Fürchte dich: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Fürchte dich: Thriller' von J. S. Carol
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Fürchte dich: Thriller"

Dreißig Gäste in einem exklusiven Restaurant in Los Angeles, die ungestört von Paparazzi ihr Abendessen genießen möchten. Unter ihnen Alex King, ein junger aufstrebender Schauspieler, der seiner trostlosen Jugend in einem Trailerpark entkommen konnte, und Jody Johnson, seine ambitionierte Agentin. An diesem heißen Sommerabend ist King mit dem skandinavischen Model Simone verabredet. Doch plötzlich stürmt ein Maskierter das Restaurant, und ein perfides Psychospiel um Leben und Tod beginnt.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:336
EAN:9783746630984

Rezensionen zu "Fürchte dich: Thriller"

  1. 3
    25. Feb 2017 

    Was ist ein Menschenleben wert?

    Die Gäste eines Nobelrestaurants in Hollywood durchleben während einer Geiselnahme drei Stunden des Terrors - Mord, Russisch Roulette, Psychospiele. Der Geiselnehmer zwingt sie, sich auszuziehen und ihm alle Wertgegenstände zu überlassen. Doch das ist ihm nicht genug. Sie müssen außerdem auf ihre Konten zugreifen und ihm ihr gesamtes Vermögen überweisen, um am Leben zu bleiben. Dem neuen Star in Hollywood, Schauspieler Alex King, gelingt es, sich in der Toilette zu verstecken, und er versucht, Kontakt zu Polizei und Medien aufzunehmen. Diese halten den Geiselnehmer für einen Terroristen. Doch wer ist der Mann wirklich, und was ist sein Motiv?

    Ganze drei Stunden umfasst der immerhin über 300 Seiten starke Thriller - drei Stunden, die es in sich haben. Erzählt wird hier aus verschiedenen Perspektiven, zwischen denen die kurz gehaltenen Abschnitte stetig hin und her wechseln, was das Tempo hochhält und durch einzelne Cliffhanger auch immer wieder für Spannung sorgt. So kann der Leser zum einen das Geschehen im Restaurant verfolgen - der Geiselnehmer mit seinen gekidnappten Berühmtheiten steht dabei ebenso im Fokus wie der versteckte Schauspieler, der verzweifelt versucht, einen Ausweg aus dieser heiklen Lage zu finden - und zum anderen begleitet der Leser die Berichterstattung in den Medien, die immer perfidere Züge annimmt.

    Seth grinste in sich hinein, er konnte nicht anders. Er hörte die Fakten zum x-ten Mal, und sie hatten ihre Wirkung noch nicht verloren. Das war die Story seines Lebens. Wunderschön. (S. 154)

    Dass J.S. Carol (ein Psyeudonym von Steve Jackson, der sonst unter dem Namen James Carol schreibt) den Schauplatz dieses Thrillers nach Hollywood verlegt, kommt wohl nicht von ungefähr. Auf diese Art war es ihm jedenfalls möglich, neben dem eigentlichen Geschehen auch noch zahlreiche gesellschaftskritische Aspekte einzuflechten: glatte Fassaden, aufgepimpte Lebensläufe, glattgebügelte weiße Westen, die Werte der Oberflächlichkeit wie Schönheit, Reichtum, Berühmtheit um jeden Preis, und wenn jemand oder etwas dabei auf der Strecke bleibt - so what... Aber auch die Rolle der Medien wird hier drastisch vor Augen geführt, bis an die Grenze des Unerträglichen. Und immer wieder stellt sich die Frage: Was ist ein Menschenleben eigentlich wert?

    Doch im Vordergrund steht hier der Thriller selbst, der von der Frage lebt, wer der Geiselnehmer überhaupt ist. Was treibt ihn zu dieser Tat und was erhofft er sich davon? Die Polizei spielt hier allerdings kaum eine Rolle, um so mehr jedoch die Geiseln selbst sowie die berichterstattenden Medien. Sympathisch ist dabei für mich keine einzige der Figuren, die allesamt recht klischeehaft und wenig greifbar gezeichnet sind. Auch wenn es einige sehr spannende Szenen gab, schaffte der Thriller es nicht, mich durchgehend in den Bann zu ziehen. Trotz der nur wenige Stunden umfassenden Handlung gab es langatmige Stellen sowie Szenen, in denen für meinen Geschmack die gesellschaftskritischen Aspekte zu übertrieben aufgetischt wurden. Sehr gespannt war ich auf die Auflösung, doch hat diese mich letztlich in ihrer Schlichtheit fast ein wenig enttäuscht. Da hatte ich mir ein wenig mehr erhofft.

    Insgesamt ein Thriller mit einem interessanten Plot, der mich in der Umsetzung jedoch letztlich nicht ganz überzeugen konnte. Nett zu lesen, aber nicht herausragend.

    © Parden

    Teilen