DRAUSSEN: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'DRAUSSEN: Thriller' von Volker Klüpfel
3.2
3.2 von 5 (11 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "DRAUSSEN: Thriller"

Ein Leben draußen im Wald, kein Zuhause, immer auf der Flucht: Das ist alles, was Cayenne und ihr Bruder Joshua kennen. Nur ihr Anführer Stephan weiß, warum sie hier sind und welche Gefahr ihnen droht. Er lebt mit ihnen außerhalb der Gesellschaft, drillt sie mit aller Härte und duldet keinen Kontakt zu anderen. Cayenne sehnt sich nach einem normalen Alltag als Teenager. Doch sie ahnt nicht, dass sie alles, was Stephan ihr beigebracht hat, bald brauchen wird. Denn der Kampf ums Überleben hat schon begonnen. Und plötzlich steht er vor ihr: der Mann, der sie töten will.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
EAN:9783550081811

Rezensionen zu "DRAUSSEN: Thriller"

  1. Schuster bleib bei deinen Leisten!

    Als Fan der Kluftinger Reihe war ich sehr gespannt mal etwas anderes von diesem Autorenduo zu lesen und so stürzte ich mich ins Abenteuer: Thriller.

    In der Geschichte geht es um Cayenne und Joshua, die zusammen mit einem Mann im Wald leben. Ihr Leben ist geprägt von harten Trainings und Überlebenstricks, denn hinter ihnen ist jemand her. Was ist damals tatsächlich mit ihren Eltern geschehen und warum nur werden sie verfolgt?

    Das Buch gliedert sich in zwei Bereiche. Zum einen verfolgen wir die Handlung rund um das Geschwisterpaar, welche uns von einem beobachtenden Erzähler nahe gebracht wird. Zum anderen lesen wir Tagebucheinträge eines Fremdenlegionärs in der Ich- Form. Wie beide Stränge zusammenhängen bleibt lange im Verborgenem.

    Leider muss ich gestehen, dass ich zu keiner der Figuren einen Zugang gefunden habe, da man auch nicht wirklich viel über sie erfährt. Natürlich hat man Mitleid mit den Kindern, weil man nicht weiß warum sie da im Wald leben müssen, aber mehr eben auch nicht. Der Fokus liegt mehr auf das Leben im Wald und das Erlernen kampfbereit zu sein als auf den Figuren.

    Die Handlung ist auf weiter Strecke teilweise unterhaltsam, teilweise etwas langatmig. Gerade die Abschnitte rund um Politikthemen hätte ich am liebsten überblättert, aber ich hatte zu sehr Angst etwas zu verpassen, was wichtig wäre.

    Das letzte Drittel offenbart dann endlich Thrillerelemente wie ich sie erwartet hatte. Der Showdown hat sich wirklich spannend lesen lassen, aber darauf musste man als Leser ja auch lange warten.

    Schade fand ich, dass man als Leser gar nicht wirklich die Chance hatte selbst hinter das Geheimnis von Stephan zu kommen, da es keine Andeutungen oder gelegte Spuren gibt. Es wird schlicht alles hintereinander weg erzählt und sobald die Offenbarung da ist, weiß man eben auch alles ohne selbst mitgeraten zu haben.

    Die Auflösung ist schlüssig, war mir persönlich aber zu realitätsfern. Hier wäre weniger mehr gewesen.

    Fazit: Durchaus unterhaltsam, aber nicht der große Wurf. Lieber sollte das Autorenduo bei ihren lustigen Krimis bleiben, die versprechen mehr Lesespaß. Nur bedingt empfehlenswert.

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  1. Nicht mein Ding!

    Cayenne und ihr Bruder Joshua haben kein liebevolles Zuhause, ja nicht einmal ein fixes Dach über dem Kopf. Die beiden Teenager leben im Wald, gemeinsam mit dem erwachsenen Stephan, ihrem „Betreuer“ und Trainer. Allzeit auf der Hut, ihr Leben ein einziges Überleben. Doch eines Tages wird Cayenne von einem Unbekannten angegriffen und schwer verletzt. Dies löste eine Welle von Gewalt aus.
    Volker Klüpfel und Michael Kobr versuchen sich nach langen Jahren Kluftinger und Allgäucharme im Thrillergenre. Das Autorenduo wählt dazu ein Setting, das aktuell, brisant und vielschichtig sein kann: Die Prepper Szene, „prepared“, vorbereitet; Menschen, die sich unabhängig machen vom Staat und dem System. INCH, das bedeutet: I never come home. Die Protagonisten in dieser Geschichte haben gar kein „Heim“, in das sie zurückkehren können. Wer sind Cayenne und Joshua, wer ist der ominöse Stephan? Lange fragt man sich, was diese Menschen da im Wald eigentlich treiben, wie sie überhaupt zusammengehören. Das alles hat Potential für eine eindringliche Geschichte.
    Doch was Klüpfel und Kobr da abliefern ist bestenfalls Actiontrash. Hier werden sämtliche Klischees bedient: Nerds, Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger, korrupte Politiker, einen „mindful evil“ asiatischen Handlanger. Eine Hau-Drauf Szene wechselt die andere ab, Machosprüche, der Testosteronausstoß riecht übel. Sprachlich geht das Buch schnell von den Seiten, da gibt es absolut keine Herausforderung, keine Atmosphäre. Die ganze Story war reichlich konstruiert und trotz der geballten Action genaugenommen langweilig.
    Dieses Buch war leider nicht mein Ding.

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  1. Konnte mich nicht ganz überzeugen

    Die 17-jährige Cayenne und ihr jüngerer Bruder Joshua kennen kein Zuhause, sie leben draußen im Wald und sind immer auf der Flucht. Nur Stephan, ihr Anführer und Ersatzvater kennt die Gefahr die den Beiden droht. Dadurch führen sie ein Leben außerhalb der Gesellschaft, er duldet so gut wie keinen Kontakt zu anderen Menschen und drillt sie im Überlebenskampf. Cayenne mit ihren siebzehn Jahren sehnt sich nach einem normalen Teenagerleben und so sind Konflikte vorprogrammiert. Dabei ahnt sie nicht wie nah die Gefahr ist, denn plötzlich muss sie um ihr Leben kämpfen und all das anwenden was Stephan ihr jahrelang beigebracht hat.

    Draussen ist das Thriller-Debüt des Autorenpaars Volker Klüpfel und Michael Kobr.

    Für mich war „Draussen“ das erste Buch des Autorenduos und es lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Einerseits beinhaltet das Buch viele spannende Elemente aber andererseits konnte mich auch eine Teile nicht wirklich abholen.

    Der Thriller wird als Politthriller deklariert, dabei diente das politische Geschehen für mein persönliches Empfinden hier nur um aufzuzeigen wie skrupellos einer der Charaktere ist und hatte mit der eigentlichen Geschichte nur am Rande zu tun.

    Cayenne und Joshua sind zwei Teenager, die ein wirklich ungewöhnliches Leben führen, abgeschieden von der Gesellschaft und einem harten Überlebenstraining ausgesetzt wachsen sie unter der Führung von Stephan auf. Die Beiden wirken auf mich wie zwei normale Teenager, die sich den Umständen angepasst haben, auch das die ältere Cayenne ihre Probleme mit diesem Leben hat, wird von den Autoren gut eingefangen. Stephan war mir von Anfang unsympathisch, sein Verhalten und seiner Geheimniskrämerei vor allem gegenüber den Geschwistern machten ihn zu keinem Sympathieträger.

    Immer wieder kommt es zu sehr spannenden und actionreichen Szenen, die mir gut gefallen haben, aber einen wirklichen Spannungsaufbau oder eine durchgehendes Spannungsgefühl wollte sich bei mir nicht wirklich einstellen. Es herrschte bei mir vor allem Neugierde vor, wie alles zusammenhängt und welches Geheimnis Stephan verbirgt.

    Die politischen Elemente empfand ich am Anfang noch sehr interessant, aber die Entwicklung dies es nahm und das darauf folgende „Untergangsszenario“ konnte mich nicht überzeugen. Es war mir einfach zu wenig ausgebaut und in seinen Auswirkungen teilweise zu unrealistisch dargestellt, auch war es für mich für die eigentliche Geschichte nicht wirklich notwendig gewesen.

    Nach und nach fügen sich die verschiedenen Handlungsstränge dieses Buches zusammen, und ich bekam dann eine Ahnung welches Geheimnis hinter allem stecken könnte, und so konnte mich die Auflösung nicht mehr wirklich überraschen auch wenn ich sie gut erzählt fand. Der Showdown war auch wieder sehr actionreich und sehr spannend, hatte aber auch hier für mich unnötige Elemente, die ich sehr schade fand, und bestimmten Bereichen leider unrealistisch auf mich wirkten.

    Mein Fazit:

    Ein Thriller mit vielen actionreichen und spannenden Szenen, die mir ausgesprochen gut gefallen haben, bei dem mir aber ein durchgehender Spannungsaufbau fehlte und mich das „Untergangsszenario“ und seine Auswirkungen leider nicht überzeugen konnten.

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  1. 4
    11. Jan 2020 

    Überlebenstrainer

    Ein Mann, Stephan, lebt mit Cayenne und Joshua in den Wäldern von Brandenburg. Beide Kinder werden Tag für Tag aufs Überleben trainiert. Sie sind als Kinder bereits in der Lage sich einen geeigneten Unterschlupf zu bauen, zu jagen und sich auch gegebenenfalls gegen Feinde zu verteidigen. Scheinbar machen sie das bereits schon seit Jahren so. Cayenne und Joshua würden gerne ein normales Leben führen. Aber Stephan sagt, sie müssen vorbereitet sein. Als Cayenne dann plötzlich angegriffen wird und sich nur mit Müh und Not verteidigen kann wird ihnen klar, dass die Überlebenskämpfe nicht umsonst waren. Für Stephan ist klar, sie sind gefunden worden und jetzt geht der eigentlichen Kampf erst richtig los.

    Für eine Geschichte, die so in Deutschland spielt, ist es fast unglaublich. Und doch gibt es in der Story Aspekte, die durchaus glaubhaft erscheinen. Spannend fand ich, dass man lange nicht wusste, worauf läuft es hinaus? Wer will den drei Protagonisten etwas anhaben? Was sind die Hintergründe? Und da das Buch ja sozusagen in der kritischen Phase einsteigt, mach das zum Teil auch die Spannung aus.

    Ich kannte noch kein Buch von den beiden Autoren und war angenehm überrascht. Ich fand die Idee und auch ihre Umsetzung gelungen. Es war actionreich, unvorhersehbar und absolut unterhaltsam. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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  1. Endlich neuer Lesestoff von Klüpfl & Kobr!

    Diesmal allerdings ohne ihre Kultfigur, den Ermittler Kluftinger.
    Mit „Draussen“ haben die beiden Bestsellerautoren das erste Mal einen gemeinsamen Thriller geschrieben.

    Die Gegensätze könnten nicht größer sein. Es geht um eine Familie, die unter den einfachsten Bedingungen im Wald leben. Sie jagen und sichern sich ihr Überleben ganz ohne Unterstützung von außerhalb. Sie leben wie ständig auf der Flucht und sind immer auf Hut. Was sie dazu treibt und wie sie sich zusammengefunden haben, das wir hier nicht verraten. Die Hauptfigur ist Cheyenne die hier auf etwas vorbereitet und ausgebildet wird. Anfangs gefiel mit ihr Charakter noch ganz gut, was sich aber schnell änderte. Für mich wurde sie irgendwann einfach zum zickigen Teenager.

    Auf der anderen Seite geht es um Korruption und Wirtschaftspolitik auf hoher Ebene. Ein Politiker wird dabei begleitet, wie er sein Konstrukt aufbaut und mit allem durchkommt was er angeht. Für mich viel zu absurd und ohne Komplikationen. Mit ihm konnte ich mich so gar nicht anfreunden.
    Wir diese beiden so unterschiedlichen Stränge zusammenhängen, das ergibt sich erst während des Lesens.

    Für mich hatte das Buch so seine Länge. Vorallem durch die langen Kapitel aus dem Politikeralltag musste ich mich regelrecht quälen. Es war viel zu langatmig und dröge. Auch die Auflösung am Ende war mir zu mau. Die Passagen aus dem Wald und die „Actionszenen“ waren dafür umso spannungsgeladener und für meinen Begriff etwas überzogen.
    Auch der Charme, den die Kluftinger-Bände hatten, fehlte komplett. Natürlich wollten die Autoren etwas neues schaffen, aber ich finde auch hier hätte ein bisschen Witz und Humor dieses doch sehr dunkle Buch aufgelockert.
    Es war ok zu Lesen, aber für mich dürfen die beiden Autoren gerne wieder ihre ganze Energie in Kluftinger stecken.

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  1. Hätte gerne noch spannender sein können

    Die Geschwister Cayenne und Joshua kennen nur ein Leben im Wald, ohne Zuhause und immer auf der Flucht. Nur ihr Anführer Stephan weiß, warum sie dort sind und stillt sie aufs Härteste. Doch Cayenne sehnt sich eigentlich nach einem normalen Teenager-Alltag. Doch dann kommt der Tag, als sie alles, was Stephan ihr beigebracht hat, benötigt, denn plötzlich steht der Mann vor ihr, der sie töten will.

    Ich kannte bisher kein Buch dieser Autoren und bin deshalb ganz unbedarft an dieses für sie neue Thriller-Genre herangegangen. Mir hat das Buch gut gefallen.
    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, denn das Buch ließ sich zügig lesen. Die Beschreibungen waren passend, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Auch die Spannung wurde gut aufgebaut.
    Die Charaktere wurden real beschrieben, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte und auch in der Lage war, sie zu verstehen und deren Handlungen nachzuvollziehen. 
    Der Beginn gefiel mir gut und es wurde auch gleich Spannung aufgebaut. Dann zog sich die Handlung ein klein wenig. Auch fehlte mir die atemberaubende Spannung, wie sie bei einem Thriller vorhanden sein sollte. Die Prepper-Szene fand ich interessant und lesenswert. Der Grund, weshalb die Drei untergetaucht sind, wurde anhand von Tagebucheinträgen eines Fremdenlegionärs offenbart. Ich habe mich gefragt, wer dieser Fremdenlegionär war und welche Verbindung es zu Wagner gab. Am Ende wurden dann alle Fäden zusammengeführt.

    Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen, obwohl es auch ein paar Längen gab und mir die große Thriller-Spannung fehlte. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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  1. 4
    28. Dez 2019 

    Vorbereitung

    Schon seit Jahren ist Stephan mit dem beiden Kindern auf der Flucht. Allerdings sind Joshua und Cheyenne keine Kinder mehr. Besonders die 17jährige Cheyenne wird langsam aufmüpfig. Sie wünscht sich ein normales Leben, nicht immer nur das Hausen in den Wäldern, versteckt vor der Welt. Momentan verdient Stephan das trotz des kargen Lebens benötigte Geld mit Survivalkursen. Seit einiger Zeit leben sie in der Nähe von Berlin, auch dort gut versteckt. Jeden Tag verlangt Stephan gegen deren Widerstand von Joshua und Cheyenne, sich noch besser auf das Leben in der Natur vorzubereiten.

    Warum lebt ein Mann, der beinahe ihr Vater sein könnte, mit zwei Jugendlichen abseits von der Zivilisation? Welche Geheimnisse verbirgt er? Doch auch in der Natur droht Gefahr. Das beginnt schon mit den Kunden aus der Prepper-Szene, die teilweise etwas eigenartige Ansichten verbreiten. Doch auch in der sogenannten normalen Welt braut sich anscheinend was zusammen. Es tagen Vertreter der Politik und der Wirtschaft. Es geht darum, wie man einem großen Stromausfall begegnen will. Doch wie es häufig so ist, es wird sich erstmal vertagt. Inzwischen wird es für Stephan und seine Schützlinge immer gefährlicher, jemand ist ihnen wohl auf den Fersen.

    Die Autoren sind vielen Lesen von ihrer Reihe um Kommissar Kluftinger bekannt. Hier wagen sie sich mal auf ein neues Feld. Dieser Thriller ist ausgesprochen spannend. Zwei junge Menschen mit ihrem Beschützer, die sich großer Gefahren erwehren. Bei der Geschwindigkeit, mit der die Ereignisse auf die drei einprasseln, kommt man beim Lesen kaum zu Atem. Man mag ein wenig bedauern, dass das ein oder andere nicht ganz auserzählt wirkt. Insgesamt jedoch fesselt dieser Ausflug von Klüpfel und Kobr in ein anderes Genre ungemein. Ob man Klufti vielleicht doch lieber mag, gut möglich. Das sollte aber nicht davon abhalten, gegenüber Neuem offen zu bleiben.

    Dieser ausgesprochen spannende Thriller steht für sich und braucht den Vergleich mit anderen Romanen des Genres nicht zu scheuen.

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  1. Durchschnittlicher Thriller

    Die beiden Jugendlichen Cayenne und Joshua leben kein alltägliches Leben. Mit ihrem Ersatzvater Stephan ziehen sie von Ort zu Ort, von Land zu Land, immer auf der Flucht. Doch vor wem oder was genau, weiß nur Stephan. Bewusst lässt er die beiden Kinder im Ungewissen, denn nur so erdulden sie auch seinen harten Drill in Überlebenstechniken. Sie leben immer versteckt, immer abgeschieden von der Gesellschaft. Doch Cayenne wird langsam erwachsen und sehnt sich nach einem normalen Leben, Freundinnen oder sogar nach einem Freund. Nachdem sie eine Weile in der brandenburgischen Provinz auf einem abgelegenen Campingplatz bleiben konnten, eskaliert die Lage aufgrund der zu neugierigen Nachbarn. Die drei lassen alles zurück und verstecken sich im Wald.
    Verknüpft wird diese Handlungsebene mit tagebuchartigen Passagen, die aus der Sicht eines Soldaten der Fremdenlegion geschildert werden. Nach und nach ergibt sich so ein Zusammenhang, der auch die Motive Stephans und seine Beziehung zu den beiden Jugendlichen schlüssig erklärt.
    Soweit ist die Handlung auch spannend. Die weiteren Verwicklungen mit Politik und Energielobby fand ich dann aber zuviel des Guten. Hier wäre weniger meiner Ansicht nach mehr gewesen, da zu viele Themen und Figuren untergebracht werden mussten, was zu Ungereimtheiten und teils unglaubwürdigen Entwicklungen geführt hat.
    Eigentlich finde ich den Ausflug des Autorenduos in ein anderes Genre gut, allerdings ist ,,Draussen" für mich eher ein durchschnittlicher Thriller geblieben.

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  1. Thriller mit viel Action

    ist Cayenne und ihr 15-jähriger Bruder Joshua leben gemeinsam mit ihrem Stiefvater Stephen im Wald - sie sind auf der Flucht, haben jedoch keine Ahnung vor was oder wem eigentlich... bis Cayenne nur knapp einem Angreifer entkommt. Sie ist so etwas wie die Heldin der Geschichte - eine tolle Figur.
    Ein weiterer Erzählstrang des Buches handelt von Jürgen Wagner. Er ist ein Lobbyist der Energiewirtschaft.

    „Draußen“ ist der erste Thriller des Bestsellerduos Volker Klüpfel und Michael Kobr - die beiden sind bereits für ihre Krimis und insbesondere Krimifiguren bekannt. Thriller ist ein recht neues Gebiet - welches sie aber ganz gut gemeistert haben. Es gäbe noch etwas Potential für Verbesserung, aber im Großen und Ganzen ist der Thriller mit viel Spannung gelungen.

    Der Schreibstil war flüssig und ließ sich gut lesen. Teilweise ist der Schreibstil oder die Wortwahl etwas brutal.

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  1. Schablonenhafter Rambo.

    Wer nicht weiß, wo er hin soll, geht zur Fremdenlegion. Das tut auch Stephan und wird ein ganzer Kerl. Sein erster Auslandseinsatz ist Französisch-Guyana. In der Outdoorschule „Camouflage“ kann er nach der Fremdenlegionärszeit seine Kenntnisse anwenden und seine Brötchen verdienen. Er hat zwei Kids im Schlepptau und allerhand zu verbergen.

    Das Autorenduo nähert sich seinem Sujet von mehreren Seiten. Da wird die Prepperbewegung aufs Korn genommen, da liefern sich Politiker um die Deutungshoheit der Engergieknappheit/Energiewende korrupte Schlachten, da spielen Tagebuchaufzeichnungen eine Rolle und das Leben im Wald einer kleinen Gruppe wird zu einem brutalen Überlebenskampf. Schließlich muss auch das digital/elektronische Blackout noch herhalten. Sich verzetteln, nennt man das.

    Die Hauptfigur, die der jungen Cayenne, die mit ihrem Bruder Joshua und ihrem Beschützer Stephan im Wald leben, wird genau so wenig lebendig wie alle anderen Figuren. Sie sind hölzerne Schablonen von A bis Z ohne Persönlichkeit. Die Handlungsstränge laufen holprig und ungeschmeidig nebeneinander her. Die Perspektivwechsel reißen einen dann auch ohne erkennbaren Grund hart aus dem Lesefluss. Das muss besser aneineinander gesetzt werden und besser passen. Die Idee, dass die bösen Taten der Fremdenlegionäre auch das Heute beeinflussen ist dann auch nicht mal neu … !

    Das Waldleben hätte zwar interessant sein können und hat auch interessante Ansätze (der zweite Stern), aber die Beziehungen innerhalb der Kleingruppe werden zu wenig ausgeschrieben, ihr Potenzial verschenkt. Die zweite Hauptfigur, Stephan, ist auf der einen Seite eine Rambomaschine, auf der anderen ein zartbesaitetes, verführtes Knäblein. Überzeugen kann das nicht. Es kommen sprachliche und logische Mängel dazu. Warum zwei kleine Kinder so gefährlich sein sollten, dass sie unbedingt eliminiert werden müssten, erschließt sich nie.

    Fazit: Nichts, was über Trivialliteratur hinausgeht. Viele Floskeln. Ein Haufen Brutalität. Der Roman überzeugt an keiner Stelle.

    Kategorie: Krimi/Thriller
    Ullsteinverlag, 2019

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  1. Gute Unterhaltung, spannend aber nicht außergewöhnlich

    Klüpfel/Kobr ohne Kluftinger, das ist für das Autorenduo wohl ein Meilenstein, der Leser ist gespannt. Es ist verständlich, dass man nach 16 Jahren Kluftinger mal etwas anderes schreiben möchte, gibt es doch sogar schon das Kluftinger-Kochbuch. Hier also ein Thriller:

    Das Personal ist ausgesucht originell. Ein Mann lebt mit zwei Kindern im Wald bei Berlin. Sie sind echte Survival-Profis, zu Kämpfern und zum Überleben geschult, denn sie werden verfolgt. Seit Jahren leben sie im Verborgenen, immer auf der Flucht.
    In der Hauptstadt selbst landet man dann mitten in einer Bundestagssitzung und ist dabei, wie Wirtschaftsbonzen Fäden ziehen.

    Dazwischen liest man das Tagebuch eines Fremdenlegionärs, der frisch rekrutiert wurde und nun zum Kämpfer gedrillt wird.

    Bis zum Schluss rätselt man, wie wohl alles zusammenhängt. Wie hat sich diese seltsame Patchworkfamilie von Outlaws gefunden? Wer verfolgt sie und was haben die totlangweiligen Ausflüge in die Politik mit ihnen zu tun? Es gibt einen Haufen Geheimnisse, die den Leser bei der Stange halten, gleichzeitig aber auch verhindern, dass man den Figuren nahekommt. Hier agieren Superhelden, die erst ganz am Ende Menschen werden.

    Es geht actionreich zu und wird sogar fast dystopisch, als tatsächlich noch ein großflächiges Blackout dazu kommt, was für meinen Geschmack die Spur übertrieben und unnötig ist. Man hat es eh schon mit Randexistenzen zu tun, deren Überlebenskampf ausreichend Spannung und Exotik bietet.

    Stilistisch steht der Text etwas blank da. So ganz ohne den Humor, den man von Kluftinger gewohnt ist, wirkt die Sprache geradeaus und schnörkellos, was neuen Lesern vielleicht nicht negativ auffällt, Fans aber durchaus enttäuschen kann. Verträgt Spannungslektüre keinen Humor?

    Die Autoren haben mit diesem Buch einen neuen Weg beschritten, aber dabei auf ihre stärkste Waffe und ihr Alleinstellungsmerkmal verzichtet, was es dann leicht lesbar aber auch beliebig macht.

    „Draußen“ ist ein spannender Triller mit ungewöhnlicher Idee, der unterhaltsam ist und ganz sicher bald ein guter Film wird. Große Literatur ist es nicht, aber gute Unterhaltung allemal.

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