Die Tote mit der roten Strähne

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Tote mit der roten Strähne' von Thomas Wörtche
4
4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Tote mit der roten Strähne"

Detective Betty Rhyzyk aus New York City hat es zum Dallas Police Department verschlagen, Abteilung Narcotics. Betty kommt aus einer polnischen Cop-Dynastie, ist lesbisch und auffällig rothaarig. Texas ist, wie sie bald merkt, nichts für schwache Nerven, denn hier kämpfen mexikanische Drogenkartelle und fundamentalreligiöse Sekten, durchgeknallte Stalker und Society-Ladys mit allen Mitteln um einen Platz an der Sonne. Als gleich der erste Einsatz, bei der sie die Ermittlungen leitet, völlig außer Kontrolle gerät und der Drogenboss entkommen kann, ist Betty entschlossen, ihre Kollegen zu rächen und ihren Ruf wiederherzustellen. Aber kurz nach der schief gelaufenen Razzia liefert jemand ein Paket mit fiesem Inhalt bei Betty ab und hinterlässt eine rote Haarlocke auf ihrem Bett ‒ jemand, der zu einer kriminellen Organisation gehört, die noch viel furchterregender ist als das Kartell und die es anscheinend auf sie, die auffällig rothaarige Detective Betty Rhyzyk, abgesehen hat …

Format:Broschiert
Seiten:363
Verlag:
EAN:9783518471708

Rezensionen zu "Die Tote mit der roten Strähne"

  1. 4
    17. Sep 2021 

    Die rote Betty

    Bettys Einstand als Serienheldin ist stürmisch: Gerade mal nach fünf Monaten bei der Polizei in Brooklyn wird sie mit ihrem Kollegen zu einem Schusswechsel gerufen, sie entdecken vier Leichen und einen durchgeknallten Amokläufer. Elf Jahre später beginnt sie ihre Arbeit in Dallas, Texas und ist weitere zwei Jahre später, September 2013, die leitende Ermittlerin bei der Überwachung eines großen Kokaindeals. Doch der Einsatz geht schief, es gibt mehrere Tote und die Schützen können fliehen. Auf der Jagd nach den Tätern und dem Verantwortlichen für den Kokainhandel gibt es weitere Opfer und es sieht so aus, als ob Betty dabei direkt ‚angesprochen‘ wird.

    Die rothaarige schlagfertige Betty, die niemandem etwas schuldig bleibt, ist eine Bereicherung in der Flut der Krimineuerscheinungen. Mit ihrer Frau ins offenbar ultrakonservative Texas gezogen, fällt sie nicht nur mit ihrer Erscheinung (1,80m, wilde rote Locken) auf, sondern auch durch ihren unkonventionellen Umgangston. Mit Empathie für die Benachteiligten und fähig, Vorurteile zu revidieren, ist sie knallhart in der Sache.

    Der Fall selbst scheint zu Beginn ein üblicher Drogendeal zu sein, der ‚etwas‘ aus dem Ruder läuft. Doch nach und nach zeichnet sich ab, dass hier offenbar noch andere Interessen bestehen als nur ein größerer Kokainverkauf. Erst nach mehr als zwei Dritteln des Buches wird offensichtlich, was wirklich dahintersteckt und das ist so abgedreht, dass ich doch hin und wieder den Kopf schütteln musste. Dennoch, spannend ist es auf jeden Fall (und teilweise auch eklig-blutig) und die Auflösung hinterlässt noch eine kleine Spur von Unsicherheit: Hat der Anfang vielleicht doch etwas mit dem Ende zu tun?

    Bemerkenswert sind manche der Bilder, die die Autorin erzeugt:

    "… die Hitze hockt jetzt schon auf meinem Kopf wie ein fettes, mit Spiegelschuppen bedecktes Monster, das mir mit feuchtheißer Zunge in die Ohren und den Nacken hinunterfährt." Seite 17

    "… ein riesiges Ohrenstäbchen auf Steroiden, …" Seite 19

    Alles in allem ein guter Auftakt einer neuen Serie – den zweiten Band gibt es ja bereits in Englisch und vermutlich auch demnächst auf Deutsch. Ich werde ihn mir vormerken.

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  1. Ein auffallender Cop

    Betty Rhyzyk ist Detective in der Abteilung Narcotics beim Dallas Police Department und ziemlich unkonventionell. Mit ihren roten Haaren fällt sie auf. Sie kommt aus einer polnischen Cop-Dynastie und war früher in New York. Nun leitet sie die Ermittlungen gegen einen mexikanischen Drogendealer. Doch etwas läuft schief, der Drogenboss entkommt und mehrere Kollegen sterben. Doch das kann Betty nicht auf sich sitzen lassen, sie will Rache und gleichzeitig ihr Image wiederherstellen. Doch dann erhält sie ein scheußliches Paket. Wer will ihr damit drohen?
    Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Geschichte, die zum größten Teil aus der Perspektive von Betty erzählt wird, ziemlich spannend
    Betty hat sich schon immer in ihrem Job durchsetzen müssen. Frauen müssen sich in dem Job beweisen und dass sie auf Frauen stand, hat es nicht leichter gemacht. Sie stammt aus einer polnischen Cop-Dynastie und ist nicht auf den Mund gefallen. Ich mochte sie, die meisten ihrer Kollegen wohl eher nicht.
    Auch wenn es insgesamt spannend war, so gab es zwischendurch etwas zu ausführliche Beschreibungen. Zum Ende hin wurde es dann wieder rasanter und nahm sogar eine überraschende Wendung.
    Ein spannender und rasanter Thriller mit Luft nach oben.

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  1. Gänsehaut-Feeling

    Die Tote mit der roten Strähne

    Autorin: Kathleen Kent ist 1953 in den USA geboren worden. Sie ist mit mehreren fiktiven Romanen im Bereich der historischen Literatur breit aufgestellt. Der obige Thriller ist ihr erster in diesem Genre.Der 363 Seiten umfassende Thriller wird vom Suhrkamp Verlag zum 11.09.21, auf den deutschen Markt gebracht.

    Übersetzung: Andrea O´Brian / Bayern

    Das Cover:

    zeigt eine blutrote Vogelschwinge. Der Zusammenhang zwischen Titel / oder dem Buchinhalt, erschließt sich mir nicht. Es ist aber mit Sicherheit ein Hingucker.

    Zum Inhalt:

    Der gesamte Roman dreht sich um Detektive Betty Rhyzyk.

    Ihre, aus Polen abstammende, in New York ansässige Familie, ist die absolute „Cop-Familie“.

    Nach ihrer Ausbildung und Einsätzen in NY, wird Betty nach Dallas TX, versetzt.

    Die damit verbundenen Anlaufschwierigkeiten ereilen sie ohne jeglichen Zeitverlust.

    Kurz nach ihrer Ankunft übernimmt sie einen Mordfall innerhalb des Drogenmilieus.

    Als lesbische Frau mit einer Einwanderungshistorie, gestalten sich ihre polizeilichen Ermittlungen sowie das Fußfassen in diesem neuen sozialem Umfeld als absolute Herausforderung. Schon bald wird Betty persönlich in absolute Lebensgefahr geraten.

    Mein Persönlicher Leseeindruck:

    Grammatik & Schreibstil:

    Die Autorin spielt geschickt mit grammatikalischen Besonderheiten.

    In einigen Szenen ist es der Übersetzerin leider nicht gut gelungen, die im Amerikanischsprachigem Raum genutzten Floskeln, denen im Deutschen, folgerichtig anzupassen.

    Dieses Problem trat relativ selten auf. Ich las die Zeilen mehrmals und damit war das Thema aus dem Weg geschafft.

    Die, teilweise sehr verschachtelten Sätze, nutzte K.Kent, um dem Leser die Tradition, Gedankengut sowie Persönlichkeit der wirklich sehr unterschiedlichen Charaktere, im Detail herauszuarbeiten.

    Spannungsbogen & Cliffhanger:

    Die ersten 118 Seiten sind dem Storyaufbau und Hintergrund Erklärungen gewidmet. Die Geschichte hat einige Höhepunkte ist aber nicht konstant von großer Spannung. Ab Seite 119 ändert sich dieser Stil. Nun erlebe ich auf mehr als 230 Seiten, stetig steigende Spannungsbögen sowie starken Cliffhangern zum Ende der Kapitel.

    Das Buch zur Seite zu legen, ist mir dadurch sehr erschwert worden.

    In rasantem Tempo entfalten sich nun die Geschehen,- der gewollt,detaillierte Erzählstil zu Beginn des Buches, zeigt hier seine großartige Wirkung.

    Fazit:

    Eine sehr gute 4,5 Sterne Bewertung! Empfehlenswert für jeden Thriller-Fan.

    Der starke Charakter Betty wird sicher viele Liebhaber finden.

    Wenn auch zu Beginn des Buches eher ein langsames Tempo vorrangig ist, so ist der insgesamt tolle Lesegenuss dem detaillierten Erzählstil, am Anfang geschuldet.

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