Guerilleras: Sergio Fabulos zweiter Fall

Buchseite und Rezensionen zu 'Guerilleras: Sergio Fabulos zweiter Fall' von K. Westerbeck
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Guerilleras: Sergio Fabulos zweiter Fall"

Ein neuer Fall für Sergio Fabulos. Ein atmosphärischer Kolumbien-Krimi. Zwischen Tropen, Andenkordilleren .... und Friedensverhandlungen mit den FARC.
Im fiktiven Dorf Callín ticken die Uhren etwas anders.
Edwin Gallo, Musterschüler an einer privaten Eliteschule und Sohn von Vorzeigeunternehmerin Maria Gallo wird bestialisch ermordet. Grund für die Frauen des Dorfes sich zu solidarisieren und den Aufstand zu proben. Was die Mutter jedoch verleugnet: Edwin war homosexuell.
Merkwürdige Freier gehen bei Dorfhure Flora Morales ein und aus. Mitbewohnerin Amalia ist plötzlich verschwunden und ein riesiger Blutfleck ziert Floras teuren Perserteppich ...
Fabulos Ermittlungen beginnen blutig. Nach dem Frieden mit den FARC werden die alten Leitbilder hinterfragt. Lang gepflegte Vorurteile kommen auf den Tisch, Meinungen spalten sich. Dem gegenüber steht die offensichtliche Willkür eines Mörders. Und dieser findet schon bald sein nächstes Opfer …
Gut, dass Fabulos in dieser Situation die forsche Jurastudentin Amanda zur Seite bekommt, die mit ihrem Tatendrang zügig die Ermittlungen vorantreibt. Sie entstaubt nicht nur Fabulos Methoden, sondern befördert auch die Frauenfrage.

Ein spannungsgeladener, facettenreicher Südamerika-Krimi.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:289
Verlag:
EAN:

Rezensionen zu "Guerilleras: Sergio Fabulos zweiter Fall"

  1. Women - fight for your rights!

    Als ich im Juni Kerstin Westerbeck´s neuen Krimi „Guerilleras“ (den zweiten Fall für Comisario Sergio Fabulos) zusammen mit dem ersten Teil (Wegkreuz in den Anden) erhielt, hatte ich mich wirklich darauf gefreut, bieten die Romane von Kerstin Westerbeck doch immer spannende sowie anspruchsvolle Themen vermengt mit Humor und einem Schuss Erotik.

    Doch dann folgte zunächst die Ernüchterung – ich kam nicht in die Handlung, die Figuren agierten komisch. Kurzerhand brach ich die Lektüre ab und legte das Buch beiseite.

    Anfang des Monats etwa fing ich dann mit „Wegkreuz in den Anden“ an, welches ich dann innerhalb kürzester Zeit beendet hatte, da ich das Buch unter anderen Gesichtspunkten gelesen habe, als man es normalerweise bei einem Krimi tut. Weil ich jetzt „im Thema“ (sprich: in Kolumbien im fiktiven Ort Callín und Umgebung) war, ich die handelnden Personen besser kannte und entsprechend zuordnen konnte, habe ich dann schnell „Guerilleras“ gelesen. Und siehe da: es funktionierte gut.

    Comisario Sergio Fabulos und seine Freunde Jaimé und Arturo müssen dieses Mal mit zusehends selbständig agierenden Frauen, die gegen Prostitution etc. kämpfen, zurechtkommen – etwas, was den Männern zunächst gar nicht gefällt. Doch die Handlung erfordert es, dass sich ihre Ansichten im Laufe der Zeit ändern, was mir sehr gut gefallen hat. Überhaupt lässt Kerstin Westerbeck ihren Figuren wieder viel Platz zum Wachsen und entwickeln und man merkt, dass hinter dem raubeinigen Sergio ein durchaus zur (kritischen) Reflektion über sich und sein Handeln agierender, sensibler Mann steckt.

    Ein Krimi wäre allerdings kein Krimi, wenn es keine Toten geben würde. Derer gibt es hier nach und nach aber genug *g*. Dazwischen erhält die Leserschaft wieder einen Einblick in die politische Situation in Kolumbien (dieser Roman entstand nach den Friedensverhandlungen mit den FARC 2016 in Havanna) und lernt etwas über die Lebensweise bzw. die Eigenarten der Kolumbianer kennen (die Autorin hat u. a. Lateinamerikanistik studiert).

    All das vermengt mit einer spannenden Handlung, die immer wieder überraschende Wendungen nimmt, ergibt unterm Strich einen unterhaltsamen und interessanten Krimi, dem ich ohne schlechtes Gewissen wieder 4 verdiente Sterne gebe.

    Ein Tipp zum Schluss: auch wenn sich „Guerilleras“ unabhängig lesen lässt: zum besseren Verständnis für die Figuren und die Erwähnung von Dingen, die sich auf „Wegkreuz in den Anden“ beziehen, sollten Interessent*innen zunächst selbigen Roman lesen!

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