Die Schlacht: Waterloo 1815

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Schlacht: Waterloo 1815' von Klaus-Jürgen Bremm
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Inhaltsangabe zu "Die Schlacht: Waterloo 1815"

Diskussionen zu "Die Schlacht: Waterloo 1815"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:256
EAN:9783534272303

Rezensionen zu "Die Schlacht: Waterloo 1815"

  1. Nach Niederlagen und

    Nach Niederlagen und erzwungener Abdankung und Exil auf Elba kommt Napoleon zurück, was ihm durch die Unbeliebtheit des erneut auf den französichen Thron installierten Boubonenregimes einfach gemacht wird. In einem wahren Siegeslauf durchquert er Frankreich gen Norden, wobei sich ihm immer mehr seiner ehemaligen Generäle samt ihrer Truppen anschließen. Die aufgeschreckten Siegermächte, die ja bekanntlich auf dem Wiener Kongress bereits an einer Nachkriegsordnung basteln, befürchten, dass Napoleon mit der Eroberung Brüssels ein Achtungserfolg gelingen könnte, der seine Position innerhalb Frankreichs und Europas stärken könne, weshalb sie diese um jeden Preis verhindern möchten. So kommt es zur Schlacht von Waterloo, einem geographisch wie auch inhaltlich eigentlich falschem Begriff. Denn tatsächlich handelte es sich um mehrere Schlachten, wobei keine davon im namensgebenden Ort stattfand. Dennoch ist dieses weltgeschichtliche Ringen, an dem insgeasmt 180000 Soldaten aus Preußen, England, den Niederlanden und Frankreich teilnahmen, unter diesem Namen in die Historie eingegangen.

    Bremm schildert die Auseinandersetzungen an den verschiedenen einzelschauplätzen minutiös in all ihren Einzelheiten. Er spart nicht an Kritik an Fehlentscheidungen der einzelnen beteiligten Feldherren, weist ihnen aber letztendlich keine entscheidende Auswirkung zu. Am Ende der Schlacht ist Napoleon allerdings endgültig Geschichte, dens seine Truppen, insbesondere die Garde imperialé, sindt aufgerieben, so dass ein erneuter Einmarsch der Allianztruppen in Paris nur eine Frage der Zeit gewesen wäre. Andererseits stellt sich die bei Bremm gar nicht aufgekommene Frage, was passiert wäre, wenn Napoleon als Sieger aus der Schlacht hervorgegangen wäre. Aber sein Nimbus als unbesiegbarer Feldherr war ja bereits schon zuvor gebrochen, und der Verlust, den seine Truppen in der Schlacht erlitten hatten, wäre ja ebenso enorm gewesen. Also vermutlich hätte ein Sieg bei Waterloo lediglich das unvermeidbare Ende Napoleons hinausgezögert, ohne es verhindern zu können. Opfer dieses gescheiterten Versuchs der Rückkehr zur Macht sind vor allem die zahlreichen Toten und Verwundeten, deren Leid Bremm eindringlich beschreibt.

    Ein lehrreiches Buch für alle, die sich für das Zeitalter der Napoleonischen Kriege interessieren, aber auch für die, die sich all zu schnell in naiver Heldenverklärung verirren.

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