Ich bin die Nacht

Buchseite und Rezensionen zu 'Ich bin die Nacht' von Ethan Cross
2.7
2.7 von 5 (7 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Ich bin die Nacht"

Mein Name ist Francis Ackerman junior.

Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt. Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern.

Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen ...

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:401
EAN:

Rezensionen zu "Ich bin die Nacht"

  1. 3
    22. Jul 2019 

    Zwei Seiten einer Medaille?

    Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt. Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern. Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen.

    Francis Ackerman junior ist einer der gefürchtetsten Serienkiller der Gegenwart, und niemandem ist es bislang gelungen, ihn zu fangen. Er taucht auf, mordet und verschwindet wieder - und hinterlässt verwüstete Stätten voller Grausamkeiten und Leid. Stets verpackt er seine Taten in ein 'Spiel', das das Opfer kaum gewinnen kann, das Ackerman aber ein zusätzliches Vergnügen bereitet.

    Marcus Williams ist ein ehemaliger Polizist und gerade nach Asherton gezogen. Als er auf die Spur des Serienkillers gerät, zeigt dieser ein großes Interesse an Marcus. Es ist, als ob sie sich erkennen - Marcus Augen drücken dasselbe aus, was Francis jeden Morgen im Spiegel begegnet. Doch während Ackerman eindeutig das Böse verkörpert, ist Marcus für ihn sein Gegenpart: das Gute. Zwangsläufig läuft alles auf einen Kampf hinaus - welche Seite wird gewinnen?

    Doch so simpel, wie das hier klingt, ist es beileibe nicht. Gut und Böse verwischen hier ordentlich, Schwarz und Weiß werden zu verschiedenen Grautönen, und Ackerman erscheint zuweilen sympathischer und menschlicher als Marcus selbst. Das klingt reizvoll, bringt aber zumindest zum Nachdenken. Kann ein Mord gerechtfertigter sein als ein anderer, ist ein Mörder besser als der andere?

    Wie dem auch sei: dieser Thriller strotzt nur so vor Gewalt und Brutalität, einzelne Szenen sind splatterartig bis ins Detail ausgeschmückt, wobei alles seltsam emotionslos wirkt. Selbst bei sympathisch wirkenden Charakteren stellt sich bei deren Ableben trotz aller Spannung kein Bedauern beim Lesen ein. Der einfache Schreibstil treibt den Leser auch rasch an diesen brutalen Ereignissen vorbei, bevor er sich bereits der nächsten gewalttätigen Szene gegenüber sieht.

    Da dies der erste Band einer Reihe ist, wird noch nicht aufgelöst, worin die Verbindung zwischen Francis Ackerman und Marcus Williams nun besteht. Eine Seelenverwandtschaft? Und was entscheidet dann darüber, ob man sich für die 'gute' oder die 'böse' Seite entscheidet? Weil mich die Antworten auf diese Fragen interessieren, werde ich auch den nächsten Band noch lesen, auch in der Hoffnung, dass dann die enorme Welle der Gewalt zugunsten der Charakterentwicklungen mehr in den Hintergrund gerät.

    Ich bin gespannt!

    © Parden

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  1. 3
    21. Jul 2019 

    Schafhirten

    Francis Ackerman jr. ist ein Mensch, den man eigentlich kaum einen Menschen nennen kann, einfach zu viele seiner Mitmenschen hat er umgebracht. Keiner hat ihm bisher das Handwerk legen können. Marcus dagegen musste seine Polizeikarriere an den Nagel hängen, weil er Grenzen überschritten hat. In dem kleinen Ort Asherton treffen Ackerman und Marcus aufeinander. Wie bei ihm üblich hat Ackerman bereits mit seinen Spielchen begonnen. Und Marcus, der im Grunde immer noch der gewissenhafte Polizist ist, der er einmal war, tritt an, um Francis Ackerman seiner gerechten Strafe zuzuführen.

    Die Reihe der Thriller um den Serienmörder Francis Ackerman jr. ist inzwischen wohlbekannt. In diesem ersten Band lernen sich Ackerman und Marcus eher erzwungenermaßen kennen. Francis zeigt dabei durchaus Facetten, die man bei einem Killer nicht vermuten würde, dennoch möchte man ihn gerne hinter Gitter sehen, schon um seine möglichen weiteren Opfer zu schützen. Auch Marcus legt eine vielschichtige Persönlichkeit an den Tag. Da verschwimmen manchmal die Grenzen zwischen Gut und Böse. Allerdings wird Marcus auch einiges zugemutet.

    Etwas viel gestorben wird in diesem ersten Teil und recht brutal geht es bei den Tötungen und Mordfällen zu. Da wird nichts groß unternommen, um irgendetwas aufzuklären, eher wird einfach draufgeballert. Man muss schon einiges aushalten und mehr als einmal denkt man, wieso tue ich mir das überhaupt an. Doch auch oder gerade für seinen ersten Band hat der Autor eine Wendung gefunden, mit der er überrascht und mit der dem Ballon zwar einiges an Luft abgelassen wird, aber gerade dadurch auch einiges ins rechte Licht gerückt wird. Vielleicht kann man immer noch nicht von Recht sprechen, aber mit dieser Art der Ereignisse kann man ganz gut leben. Und so hat man schließlich einen Thriller zum Haare raufen, der allerdings so unerwartet endet, dass man ihn fast schon gut finden muss.

    3,5 Sterne

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  1. Grotesk und haarsträubend

    Francis Ackermann ist der gefährlichste Serienkiller aller Zeiten. Als Kind vom Vater auf Mord konditioniert, verbringt er nun seine Tage mit dem Gemetzel an willkürlich gewählten Opfern. Es sind die bösartigsten Spielchen, die der Mörder treibt. Doch nun stellt sich ihm einer in den Weg, der Ex-Polizist Marcus Williams. Das ist jedoch nicht ganz so einfach, denn Marcus selbst steht im Visier einer gefährlichen Truppe selbstgerechter Fanatiker.
    Selten noch habe ich so eine Aneinanderreihung grotesker Grausamkeiten gelesen. Auf allen Seiten des Gesetzes treffen Psychopathen aufeinander und inszenieren die Ausrottung eines halben texanischen Landstriches. Das Buch hat nichts außer Gewalt zu bieten, keinen Witz, keine Rätsel, nur pathetisches Gefasel über die zwei Seiten einer Medaille. Der ewige Kampf des Guten gegen den Bösen. Warum ich bis zum Schluss durchgehalten habe, weiß ich nicht. Wahrscheinlich, damit mir der haarsträubende, völlig abstruse Schluss die Entscheidung leicht machen konnte, auf den Rest dieser Serie locker verzichten zu wollen.

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  1. Das Spiel zwischen Wolf und Hirte

    "Gut gemacht. Gehen wir jetzt zu einem anderen Spiel über. Nennen wir es : "Mach´s dir leicht oder mach´s dir schwer". Du darfst entscheiden, wie du sterben willst." (Auszug aus dem Buch)
    Der Wolf: Francis Ackerman jun. von seinem Vater Missbrauch für ein Experiment hat er ihn zu einem Monster geschaffen. Jetzt ist Francis Ackerman jun. als Serienmörder unterwegs um Menschen zu töten, doch zuvor gibt er ihnen die Chance mit ihm, um ihr Leben zu spielen. So ergeht es zwei Troopers aus Colorado, einer kommt gleich am Tatort um der andere Jim Morgan muss mit Francis um das Leben von sich und seiner Familie spielen. Und Francis bekommt nie genug um seinen Hunger nach spielen und dem töten zu befriedigen.
    Der Hirte: Marcus Williams ein ehemaliger Cop aus New York hat ein Haus von seiner Tante geerbt. Dieses Domizil kommt ihm gerade recht, nach dem er sich wegen eines Zwischenfalls von seinem Beruf zurückgezogen hat. Bei einer Schlägerei lernt er Maggie die Tochter des Sheriff´s kennen. Doch wie er später herausfindet ist dieser ein korrupter Polizist, der Selbstjustiz begeht. Da Marcus ihm auf die Schliche kommt, jagt er ihn mit seiner Truppe bedingungslos. Und noch einer hat an Marcus Gefallen gefunden, nämlich Francis Ackerman jun. den er sieht in ihm seinen geeigneten Gegenspieler. Das Spiel beginnt um Leben und Tod!

    Meine Meinung:
    Ein Thriller, der spannend und eigenwillig zu gleich ist. Mit sehr viel Phantasie konstruiert hier der Autor Ethan Cross ein Buch, das teilweise viel zu unrealistisch ist. Natürlich gibt es Serienmörder und auch welche die man so schnell nicht erwischt. Aber bei Francis Ackerman hatte ich manchmal das Gefühl, das er ein Übermensch ist, was ich für übertrieben empfand. Das erlebe ich aber oft bei amerikanischen Autoren, das sie ihre Täter so extrem darstellen. Man hat das Gefühl, jeder ist diesem Täter machtlos ausgeliefert. Marcus Williams hingegen fand ich zum großen Teil sehr gut dargestellt, mit seinen Gewissenskonflikten. Auch das Ende hat mich sehr überrascht, da ich mit so einem Ausgang nicht gerechnet hätte. Außerdem macht es einem gleich den Vorgeschmack auf den nächsten Band. Der Schreibstil ist sehr gut, flüssig und spannend, so das ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Gut gefiel mir auch die Denkweise des Täters mitzuerleben. Vielleicht wäre es schön gewesen noch etwas mehr in die Vergangenheit des Täters blicken zu können, da Francis ja durch seinen Vater zum Monster wurde. Das Cover ist einfach, aber wirkt durch die dunkle Optik und erhöhte Schrift sehr gut. Ich danke dem Verlag, das ich durch diese LR in den Genuss kam das Buch zu lesen und vergebe 4 von 5 Sterne. Jetzt würde ich natürlich auch gerne die anderen Bücher lesen.

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  1. Für mich das Ende der Nacht

    Die Grundidee des Buches klingt sehr interessant und verspricht einen originellen psychologischen Thriller.

    Francis Ackerman Junior ist ein Serienkiller - aber er ist auch ein Opfer, denn er wurde als kleiner Junge von seinem eigenen Vater mittels Folter und Gehirnwäsche gebrochen und gezielt zum Serienkiller abgerichtet. Das wirft natürlich viele ethische Fragen zu Schuld und Eigenverantwortung auf: Inwieweit ist Ackerman verantwortlich für seine grausamen Taten?

    Tatsächlich könnte die Geschichte an sich grandios sein, aber für mich scheitert das Buch leider gnadenlos an der Umsetzung.

    Fand ich das Buch auf den ersten 100 Seiten noch spannend und unterhaltsam, kam es mir danach zunehmend vor wie ein schlechter Actionfilm mit vollkommen unrealistischen Stunts und Kampfszenen. Ständig wird irgendjemand mühelos mit nur einem Schlag bewusstlos geschlagen; ein Mann tritt barfuß eine Tür ein (was normalerweise mindestens ein paar gebrochene Zehen nach sich ziehen müsste); jemand befreit sich auf eine Art und Weise von seinen Handschellen, die im echten Leben wohl ein Auskugeln von Gelenken erfordern würde... Und das sind noch die harmlosen Beispiele, denn mit den wirklich unglaublichen würde ich schon zuviel verraten.

    Da es mir immer schwerer fiel, die Geschehnisse zu glauben, flaute die Spannung für mich auch immer mehr ab.

    Der interessanteste Charakter war für mich der Killer, Francis Ackerman Junior. Denn so unmenschlich und sadistisch seine Taten auch sind, zeigt er doch immer wieder, dass er eigentlich ein ganz anderer Mensch hätte sein können, wenn er als kleiner Junge nicht durch die Hölle gegangen wäre.

    Anders, als vom Klappentext her zu erwarten wäre, spielt Ackerman auch nur die zweite Geige, denn meist steht der von seiner Vergangenheit gequälte Ex-Cop Markus im Mittelpunkt. Er und die anderen Charaktere wirkten auf mich sehr klischeehaft, fast wie aus dem Baukasten für Thriller-Charaktere. Zugegeben, gegen Ende wirft das Buch nochmal alles über den Haufen, was man über sie zu wissen glaubte, aber in meinen Augen war das keine geniale unerwartete Wendung, sondern eine gänzlich unglaubwürdige Auflösung.

    Während der Leser sich noch verwirrt fragt, wie das alles möglich sein soll, behauptet Markus auf einmal, er hättet sich dies oder jenes ja schon gedacht, weil ihm gewisse Dinge direkt aufgefallen seien... Nur: das wurde vorher mit keinem Sterbenswort erwähnt. Tatsächlich wurde Markus in den Szenen, auf die sich das bezieht, als ganz und gar ahnunglos dargestellt - wäre ihm da wirlich schon etwas aufgefallen, hätte der Leser das an seinen Gedanken oder Taten merken müssen! So wirkte es auf mich lediglich wie der halbherzige Versuch, die Wendung glaubhafter zu machen.

    Es gibt auch eine kleine Liebesgeschichte, aber auch die kam mir vor wie rasch zusammengeschustert, damit Markus jemanden hat, den er auf heroische Art retten kann.

    Der Schreibstil konnte mich unglücklicherweise auch nicht überzeugen. Mal fand ich ihn sehr flach, dann gab es wieder überzogen dramatische Formulierungen: da öffnen sich "brüllend die Tore zur Hölle", der Wind heult "wie der Schrei einer Todesfee"... In vielen Szenen werden Charaktere wiederholt auf die immer gleiche Art beschrieben: der Mann im dunklen Hemd beobachtete, der Mann im dunklen Hemd sah, der Mann im dunklen Hemd grinste...

    Fazit:
    Die Grundidee hatte mich noch fasziniert: Ein Serienkiller, der als Kind von seinem Vater gezielt zum Serienkiller abgerichtet wurde? Das klang sehr originell und ungewöhnlich. Tatsächlich war ich auf den ersten 100 Seiten durchaus noch sehr angetan, aber im Laufe des Buches nahmen Glaubwürdigkeit und Spannung immer mehr ab - und das wurde noch gekrönt von einer konstruierten, wenig plausiblen Auflösung, bei der vieles einfach aus dem Nichts herbeigezaubert schien. Die Charaktere wirkten auf mich flach und klischeehaft, und auch der Schreibstil konnte mich überhaupt nicht überzeugen.

    Ich werde die Reihe nicht weiterlesen. Sehr schade, denn die Geschichte hätte sehr viel Potential gehabt!

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  1. 3
    09. Aug 2015 

    Ich bin ausbaufähig

    Ehrlich gesagt hatte ich lange kein Buch, dass mich so entzweit hat. Und das meine ich nicht im positiven Sinne. Die schiere, sinnlose Gewalt mit der das Buch startet hat mich so abgestoßen, dass ich bereits am Anfang drauf und dran war es wegzulegen. Und mit diesem Drang habe ich bis zum Ende gekämpft.
    Denn nebem dem Fakt der Gewalt fehlt es so ziemlich an allem: einer spannenden Handlung, interessanten Charakteren, sprachlichem Talent. Es wird eher mit profanen Ängsten, wie Dunkelheit und Verfolgung gespielt, als mit Atmosphäre. Da überrascht es schon ein wenig, dass es am Ende eine völlig überraschende Wende daherkommt. Und doch: genau wie der Protagonist, der vor lauter Verärgerung über das Aufdecken der eigentlichen Geschichte, seinen Gegenspielern erst einmal gehörig eins in die Schnauze haut, fühlt man sich als Leser auch. Was für ein Mist.
    Da wird man auf einen Showdown hingezerrt, bei dem der Held vom Serienkiller aus den Trümmern gerettet wird. Ohne Motiv. Ohne Erklärung. Ohne Sinn. Und weil mich das so wenig begeistert, gibt es auch keine Empfehlung.

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  1. Ich muss gestehen, dass mich

    Ich muss gestehen, dass mich bei diesem Buch als allererstes das Layout angezogen hat. Tiefschwarzes Cover und dazu passend auch noch ein schwarzer Buchschnitt, in dem Autor und Titel noch einmal verewigt wurden – das springt ins Auge. Ja, auch meinereiner ist nicht ganz unempfänglich für optische Qualitäten. Der Klappentext war dazu auch noch recht vielversprechend und somit musste dem Buch einfach eine Chance gegeben werden.

    Leider ist es nun aber so, dass gute Optik und interessanter Klappentext nicht zwangsläufig auch zu einem guten Buch führen. Doch eins nach dem anderen. Man kann wohl mit ruhigem Gewissen behaupten, dass “Ich bin die Nacht” eine dieser klassischen Psycho-Serienkiller-Kamellen ist und somit kaum Anspruch auf einen Innovationspreis hat. Zumindest im ersten Drittel. Danach kommt dann ein Storytwist, der zwar unvorhersehbar ist, aber auf der anderen Seite auch irgendwie nicht so richtig in die Geschichte zu passen vermag. Bis dahin ist das Buch jedoch sehr spannend und auch nach diesem Break kann man nicht sagen, dass man es mit gepflegter Langeweile zu tun bekommt, die Geschichte ist temporeich und auch weiterhin interessant erzählt, ohne dabei allerdings ganz oben im Genre mitzuspielen.. Es bleibt jedoch immer ein etwas unangenehmer Nachgeschmack, da man sich fragt, was genau Ethan Cross nun damit bezwecken wollte. Vielleicht doch noch etwas Abkehr vom stereotypen Killer-Roman? So recht gelungen war es jedenfalls nicht. Ein weiterer Twist kommt dann noch nach dem eigentlichen Finale (welches durchaus als sehr gelungen angesehen werden kann) zum tragen – und der versaut dann viel positives, da er einfach aufgesetzt und gezwungen in Richtung Sequel abzielt. Auf welches ich nach diesem Schlusspart, in dem sämtliche Figurenentwicklung des restlichen Romans einfach über den Haufen geworfen wird, wenig bis gar keine Lust mehr habe.

    “Ich bin die Nacht” bringt dabei, wenn wir schon einmal beim Thema sind, sicherlich auch nicht die originellsten Figuren der Thriller-Welt zusammen, sehr wohl aber interessante. Die Figuren sind zu großen Teilen glaubwürdig, Cross kommt ohne das pure Gute und das absolut böse aus und verleiht jedem seiner Charaktere auf diese Art einen durchaus realistischen Zug und eine gute Portion Charaktertiefe. Das sie alle immer noch etwas klischeehaft daher kommen, mag man unter diesem Aspekt verzeihen. Nicht jedoch, dass (wie oben erwähnt) sämtliche Charakterentwicklung durch diesen unglücklichen Abschluss negiert wird und einen noch sehr viel bittereren Nachgeschmack hinterlässt.

    Stilistisch bin ich etwas hin- und hergerissen. Auf der einen Seite zeigt Ethan Cross durchaus, dass er Schreiben und den Leser fesseln kann. Dann gibt es aber auch diverse Passagen, in denen ich mich fragen musste, ob das nun tatsächlich der Ernst des Autoren (Übersetzers?) gewesen ist. Sehr schade, denn über weite Strecken wusste das Buch in dieser Hinsicht schon gut zu gefallen.

    Fazit:

    “Ich bin die Nacht” macht an vielen Stellen vieles richtig, das kann man schwerlich bestreiten. Allerdings kommt es an anderen Punkten zu eklatanten Mängeln, besonders was die Storyführung mit ihren völlig unsinnigen wie auch überflüssigen Twists und damit in letzter Instanz auch die ansonsten eigentlich gelungenen Figuren betrifft. Schade, denn ohne diese Punkte (und natürlich den versauten Abschluss) wäre sicherlich mehr drin gewesen als ein solider Thriller mit streckenweise fadem Beigeschmack.

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