Icarus: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Icarus: Thriller' von Deon Meyer
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Icarus: Thriller"

Kapstadt im Dezember. Bennie Griessel wird zu einem Tatort gerufen, der ihn aus der Fassung bringt. Ein Kollege hat seine Frau, seine zwei Töchter und dann sich selbst erschossen. Bennie will nur noch weg – von Alexa, seiner Freundin, von seinen Kindern. Er landet in einer Bar und betrinkt sich. Ein herber Rückfall für den trockenen Alkoholiker. An einem Strand experimentiert ein Kameramann mit einer Drohne und entdeckt eine Leiche. Ein Mann ist offenkundig erdrosselt worden. Als die Polizei die Identität des Mannes herausgefunden hat, sind alle in heller Aufregung. Ernst Richter galt seit Wochen als vermisst. Prominent wurde er durch seine Interplattform Alibi. Allen, die eine Affäre haben wollten, versprach er den sorgenfreien Seitensprung. Als man Bennie zu Hilfe rufen will, sitzt der nach einer Prügelei im Gefängnis. Und noch einen treibt der Tod von Ernst Richter um: den Weinbauer Francois du Toit aus Stellenbosch, der sich auf zwielichtige Geschäfte eingelassen hat.

Diskussionen zu "Icarus: Thriller"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:432
EAN:9783352006715

Rezensionen zu "Icarus: Thriller"

  1. Rückfälle, Cybersex und ähnlicher Kleinkram. Bernies fünfter Fal

    Es Tage und es gibt richtige "Scheisstage". Richtige Scheisstage können auch eine Situation beinhalten in der Du die Wohnung Deines Kollegen betrittst und Du dessen Hirn und das seiner Kernfamilie über die Wände verteilt vorfindest.

    Möglicherweise gehört eine solche Situation zum Berufsbild eines Polizisten. Geht dieser professionell mit einer solchen Situation um ist dies der pschischen Gesundheit des Kollegen zuträglich hat aber Null literarischen Output.

    Sie sind eind Marke in der zeitgenössischen Kriminalliteratur im Zeitalter der mit Atomsprengköpfen bewehrten Psychopathen. Während die Gründe für das Handeln der Psychos in Leitungsfunktion häufig im Dunkeln verborgen bleiben lassen sich die Parameter eines postfaktischen Ermittlers schnell benennen.

    Er ist ein fraktale Persönlichkeit, die in der Regel an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Das Paarungsverhalten hat eine manifeste Orientierung, was aber keinerlei Aussagekraft hinsichtlich der Aktfrequenz hat.

    Sie sind nicht mehr knackig jung, haben den Zenith des Lebens überschritten und scheitern an der Frage, ob sie noch einmal richtig Party machen sollen oder geläutert langweilig sozialverträglich zum Altruisten mutieren, der sein Handeln zur Gänze moralisch gestaltet und auf das Wohlergehen seines Umfeldes fixiert ist.

    Die schlimmsten Dinge im Leben sind Mutti/Papi/die böse Grundschullehrerin oder der Gruppenleiter der Selbsthilfegruppe, die im Zusammenhang mit Dosierungsschwierigkeiten beliebiger psychoaktiver Substanzen aufgesucht werden. Die für die legalen Suchtmittel gibt es mit und ohne Kräutertee, mit und ohne Anrufung eines höheren Wesens und über allem thront der Gruppenverantwortliche, der für das Funktionieren der Selbsthilfestruktur verantwortlich ist.

    Legale Suchtmittel langweilig, einschläfernd....illegale Suchtmittel? Hier haben die Gruppeneinen höheren Unterhaltungswert, trifft der geneigte Besucher doch mitunter ungeplant auf die eine oder andere verhaltenskreative Person.

    Es ist ein Annäherungsprozess zwischen dem Leser und Bernie Grissel. Er ist Alki, er trennt sich vn seiner Frau, hat ein diffziles Verhältnis zu seinen Kindern uns steckt in einer beruflichen Umbruchssituation, da der Polzeiapparat Südafrikas mit dem Ende der Aparthheit zur Bühne positiver Diskriminierung geworden ist. Will sagen, auf Leitungsfunktionen bei der Kripo werden so lange lesbische farbige Behinderte gehoben, bis ihr Anteil dem Bevölkerungsanteil entspricht.

    Für Bernie beinhaltet dies Arbeiten in einem lebendigen interkulturellem Kontext. Der Leser nimmt vorsichtig Witterung auf und kann für sich selbst entscheiden, ob er mit einem alternden Komissar zurecht kommt, der sein Leben auf den Kopf stellt um zumindest im Binnenverhältnis mit seinem Sohn die Kurve zu kriegen.

    Der fünfte Band ist die Quadratur des Kreises. Trockener Alki ermittelt im Milieu der südafrikanischen Weingüter. Ein Mordopfer betreibt eine Agentur für Cyberalibis und wird tot an einem Strand begraben aufgefunden.

    Bwernie fängt das Saufen wieder an, hat also eine nasse Phase ud seine neue Partnerin (mit dem selben Problem) hält zu ihm und geht gleichzeitig auf Distanz. Ob die Beziehung sich als tragfähig erweist, warten wir den sechsten Band der Reihe ab.

    Die Services wurden auch von den Spitzen der Gesellschaft in Anspruch genomen. Als ein Insider anfängt Zahlungsdetails ins Netz zu stellen und er eine oder andere fundamentalistische Pfarrer in Schwierigkeiten gerät wird die ganze Sache zu einer Ermittlung im öffentlichen Scheinwerferlicht....

    Der Plot ist herrlich... Hat er doch nur sehr wenig mit Cybersex zu tun...

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  1. 4
    20. Nov 2015 

    In Vino Veritas

    Seit fast zwei Jahren ist Bennie Griessel ein trockener Alkoholiker, doch kurz vor Weihnachten wird er zu einer Ermittlung gerufen, die ihn aufs Äußerste erschüttert. Ein Kollege hat sich erschossen und seine Familie mit in den Tod gerissen. Griessel befürchtet nun, er wandele auf genau dem gleichen Pfad und nur der Alkohol könne ihm helfen. Dann wird auch noch sein Kollege und Freund Vaughn Cupido zum Leiter der Mordermittlung ernannt. Durch Zufall wird der Firmeninhaber Ernst Richter tot aufgefunden. Seine Leiche wurde während eines Sturms an einem Strand freigelegt. Weshalb sollte der erfolgreiche Unternehmer, den anscheinend alle mochten, umgebracht werden.

    Bennie Griessel kämpft zunächst einmal nicht gegen die Sucht, dennoch bleibt er einer der besten Ermittler der Valke. Sein Freund und Partner Cupido deckt seine Entgleisung, macht ihm jedoch klar, was er von seinem Rückfall hält. Griessel scheint dabei zu sein, endgültig abzustürzen. Doch wie erwähnt, er ist einer der besten Ermittler. Cupido, der sich scheinbar immer hinter Bennie her entwickelt, wird nun erwachsen. Das Vertrauen, das die neue Chefin in ihn setzt, beflügelt ihn und er stürzt sich mit Eifer in die Ermittlung. Die Fassade um Richters Leben bricht schnell auseinander.

    Auch wenn man als Leser vielleicht nicht so begeistert ist von Bennie Griessels Beschäftigung mit dem Alkohol, vor dem man ihn sicher wünschte, hat man es hier mit einer Geschichte zu tun, mit der der Autor zu begeistern vermag. Geschickt eingestreut in die Ermittlungen der Valke sind die Gespräche des Winzers du Troit mit seiner Anwältin. Die Frage, was das wohl mit der Handlung zu tun haben könnte, macht das Lesen zu einem packenden hin und her. Die akribischen Ermittlungen, die immer neue Entdeckungen über den ach so feinen Richter zu Tage fördern, regen dazu an, mitzuraten. Eine Rätselaufgabe, an der der Leser mit großem Vergnügen scheitert, da der Autor mehrere Geschichten verknüpft und mit der speziellen Situation Südafrikas verbindet. Am Ende wurde der Leser bestens unterhalten und hat auch noch etwas gelernt.
    4,5 Sterne

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