Gott der Barbaren: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Gott der Barbaren: Roman' von Stephan Thome
2
2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Gott der Barbaren: Roman"

Gebundenes Buch
China, Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine christliche Aufstandsbewegung überzieht das Kaiserreich mit Terror und Zerstörung. Ein junger deutscher Missionar, der bei der Modernisierung des riesigen Reiches helfen will, reist voller Idealismus nach Nanking, um sich ein Bild von der Rebellion zu machen. Dabei gerät er zwischen die Fronten eines Krieges, in dem er am Ende alles zu verlieren droht, was ihm wichtig ist. An den Brennpunkten des Konflikts - in Hongkong, Shanghai, Peking - begegnen wir einem Ensemble so zerrissener wie faszinierender Persönlichkeiten: darunter der britische Sonderbotschafter, der seine inneren Abgründe erst erkennt, als er ihnen nicht mehr entgehen kann, und ein zum Kriegsherrn berufener chinesischer Gelehrter, der so mächtig wird, dass selbst der Kaiser ihn fürchten muss.
In seinem packenden neuen Buch erzählt Stephan Thome eine Vorgeschichte unserer krisengeschüttelten Gegenwart. Angeführt von einem christlichen Konvertiten, der sich für Gottes zweiten Sohn hält, errichten Rebellen in China einen Gottesstaat, der in verstörender Weise auf die Terrorbewegungen unserer Zeit vorausdeutet. Ein großer und weitblickender Roman über religiösen Fanatismus, über unsere Verführbarkeit und den Verlust an Orientierung in einer sich radikal verändernden Welt.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:719
EAN:9783518428252

Rezensionen zu "Gott der Barbaren: Roman"

  1. Nicht mein Buch

    Während der politischen Umstürze 1848 muss der junge Deutsche Philipp Johann Neukamp seine Heimat verlassen. Sein eigentliches Ziel Amerika verliert er aus den Augen und gelangt auf Umwegen als christlicher Missionar ohne Überzeugung nach Hongkong, wo er sich in Elisabeth, ebenfalls deutsche Missionarin verliebt. Ihr Tod vertreibt ihn aus der britischen Kolonie nach China, wo er sich voll Idealismus ein Bild von der Rebellion machen möchte.
    Stepan Thome führt uns mit mehreren Erzählsträngen ins Reich der Mitte, das Mitte des 19. Jahrhunderts zerrieben wird durch die Opiumkriege und den Taiping-Aufstand. Die imperialistische Bestrebungen der westlichen Welt, insbesondere Englands, zum einen, die wahnhaften religiösen Bestrebungen einer irrgeleiteten Sekte forderten Millionen an Opfern.
    „Als ich noch eine Frau und zwei Hände hatte, war ich ein glücklicher Mann…“ ein erster Satz, der mich wie noch nie zu diesem Buch motiviert hat. Ich sollte einfach nicht so viel Ehrfurcht vor preisträchtigen Büchern (immerhin stand dieses Werk auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2018). Denn letztlich haben mich nicht nur die über 700 Seiten dieses Buches beinahe erschlagen. Die Erzählstruktur fand für mich ohne roten Faden statt. Philipp Johann Neukamp, der als vertraute Person aufgebaut wurde, mutiert im Mittelteil des Buches zur Randfigur, ein Perspektivenwechsel zum Schluss machte seine Situation auch nicht besser. Hunderte Seiten verbrachte ich nun mit Generälen, Kapitänen, Schlachten, Gemetzel und Flüssen voller Leichen. Krieg ist grausam, das war es nicht, was mir die Lektüre verleidet hat. Ich habe mich schlicht gelangweilt. Ich konnte keine Bindung zu Lord Elgin, dem britischen Sonderbotschafter oder dem chinesischen General herstellen, die Figuren blieben für mich hölzern und farblos. Die Unmengen an chinesischer Namen, die mir nicht im Gedächtnis blieben, taten ihr übriges. Nach diesem großartigen Anfang habe ich mich leider mehr erwartet als das die überladene Informationsflut.
    Was mich dann immer wieder doch an der Stange hielt, waren sehr eindrucksvolle Beschreibungen der Umgebung, der schwülen Hitze, der Gerüche, vor allem der üblen. Da war ich manchmal doch mittendrin im Geschehen.

    Teilen