen erzählt, der sich keine Gefühle mehr gestattet. Der sich in seine Arbeit vergräbt und dem es lange genügte, die Erwartungen seiner Eltern, seines Milieus zu erfüllen. Aber von einem Augenblick zu nächsten ist alles anders, sein Leben wird auf den Kopf gestellt. Es ist ein vom Umfang her kleiner Roman, an einem Sommernachmittag ausgelesen, aber eine Geschichte, die den Leser beschwingt zurücklässt.

    Das gelungene Cover verlockt schon bei einem flüchtigen Blick das Buch in die Hand zu nehmen und die Leser werden nicht enttäuscht.

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  1. Immer wieder Mittwochs...

    Klappentext:
    „Jeden Mittwoch fährt Maurice aus Paris in ein verträumtes Hafenstädtchen in der Bretagne, weil er dort einen beruflichen Auftrag hat. Der stille Mann aus der Hauptstadt stößt auf Misstrauen und Ablehnung bei den rauen Einheimischen, den Fischern und Arbeitern.

    Doch dann lässt die schöne Rezeptionistin seines Hotels ihm eines Mittwochs einen Liebesbrief und einen Gedichtband zukommen. Maurice ist verzaubert von den Worten der Frau. Sie gehen aus, lernen sich kennen und lieben. Es ist der Beginn einer leidenschaftlichen Affäre, die jeden Mittwoch neu entflammt, den ganzen Sommer lang. Das Paar fühlt sich wie in einem Traum, der zur Reise wird und schließlich zu einer überraschenden Erkenntnis führt.“

    Es war mein erster Roman von Alexander Oetker aber es wird nicht der letzten sein, denn diese Geschichte hier geht einfach ganz tief ins Mark. Oetker beschreibt einen wahrlich ruhigen und leisen Charakter mit „Maurice“ und das tut dieser Geschichte unheimlich gut. Durch seinen flüssigen und fast schon poetischen Schreibstil, lernen wir nicht nur Land und Leute geschickt kennen, sondern auch auf ganz besondere Weise den lieben Maurice und man kommt nicht drumherum ihn zu mögen. Das er so ist wie er ist, ist komplett aus dem Leben gegriffen und einige Leser-innen werden sich hier bestimmt wiederfinden. Allein deshalb war diese Geschichte schon zu bezaubern, weil sie so realitätsnah und geschmackvoll arrangiert war. Durch den Klappentext wissen wir eigentlich auch schon was so im groben wohl passieren wird, aber hier liegt das Detail wieder herrlich zwischen den Zeilen und wir dürfen noch so viel mehr erfahren. Durch die regelmäßige Mittwochs-Tour erlebt der Leser einen schönen stetigen Rhythmus welcher mir sehr gut gefallen hat. Ich habe mit jedem neuen Treffen mit Maurice mitgefiebert, gehofft, geträumt. Er vernachlässigt seine Arbeit dadurch auch nur bedingt und man merkt einfach, das ein weiblicher Gegenpart seine Stille und ruhige Art einfach unheimlich schätzt und mag, sie sogar liebt. Maurice muss sich nicht verstellen und genau das bleibt, bei dieser ruhigen und sensiblen Geschichte, ein schöner Tenor. Der bildhafte Schreibstil entführt nicht nur Maurice sondern auch uns Leser, es war ein traumhafter Vorgeschmack auf den kommenden Sommer, denn hier wird definitiv die Sonne zwischen den Seiten mitgeliefert und es war eine schöne Stetigkeit, zu erleben wie Maurice, jeden Mittwoch erneut der Liebe entgegenfiebert, denn er ist, wie jeden Mittwoch, am Meer...
    Dieses Buch ist nur zu empfehlen und wird allen Lesern ein besonderes Leseerlebnis bescheren - 5 von 5 Sterne!

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