Enriettas Vermächtnis: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Enriettas Vermächtnis: Roman' von Sylvia Madsack
3.75
3.8 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Enriettas Vermächtnis: Roman"

Wenn ein Erbe dunkle Geheimnisse ans Licht bringt. Alles beginnt mit einem Ende – mit dem Tod der hochbetagten Enrietta da Silva, einer weltweit geschätzten und wohlhabenden Autorin aus Buenos Aires. Kurz darauf sitzen in Zürich zwei Menschen vor Enriettas Testamentsvollstrecker: Emilio, ein konservativer Arzt aus Argentinien, und Jana, eine unkonventionelle Schauspielerin aus Salzburg und Ziehtochter der Verstorbenen. Überraschend kommen sich Emilio und Jana näher. Bis plötzlich Armando da Silva in Zürich auftaucht, Enriettas leiblicher Sohn – ein ungeliebtes, von ihr totgeschwiegenes Kind mit einer zwielichtigen ­Biografie. Er sei gekommen, um sein Erbe zu beanspruchen, sagt er, doch es geht ihm um sehr viel mehr. Denn Enriettas Vermächtnis birgt ein dunkles Geheimnis

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:304
Verlag:
EAN:9783865327499

Rezensionen zu "Enriettas Vermächtnis: Roman"

  1. Seltsam belanglos

    Als die in Zürich lebende Schriftstellerin Enrietta da Silva mit 85 Jahren verstirbt, verblüfft sie mit ihrem Testament: Ihre Erben sind Emilio Volpe, ein Arzt aus Argentinien und Jana Horwarth, eine Salzburger Schauspielerin. Jana war eine Art Ziehtochter für die Verstorbene. Doch in welchem Verhältnis stand Emilio zu Enrietta? Nach und nach entlockt der Testamentsvollstrecker und Notar Andreas Leuthardt dem Argentinier das Geheimnis um Enriettas Geschichte, bevor diese aus Argentinien in die Schweiz emigrierte. Bis plötzlich Enriettas leiblicher Sohn Armando in Zürich erscheint und seinen Anteil am Erbe beansprucht.

    Die deutsche Autorin Sylvia Madsack hat mit „Enriettas Geheimnis“ eine Telenovela über Geheimnisse, Lebenslügen, Liebe und Geld vorgelegt. Leider blieben die Charaktere in meinen Augen hölzern und absolut unreflektiert. Enriettas Biografie erschien mir konturlos, die sich entspinnende Liebesgeschichte schmalzig. Wenn man den zeitlichen Ankern folgt, dann passt auch nicht alles zusammen. Vor allem Enriettas Darstellung als junge unbedarfte Studentin, die nach einem Fehltritt Unterstützung brauchte, schien mir seltsam, da Enrietta bei Armandos Geburt mindestens Mitte 30, wenn nicht 40 Jahre alt gewesen sein musste.

    Der Spannungsbogen flacht ab der Mitte der Geschichte ab und die Handlungen der ProtagonistInnen lesen sich wie aus der Luft gegriffen. Allzu kritisch hinterfragen sollte man diese Geschichte also nicht. So bleibt der Roman mir nur als seltsam belangloses Buch über Erbschaftsstreitigkeiten und Befindlichkeiten, mit Protagonisten, die mich nicht überzeugen konnten, in Erinnerung.

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  1. Enriettas Vermächtnis

    Die erfolgreiche Autorin Enrietta da Silva ist hochbetagt verstorben und nun sitzen die Erben vor dem Testamentsvollstrecker Dr. Andreas Leuthard. Die Erben, das sind: Dr. Emilio Volpe, ein Schönheitschirurg aus Argentinien, und die Schauspielerin Jana Horwarth aus Salzburg. Sowohl Jana als auch Emilio benötigen ein wenig Zeit, um die Sache zu überdenken. Während Emilio und Jana sich näherkommen, taucht unverhofft Armando da Silva in Zürich auf. Er ist der leibliche Sohn von Enrietta, die sich nie um ihn gekümmert und ihn verschwiegen hat. Nun will er seinen Anspruch anmelden, obwohl er selbst sehr reich ist, denn für ihn geht es um mehr.
    Ich hatte wohl zu viel erwartet, denn wirklich fesseln konnte mich dieser Roman nicht. Es gab einige Längen und oft hatte ich das Gefühl, dass sich die Autorin verzettelt hat.
    Keiner der Charaktere war mir wirklich sympathisch. Selbst als ich mehr über die Hintergründe für diese brodelnden Gefühle erfahren habe, hat sich das nicht geändert. Es wurde manches klarer, aber dennoch konnte ich einige Handlungsweisen nicht nachvollziehen. Emilio ist zielstrebig seinen Weg gegangen, aber glücklich geworden ist er wohl nicht. Als Armando in ihr Haus kommt, empfindet er dieses Baby als Störung. Er will nur Schlechtes in ihm sehen, denn schließlich wollte Enrietta ihn auch nicht. Armando fühlte sich unerwünscht und diese Verletzungen sind geblieben. Jana hat die Autorin erst sehr viel später kennengelernt und hat sich gut mit ihr verstanden. Aber Enrietta war nicht offen, sie hat nicht über die Vergangenheit reden wollen. Auch Testamentsvollstrecker Leuthard wusste nichts von Enriettas Geheimnis. Er ist viel zu sehr am Geschehen beteiligt.
    Jeder hat in der Geschichte seine eigenen Interessen und das bietet durchaus Konfliktpotenzial. Aber die Protagonisten agierten so, dass es für mich nicht immer verständlich und glaubwürdig war. Auch das Ende hat mich nicht überzeugt, denn es blieben für mich Fragen offen.

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  1. Ausdrucksstarke Geschichte

    Emilio reist von Argentinien nach Zürich, um das Erbe der bekannten Schriftstellerin Enrietta de Silva anzutreten. Dort trifft er auf Jana, die Ziehtochter Enriettas. Sofort entwickelt er Gefühle für sie, als dann aber der leibliche Sohn, Armado, auf der Bildfläche erscheint, ändert sich alles.

    Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und ist in einer so ausdrucksstarken Sprache geschrieben, das ich es nicht aus der Hand legen konnte.Weder Spannung, noch Gefühl kommen hier zu kurz.Ich habe dem Ende entgegen gefiebert, da ich unbedingt wissen wollte wie alles ausgeht. Die bildliche Ausdrucksweise hat mich nachhaltig beeindruckt und man versinkt förmlich in dem Buch. Die Charaktere sind mit Leben gefüllt und man versteht sie von Seite zu Seite immer besser, auch wenn bis kurz vorm Ende nicht klar ist wer gut und wer böse ist. Der Spannungsfaden ist von der Autorin gut durch das gesamte Buch gezogen worden, so daß mir nicht an einer einzigen Stelle langweilig geworden ist oder ich nicht begeistert weiter lesen wollte. Eine klare Leseempfehlung!

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  1. Eine bizarre Konstellation

    Eine bizarre Konstellation

    Sylvia Madsacks Roman „Enriettas Vermächtnis“ spielt in der Gegenwart, allerdings gänzlich ohne Corona. Denn die Protagonisten halten sich überwiegend in Hotels, Restaurants und Cafés auf, die natürlich alle geöffnet haben und die ihre Gäste mit ihren zahlreichen Spezialitäten herzlich willkommen heißen. Überhaupt spielen Essen & Trinken eine große Rolle.

    Die Schauplätze des Romans sind Buenos Aires, Zürich und Salzburg. Besonders Salzburg und Umgebung wird so verheißungsvoll beschrieben, dass frau am liebsten sofort dorthin reisen möchte.

    Worum geht es nun? Enrietta da Silva aus Argentinien, die titelgebende Figur ist hochbetagt verstorben und hinterlässt ein großes Vermögen an Bargeld und Immobilien, die aber veräußert werden sollen. Laut Testament beerben sie hälftig eine jüngere ehemalige Schauspielerin aus Salzburg, Jana, und ein Arzt aus Argentinien, Emilio. Die beiden kannten sich zuvor nicht. Der Schweizer Jurist und Testamentsvollstrecker Andreas Leuthard erweist sich nicht nur als hochprofessionell, sondern auch als psychologisch sehr versiert.

    Als Jana und Emilio sich in der Kanzlei kennenlernen und später näher kommen, taucht Enriettas leiblicher Sohn auf, der im Testament nicht erwähnt wurde und von dem auch der Anwalt und Jana nichts wussten.

    Armando da Silva ist überaus attraktiv, gilt als vermögender Verbrecher und ihm stehen nach Schweizer Recht außerdem drei Viertel des Riesenerbes zu. Das also ist die Ausgangssituation dieser bizarren Geschichte, deren Handlung und Charaktere natürlich frei erfunden sind. So steht es hinten und wird wohl gerade deshalb nicht stimmen.

    Ich habe das Buch, was ich unbedingt haben wollte, innerhalb von vier Tagen verschlungen. Sehr untypisch für mich. Das Einzige, was mich gestört hat, ist, dass die Protagonisten sich sehr schnell sehr viel näher kommen, als es in der Realität sicher üblich ist.

    Das Cover, die Wahl der Farben samt Haptik dieses wunderbaren Buches empfinde ich als überaus gelungen. Schrift und Zeilenfall stehen im perfekten Verhältnis und auch das von mir immer sehr geschätzte Lesebändchen ist vorhanden.

    Fazit: Ja, ich bin neidisch auf die Protagonisten. Nicht weil sie viel Geld haben oder bald bekommen, sondern weil sie sich frei bewegen können, denn „Leben bedeutet, zu tun, nicht, zu unterlassen.“ (Seite 220) Viereinhalb Sterne.

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