Jane Austen und die Kunst der Worte

Buchseite und Rezensionen zu 'Jane Austen und die Kunst der Worte' von Catherine Bell
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Jane Austen und die Kunst der Worte"

Steventon, 1795. Die aufgeweckte Pfarrerstochter Jane möchte nur eines: schreiben. Mit tintenverschmierten Händen durchwacht sie die Nächte und begibt sich in die Welt ihrer Heldinnen. Doch ihre Schwester Cass ist verlobt, und Jane schwant, dass ihre Mutter ganz ähnliche Pläne für ihre Zukunft schmiedet. Nur sind Jane die jungen Kerle aus dem Ort alle einerlei, bestenfalls geben sie akzeptable Tanzpartner auf den von ihr heiß geliebten Bällen ab – bis der belesene Wirbelwind Tom Lefroy aufkreuzt. Janes Herz aber muss immer wieder Enttäuschungen ertragen. Umso unermüdlicher kämpft sie für ihren größten Traum: einen Roman zu veröffentlichen.

Format:Taschenbuch
Seiten:376
EAN:9783746637686

Rezensionen zu "Jane Austen und die Kunst der Worte"

  1. Zu viele Längen

    Klappentext:

    „Steventon, 1795. Die aufgeweckte Pfarrerstochter Jane möchte nur eines: schreiben. Mit tintenverschmierten Händen durchwacht sie die Nächte und begibt sich in die Welt ihrer Heldinnen. Doch ihre Schwester Cass ist verlobt, und Jane schwant, dass ihre Mutter ganz ähnliche Pläne für ihre Zukunft schmiedet. Nur sind Jane die jungen Kerle aus dem Ort alle einerlei, bestenfalls geben sie akzeptable Tanzpartner auf den von ihr heiß geliebten Bällen ab – bis der belesene Wirbelwind Tom Lefroy aufkreuzt. Janes Herz aber muss immer wieder Enttäuschungen ertragen. Umso unermüdlicher kämpft sie für ihren größten Traum: einen Roman zu veröffentlichen.

    Pfarrerstochter, Schriftstellerin, Ausnahmetalent – Der Roman über das Leben von Jane Austen“

    Jane Austen darf natürlich in der Buchreihe zu den außergewöhnlichen Frauen beim Aufbau-Verlag nicht fehlen. Autorin Catherine Bell hat hier ihre Geschichte niedergeschrieben und dabei wieder eine Mischung aus Roman-Biografie genutzt. Schnell wird dem Leser klar: Jane ist sehr ehrgeizig und verfolgt ihr Ziel - das Schreiben. Aber auch hier wird schnell klar, die Zeit ist noch lange nicht reif für so einen Freigeist wie Jane. Ihre Geschichte wird von Bell sehr ausführlich und manches Mal etwas zu ausschweifend, ja fast langatmig dargeboten. Themen werden in die Länge gezogen, andere wieder sehr aufgebauscht, obwohl sie dies gar nicht nötig hätten. So entstehen unnötigen Längen.

    Ein großer Pluspunkt sind die vielen Parts aus den Geschichten von Jane Austen die hier immer wieder Einzug halten. Man könnte meinen, das ein oder andere hat sie selbst erlebt, beobachtet und dann niedergeschrieben. Oder entspringt alles aus ihrer Fantasie? Genau das ist das schöne an diesem Buch: der Leser wird so einige Parts wieder finden und in ihren Geschichten wieder reflektieren können (wenn man sie kennt!) und somit einen besseren Bezug zu allem bekommen. Fest steht aber, sie hat das geschafft was sie immer wollte: ihre Geschichten sind auch heute noch in aller Munde und werden nicht so schnell aus dem Gedächtnis verschwinden. Eine ganz besondere Frau mit dem Gespür für einmalige Geschichten!

    Alles in allem ein schönes Buch aber eben mit zu vielen langatmigen Passagen - 3 von 5 Sterne.

    Teilen
  1. Eher romantisch, als biografisch

    „Was immer ihr geschah, sie hatte einen Ort, an den sie gehen konnte. In ihre Welt, jene, die sie anderen nahebringen konnte, indem sie beschrieb, was sie dort hörte, was sie sah, was die darin lebenden Figuren empfangen.“ (Zitat Seite 76)

    Inhalt
    1795 ist Jane Austen zwanzig Jahre alt. Sie wächst als eines von acht Kindern einer englischen Pfarrerfamilie im ländlichen Raum auf. Ihr zurückgezogenes Leben wird unterbrochen von Einladungen und Bällen auf den umliegenden Landgütern, denn Jane liebt es zu tanzen. Doch mehr als alles andere liebt Jane das Schreiben, ihre Figuren, die plötzlich in ihren Gedanken auftauchen und ihre Geschichten erzählen. In diesem Dezember 1795 hat Jane Austen viele Träume, sie träumt davon, sich zu verlieben, doch vor allem träumt sie davon, Schriftstellerin zu werden und einen Roman zu schreiben, den eines Tages ein Verleger veröffentlicht.

    Charaktere
    Jane Austen war, wie auch ihre Romanheldinnen, eine für die damalige Zeit modern denkende Frau. In einer Zeit, als eine Frau auf eine möglichst gute Partie angewiesen war, einen Ehemann, der sie finanziell versorgte und so ihre Stellung in der Gesellschaft sicherte, sah sie genau diesen Weg mit Skepsis. Für sie waren das Schreiben und ihre Unabhängigkeit das Wichtigste im Leben.

    Thema und Genre
    In diesem biografischen Roman geht es um das Leben der Schriftstellerin Jane Austen und die Entstehung ihrer Romane.

    Handlung und Schreibstil
    Der Roman umfasst drei Teile. Der Prolog nimmt ein für Jane Austen wichtiges Ereignis im Jahr 1815 vorweg. Der Haupthandlungsstrang beginnt im Jahr 1795 und schildert Jane Austens Leben auf dem Land mit ihrer Familie und die geselligen Kontakte mit den befreundeten Nachbarn. Es ist das Setting, das sie auch in ihren Romanen verwendet und in dem sie tatsächlich lebt. Ein zweiter Strang, der mehrmals die chronologisch erzählten Jahre unterbricht, schildert Ereignisse in den späteren Jahren und hat die ersten Schritte zur Veröffentlichung ihrer Romane zum Thema. Mit einem Epilog 1815 mündet die Geschichte dann direkt wieder in den Prolog und führt diesen fort. Eine abwechslungsreiche, interessante Wahl, einen biografischen Roman zu erzählen. Die Sprache nähert sich teilweise dem Schreibstil Jane Austens an, ist aber an manchen Stellen unpassend salopp. Bei einem Tee mit ihrer besten Freundin lesen wir „Jane angelte sich einen Scone“ (Zitat Seite 25) und bei Bällen „quetscht“ sie sich des Öfteren durch plaudernde Menschengrüppchen..

    Fazit
    Ein unterhaltsamer Roman, in dessen Mittelpunkt die englische Schriftstellerin Jane Austen steht. Was wir über Jane Austen wissen, resultiert aus insgesamt nur 161 Briefen, die noch erhalten sind, und einer ersten Biografie aus dem Jahr 1869, die ihr Neffe James Edward Austen-Leigh verfasst und herausgegeben hat. Dies lässt der Autorin Catherine Bell viel Freiraum für die eigene Phantasie und frei erfundene zusätzliche Ereignisse, die sie uns in dieser Geschichte erzählt, die mehr ein romantischer Roman ist, als biografisch.

    Teilen