Geburtstagskind: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Geburtstagskind: Kriminalroman' von Anders Roslund
4.65
4.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Geburtstagskind: Kriminalroman"

Fünf rote Kerzen auf einem Geburtstagskuchen. Zanas Vorfreude ist groß. Doch dieser Tag verändert alles für ihre Familie. Dabei wollte sie nur mit allen "Happy Birthday!" singen. Als Kommissar Ewert Grens das Stockholmer Apartment betritt, nehmen ihm der Geruch schlecht gewordenen Essens und der Geruch nach Verwesung den Atem. Was er dann erblickt, wird er nie wieder vergessen. Fast zwanzig Jahre später steht er wieder in demselben Apartment. Jemand ist zurückgekehrt und sucht nun nach Zana. Grens weiß, die Zeit ist knapp, er muss Zana vor ihren Verfolgern finden. Anders Roslund erzählt von Verrat und Rache, seine Ermittler Grens und Hoffman gehen drei Tage lang durch die Hölle.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:526
Verlag:
EAN:

Rezensionen zu "Geburtstagskind: Kriminalroman"

  1. Sehr spannend und perfekt inszeniert

    Kommissar Ewert Grens betritt einen erschreckenden Tatort in einem Stockholmer Apartment. Ein kleines Mädchen, eine Geburtstagstorte mit fünf Kerzen auf dem Tisch, der Rest der Familie ist tot. Dieses Verbrechen lässt Grens nie los. Knapp zwanzig Jahre später ist jemand zurückgekommen und sucht nach Zana. Grens weiß, er muss Zana finden, um sie zu beschützen.

    Auf diesen Krimi war ich wahnsinnig gespannt. Sowohl das tolle Cover als auch der Klappentext versprachen Spannung pur und waren ganz nach meinem Geschmack. 
    Der Schreibstil war leicht zu lesen und dabei wahnsinnig mitreißend und spannend. Ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen und mochte das Buch gar nicht mehr beiseite legen.
    Die Personen wurden gut ausgearbeitet und skizziert. Grens hat mir sehr gut gefallen. Er war sympathisch und ich würde gerne mehr von ihm lesen wollen. Seine Ermittlungen haben mir sehr gut gefallen, sie waren verständlich und nachvollziehbar.
    Die Story war absolut spannend und gut durchdacht, sehr mitreißend. Ich konnte gar nicht schnell genug lesen wie ich wissen wollte, wie es weitergeht. Ich hatte sehr viele Fragen im Kopf, auf deren Antworten ich äußerst neugierig war. Es gab einige überraschende Wendungen und Entwicklungen, die die Spannungsschraube immer weiter nach oben drehten.

    Ein richtig spannender und perfekt inszenierter Krimi, den ich regelrecht verschlungen habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  1. Allein zu Haus

    Ein normaler Einbruch, bei dem nicht mal etwas gestohlen wurde, wäre sicher kein Fall für Ewert Grens. Es ist die Adresse, die ihn stutzig macht, denn er wurde schon einmal zu dieser Wohnung gerufen. Diesen Tag wird er in seinem Berufsleben nie vergessen. Tagelang laute Musik und ein immer stärker werdender Geruch hat die Nachbarn alarmiert.

    In der Wohnung findet Grens ein kleines Mädchen, das auf seine Geburtstagstorte schaut, die Kerzen längst niedergebrannt und um sie herum die Leichen der Eltern und Geschwister. Gezielt per Kopfschuss hingerichtet. Ein Fall der nie gelöst werden konnte, das kleine Mädchen wurde mit falscher Identität in ein neues Leben geschickt. Und nun holt der alte Fall Ewert Grens wieder ein.

    Ich habe selten einen so beeindruckenden Auftakt zu einem Thriller gelesen, wie hier. Die Szenen mit dem Mädchen allein in der Wohnung werde ich nicht so schnell vergessen. Damit hat mich der Autor gepackt und auch im weiteren Verlauf des Buches nicht mehr ganz losgelassen.

    Ich fand den Plot nicht nur aktuell und ausgesprochen realistisch, auch die Einbeziehung von realen Ereignissen hat mir gut gefallen, denn die Spuren führen in ein nicht grade rühmliches Kapitel der jüngeren europäischen Geschichte. Wie Roslund das mit seiner Story verquickt, ist schon sehr gekonnt und klug. Auch der zweite Handlungsstrang fügt sich perfekt in die Geschichte ein. Allerdings musste ich in der Mitte des Romans ein paar Längen überwinden. Klar, das Geschehen kann nicht immer so hochdramatisch bleiben und manche Szenen brauchen eben auch einen breiteren Hintergrund.

    Aber bis zur spektakulären und für mich überhaupt nicht absehbaren Auflösung, hat mich der Autor wieder gepackt. Gut gezeichnete, vielschichtige Charaktere, die ich mir sehr gut vorstellen konnte und Roslunds Stil haben mir gefallen. Ich bin kein ausgesprochener Skandinavien-Thriller Fan, die meisten sind mir zu düster und zu negativ, aber hier bin ich wirklich auf meine Kosten gekommen.

    Ich wusste nicht, dass dieses Buch ein zweiter Band mit Ewert Grens ist, aber ich hatte nie das Gefühl, das mir Vorwissen fehlt.
    Empfehlenswert!

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  1. 4
    11. Aug 2020 

    Überlebende

    Vor vielen Jahren überlebte das kleine Mädchen und Kommissar Grens kümmerte sich um sie. Und heute wird er an die selbe Adresse gerufen. Ein harmloser Einbruch, bei dem nichts fehlt. Nur der Boden wurde beschädigt. Möglicherweise war dort etwas versteckt, was sie damals nicht gefunden haben. Hat Grens etwas nicht exakt genug gearbeitet? Ist die kleine Zana, die inzwischen erwachsen ist, in Gefahr? Grens will unbedingt verhindern, dass seinem Schützling etwas zustößt. Doch dazu muss er erstmal herausfinden, was mit ihr geschehen ist.

    Kommissar Grens steht kurz vor der Pensionierung. Ein Tag, den er überhaupt nicht herbeisehnt. Seine Arbeit ist sein Leben, seit vor langer Zeit seine Anni nach einem Unfall zu einem Pflegefall wurde und inzwischen verstorben ist. Seine Wohnung ist groß und leer. Ewert Grens weiß nicht, ob er ein guter Opa hätte werden können, doch Kinder bestmöglich zu beschützen ist ihm ein echtes Anliegen. Und nun muss er Zana finden, um sie wieder beschützen zu können. Sein Team unterstützt ihn dabei. Hilfe bekommt er von ganz unerwarteter Seite. Hilfe, die auf Gegenseitigkeit beruht.

    Dieser Kriminalroman hat einen Beginn, der einem den Atem stocken lässt. Wie kann so was passieren im so beschaulichen Schweden. Und schon da wirkt Kommissar Grens wie ein gewissenhafter Polizist, dem das Wohl seiner Schutzbefohlenen am Herzen liegt. Das hat sich auch zum Zeitpunkt der eigentlichen Handlung nicht geändert. Allerdings fragt man sich, ob der Autor das Alter seines Ermittlers nicht zu hoch gewählt hat. Man hat den Eindruck, dass die Figur noch einiges zu sagen hat, da geht es doch nicht, wenn einfach so eine Pensionierung dazwischenkommt. Es entwickelt sich ein weiterer Handlungsstrang, der zunächst ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen erscheint. Doch relativ bald klärt sich das und die Kombination aus zwei Ebenen verleiht dem Roman Drive und Geschwindigkeit. Ab einem gewissen Punkt ist man nur noch gefesselt. Das rasante Geschehen ist sehr gut durchdacht und das sympathische Team überzeugt mit Intelligenz und Mut.

    Sucht man im großen weiten Netz, wird man feststellen, dass der Roman in die Welt von Anders Roslund passt, man weiß allerdings nicht so recht an welche Stelle. Schön ist es allerdings zu wissen, dass es von Ewert Grens durchaus noch mehr zu lesen gibt.

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