Leons Erbe (Hochspannung 18)

Buchseite und Rezensionen zu 'Leons Erbe (Hochspannung 18)' von Michael Theißen
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4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Leons Erbe (Hochspannung 18)"

Für Katja bricht eine Welt zusammen, als ihr Sohn Leon bei einem Autounfall ums Leben kommt. Es ist der zweite schwere Schicksalsschlag in kurzer Zeit. Erst vor sechs Monaten ist ihre Schwester spurlos verschwunden. Als Katja nach Leons Trauerfeier einen Anruf erhält, überschlagen sich die Ereignisse: Ein Notar ist im Besitz einer Kiste, die Leon seiner Mutter vererbt hat. Als Katja die Kiste öffnet, entdeckt sie darin ein Armband, das ihrer Schwester gehörte. Wie ist ihr Sohn in den Besitz dieses Armbandes gekommen? Und warum hat er es bei einem Notar hinterlegt? Was will Leon seiner Mutter aus dem Tod heraus damit sagen? Für Katja beginnt eine Suche nach der Wahrheit - nichtsahnend, dass sie damit die Tür zu einem dunklen Familiengeheimnis öffnet ...

Psycho-Thriller voller "Hochspannung" - die neue Reihe von Bastei Entertainment. Bisher sind in der Reihe Romane folgender Autoren erschienen: Vincent Voss, Christian Endres, Timothy Stahl, Christine Drews, Robert C. Marley, Arne Kilian, Jacob Nomus u.v.m. Alle Romane sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Format:Kindle Edition
Seiten:232
EAN:

Rezensionen zu "Leons Erbe (Hochspannung 18)"

  1. Spannendes Familiendrama

    Klappentext

    Für Katja bricht eine Welt zusammen, als ihr Sohn Leon bei einem Autounfall ums Leben kommt. Es ist der zweite schwere Schicksalsschlag in kurzer Zeit. Erst vor sechs Monaten ist ihre Schwester spurlos verschwunden. Als Katja nach Leons Trauerfeier einen Anruf erhält, überschlagen sich die Ereignisse: Ein Notar ist im Besitz einer Kiste, die Leon seiner Mutter vererbt hat. Als Katja die Kiste öffnet, entdeckt sie darin ein Armband, das ihrer Schwester gehörte. Wie ist ihr Sohn in den Besitz dieses Armbandes gekommen? Und warum hat er es bei einem Notar hinterlegt? Was will Leon seiner Mutter aus dem Tod heraus damit sagen? Für Katja beginnt eine Suche nach der Wahrheit - nichtsahnend, dass sie damit die Tür zu einem dunklen Familiengeheimnis öffnet ...

    Der Autor
    Michael Theißen, Jahrgang 1986, lebt zehn Fahrminuten von Mönchengladbach entfernt und absolvierte vor Kurzem ein Studium der Sozialwissenschaften in Köln. Seine Leidenschaft ist das Lesen und Schreiben von Psychothrillern. Seine Lieblingsserie im Fernsehen, The Big Bang Theory, ist sein Kontrastprogramm, wenn er von Mördern und Geheimnissen eine Pause braucht. In seiner Freizeit ist er außerdem als Handballschiedsrichter aktiv.

    Meine Meinung

    Story
    Katja hat gerade ihren 15. jährigen Sohn beerdigen müssen. Leon wurde bei einem Autounfall getötet. Was anfänglich wie ein normaler Unfall, mit Fahrerflucht aussieht, entpupp sich zu einem mysteriösen Familiendrama, denn bei Katja meldet sich eine Notarkanzlei. Leon hat dort für den Fall seines Ablebens für seine Eltern etwas hinterlegt. Dort überreicht man ihr eine Holzkiste, in der sich ein Armband befindet. Dieses gehörte Katjas Schwester Nicole und die ist vor Monaten spurlos verschwunden. Was hatte Leon mit Nicole zu tun. Bei Katjas Recherchen in der Schule entsteht ein ganz anderes Bild von ihrem Sohn. In was für Kreise ist Leon reingeraten?

    Schreibstil
    Das Buch ist einfach zu lesen der Schreibstil aber ungewöhnlich. Viele Nebensächlichkeiten werden geschildert, als Leser ist man unsicher, ob diese relevant sind oder nicht. Die ganze Geschichte wird einzig aus der Perspektive von Katja erzählt.

    Charaktere
    Einen Bezug zu den Charakteren ist lediglich bei Katja möglich, da die gesamte Geschichte aus ihrer Sicht erzählt wird. Im Laufe der Geschichte tun sich für Katja immer neue Abgründe auf, sodass man schon mit der Hauptpropagandistin mitleidet.

    Mein Fazit

    Ein Familien Drama mit immer neuen Wendungen, man ist als Leser versucht mitzuraten, was am Ende herauskommt. Immer wieder verlaufen die Spuren ins Nichts, die Verzweiflung Katjas ist spürbar. Insgesamt ein guter Thriller. An einigen Stellen handelt Katja unlogisch, aber das macht die Geschichte interessant, man stellt sich die Frage, wie man selber vorgehen würde. Der Erzählstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, was aber kein negativer Gesichtspunkt ist, es macht die Geschichte anders. Der Autor versteht es gut, eine ungeheure Spannung aufzubauen. Ein gelungenes Erstlingswerk, von einem Autor, von dem man hoffentlich noch mehr zu lesen bekommt.
    Ich vergebe gute vier von fünf Leseratten/Sternen und eine Leseempfehlung.

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  1. Wie gut kennt man die Menschen, die man liebt?

    "Leons Erbe" ist der Debütroman des Sozialwissenschaftlers Michael Theißen, und passenderweise geht es in diesem Thriller eben nicht nur darum, den Täter zu finden, sondern auch darum, was die Hauptfigur motiviert - was sie denkt und fühlt, fürchtet und hofft, und vor allem auch, wie sie in einer Zeit persönlicher Tragödie mit anderen Menschen umgeht.

    Die Geschichte beginnt damit, dass Katja über die Albträume spricht, die sie plagen, seit ihre Schwester verschwunden und ihr Sohn gestorben ist. Doch auch ihr waches Leben ist geplagt von lähmender Trauer, aus der sie sich nicht lösen kann. Bestürzt und hilflos beobachtet sie, wie ihr Mann sich mehr und mehr verändert, getrieben von rasendem Hass auf den unbekannten Unfallfahrer, der ihren Sohn einfach sterbend am Straßenrand zurückgelassen hat. Doch dann rütteln sie eine Reihe unerwarteter, dramatischer Ereignisse aus ihrer Lethargie und sie macht sich auf, den Tod ihres Sohnes aufzuklären - und dabei stellt sie fest, dass sie die Menschen, die ihr am nächsten stehen, vielleicht nicht so gut kennt, wie sie dachte. Mehr und mehr zweifelt sie an ihrer eigenen Wahrnehmung.

    Der Autor beschreibt Katjas Emotionen bestürzend lebensecht und authentisch. Wer schon einmal einen geliebten Menschen auf gewaltsame Weise verloren hat, kennt dieses Gefühl, dass die Welt sich auf grundlegende Art und Weise verändert hat und aus dem Takt geraten ist, dass sich alles irgendwie falsch anfühlt - fast so, als wären Glück und Sicherheit immer schon eine Lüge gewesen und es könnte deswegen niemals wieder besser werden.

    Zitat:
    "Überall wurde ich an ihn erinnert, und jedes Mal versetzte es mir einen furchtbaren Stich ins Herz. (...) Was aber noch viel weniger zu begreifen war: Es würden keine neuen Erinnerungen mehr hinzukommen. Niemals mehr."

    Die anderen Charaktere bleiben zum größten Teil blasser als Katja, aber im Grunde passt das auch - wie sollen wir durch Katjas Augen die Menschen um sie herum wirklich im tiefsten Inneren kennenlernen, wenn sie selber immer mehr hinterfragt: was weiß ich denn überhaupt über ihn/sie?

    Dennoch ist das Buch nicht nur ein Psychodrama, sondern auch ein Psychothriller, und diese Mischung fand ich erfrischend originell, emotional berührend und dabei sehr spannend. Michael Theißen legt viele Fährten für den Leser, darunter viele falsche, und so habe ich bis zum Schluss mitgerätselt und mich dabei mehr als einmal aufs Glatteis führen lassen.

    Die Auflösung am Schluss erschien mir zwar schlüssig und glaubhaft, wurde aber für meinen Geschmack ein wenig zu schnell abgehandelt. Ich hätte mir gewünscht, letztendlich doch mehr über die Motive der Menschen zu erfahren, die auf die ein oder andere Art an Leons Tod beteiligt waren. Auch, wie es mit Katja und den Menschen in ihrem Leben weitergeht, hätte mich noch weitergehend interessiert!

    Der Schreibstil ist klar und dabei eindringlich, oft beklemmend und voll unterschwellig bedrohlicher Atmosphäre, aber immer ganz nahe dran an Katjas Emotionen. Mir sind immer mal wieder Kleinigkeiten aufgefallen, wie zum Beispiel dreimal das Wort "wieder" in nur zwei aufeinanderfolgenden Sätzen, aber ansonsten fand ich das Buch sehr professionell, da hätte ich nicht auf Debütroman getippt!

    Fazit:
    Katja erlebt ein persönliches Drama nach dem anderen: erst verschwindet ihre Schwester, dann wird ihr Sohn nachts auf einer abgelegenen Landstraße überfahren und stirbt. Auf der Suche nach Antworten findet sie erstmal nur noch mehr Fragen - darunter die, wie gut sie ihren Sohn eigentlich kannte...

    "Leons Erbe" ist ein beeindruckender Debütroman irgendwo zwischen Psychodrama und Psychothriller, mit einer glaubhaften Protagonistin, deren Gefühle ich gut nachempfinden konnte. Die Aufklärung von Leons Tod (Mord? Unfall?) wird spannend geschildert, mit vielen unerwarteten Wendungen und falschen Fährten.

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