Die Schnitzel-Jagd

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Schnitzel-Jagd' von Carine Bernard
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Schnitzel-Jagd"

Der neue Kriminalfall von Carine Bernards EU-Ermittlerin Molly Preston in Wien! Auf Bitten eines Freundes reist Molly diesmal nach Wien, um den Unfalltod eines jungen Mannes aufzuklären. Schnell stößt sie bei ihren Recherchen auf ein Rätsel, das sie auf die Spur eines raffinierten Betrügers führt. Gemeinsam mit Markus Wilhelm rekonstruiert sie die letzten Tage seines Schützlings, der tiefer in die Sache verwickelt ist, als es zunächst den Anschein hat. Molly und Markus erleben eine virtuelle Schnitzeljagd, die nicht nur ihre Geocaching-Kenntnisse herausfordert. Die Verbindung zwischen dem geheimnisvollen »Stifter« und dem Toten ist ebenso ungewiss wie der Ausgang der Jagd … Ob in der sonnigen Provence, im grünen Yorkshire oder im kaiserlichen Wien – Molly Preston löst ihre Fälle mit Intelligenz, Charme sowie den Mitteln modernster Technik und entführt den Leser ganz nebenbei zu den schönsten Plätzen Europas

Format:Taschenbuch
Seiten:220
Verlag: Knaur TB
EAN:9783426215579

Rezensionen zu "Die Schnitzel-Jagd"

  1. Charmante Schnitzeljagd

    Molly Preston arbeitet als Ermittlerin in einer EU-Behörde, die auch mit Computerkriminalität befasst ist. Nach Wien fliegt sie aber in halboffizieller Mission. Ein alter Freund ihres Chefs, aus wilden Hackertagen, hat um Rat gefragt. Er leitet nun in seiner Freizeit einen Computer Club für junge Leute und ein Mitglied, Karl Buchinger hat ihm von einem Rätsel erzählt, das ihm viel Geld einbringen könnte. Nun ist Karl tot, ein Unfall wie die Polizei glaubt, aber für Markus Wilhelm ist die Sache nicht ganz so klar.
    Molly beginnt nun mit Markus in der Geocaching Szene zu ermitteln und kommen bald einem geheimnisvollen „Stifter“ auf die Spur.
    Dieser Krimi ist wirklich zugeschnitten auf Fans der GPS Schnitzeljagd. Spannend, aber auch witzig und vor allem charmant. Wie mit Molly und Markus eine typische Deutsche und ein Wiener mit altmodischem Schmäh und Charme aufeinander treffen, macht viel Spaß beim Lesen. Zwischen den Zeilen ist es auch ein hervorragender Wien Führer, nicht nur zu den Schönheiten der Stadt, sondern auch zu den kulinarischen und kulturellen Besonderheiten. Wenn Markus Molly in einem Kaffeehaus die österreichischen Kaffeesorten erklärt – sie als Banause wollte nur einfach eine Tasse Kaffee bestellen – sollte man aufmerksam lesen, es erleichtert beim nächsten Wien Besuch ganz sicher die Bestellung.
    Aber Schritt für Schritt dringen die beiden Schnitzeljäger tiefer in die Materie vor und scheinen kurz vor der Aufklärung zu stehen, aber da geht alles schief…
    Mir hat dieser Wien-Krimi gut gefallen, flott und locker geschrieben, merkt man, dass die Autorin beide Welten gut kennt. Als gebürtige Niederösterreicherin kann sie mit dem Dialekt spielen und da sie schon lange in Deutschland lebt, weiß sie eben auch wie „Piefkes“ ticken. Die Schnitzeljagd ist spannend aufgebaut und auch wenn man nicht ganz so tief in der Computer- und Hacker- Szene zu Hause ist, kann man die Handlung gut verfolgen. Ich habe es mehr als Rätsel- denn als Ermittlerkrimi gelesen und bin damit sehr gut gefahren.
    Es war mein erster Roman mit Molly Preston und nur den gewählten Namen für diese Figur fand ich nicht so passend – da assoziierte ich gleich einen etwas altmodischen Krimi in Agatha Christie Manier und das ist dieser Krimi ganz sicher nicht.

    Teilen
  1. 3
    26. Feb 2017 

    Wiener Schmäh...

    Die 27jährige Molly Preston reist in ihrem dritten Fall als EU-Ermittlerin von Düsseldorf nach Wien, um den angeblichen Unfalltod eines jungen Mannes aufzuklären. Ein älterer Freund des Toten zweifelt an der Unfall-Version und hat Mollys Behörde um Mithilfe gebeten - hinter dem Rücken der Wiener Polizei, für die der Fall bereits abgeschlossen ist. Markus Wilhelm war nicht nur ein Freund des Verstorbenen, sondern auch der Leiter eines geheimen Hacker-Clubs, bei dem der junge Informatikstudent ein vertrautes Mitglied war. Kurz vor seinem Tod vertraute dieser Markus an, dass er einem Geheimnis auf der Spur sei, das ihm viel Geld einbringen würde. Markus vermutet nun, dass ihm dieses Geheimnis letztlich zum Verhängnis wurde.

    Markus und Molly begeben sich beide auf die Spur dieses Geheimnisses und versuchen, die letzten Tage des jungen Studenten zu rekonstruieren. Tief tauchen sie in den kommenden Tagen ein in die Wirren von Bits und Bites, aber auch in das altkaiserliche Wien mit seinen zauberhaften Ecken, dem charmanten Dialekt und den kulinarischen Besonderheiten. Molly muss dabei mehr als einmal zurückgreifen auf ihre langjährig Erfahrung beim Geocaching, denn nichts anderes als eine Schnitzel-Jagd entpuppt sich auch hier. Aber Markus an ihrer Seite bringt seinerseits seine Erfahrungen ein beim Programmieren von Computern und dem Entschlüsseln von geheimen Dateien. Als charmantes Team geraten sie so immer tiefer in die Wirren des Falls - und in Gefahr...

    Nett und flüssig zu lesen ist dieser Krimi, der einem so ganz nebenbei Wien in vielen Facetten nahebringt - und der damit für Kenner und Liebhaber der Stadt sicher ein besonderer Genuss ist. Ich muss gestehen, dass ich noch nie dort war, nun aber unbändig Lust bekommen habe, dies baldmöglichst nachzuholen - tunlichst mit diesem Buch in der Hand, um die schönen Flecken abseits des Touristenstroms zu entdecken.

    Viel Wiener Flair und Wiener Schmäh erwartet den Leser hier also, so dass ein Wohlfühlbonus gewährleistet ist. Doch wem es um den Krimi selbst geht, kommt um einige Kritikpunkte nich umhin. Zum einen stößt es demjenigen vielleicht etwas sauer auf, der nicht zu den technischen Genies gehört, dass sich ein Großteil der Ermittlungen in die Tiefen der Computer begibt - und damit in eine Welt, die nur dem Informatik-Experten wirklich zugänglich ist. Ich fühlte mich mit vielen Begrifflichkeiten und Beschreibungen der technischen Vorgänge überfordert und habe deshalb manche Passagen eher überflogen. Zum anderen erscheint das Vorgehen der Ermittler - und hier allen voran eben Molly Preston - manchmal reichlich naiv, und wie in anderen Krimis/Thrillern auch, kann ich die gefährlichen Alleingänge nicht mehr nachvollziehen. Die Auflösung erschien mir letztlich auch etwas sehr rasch und einfach, nachdem sich der Roman zuvor ausreichend Zeit gelassen hat.

    Obwohl es bereits der dritte Fall für Molly Preston war, war es für mich persönlich der erste mit dieser Ermittlerin. Dies störte aber nicht wirklich, auch wenn man mit manchen Namen sicher vertrauter wäre, wenn man die Fälle in der richtigen Reihenfolge liest.

    Auch wenn der Krimi selbst mich nicht wirklich überzeugen konnte, fand ich die Atmosphäre des Romans überaus gelungen, so dass die gerade einmal 220 Seiten lange Erzählung doch eine angenehme Lektüre war. Vielleicht halte ich mal Ausschau nach den anderen Fällen um Molly Preston.

    © Parden

    Teilen