Die Lichtstein-Saga 2: Andolas

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Lichtstein-Saga 2: Andolas' von Nadine Erdmann
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Lichtstein-Saga 2: Andolas"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:340
Verlag:
EAN:

Rezensionen zu "Die Lichtstein-Saga 2: Andolas"

  1. 4
    19. Sep 2020 

    Durchs Ewige Eis der Weißen Berge...

    Die Welt der Menschen ist nicht die einzige. Verborgen hinter mächtigen Grenzen existiert die Schattenwelt, das Reich der Dämonen. Nach den dramatischen Ereignissen auf ihrer Reise zum ersten Lichtstein kämpft Noah mit schrecklichen Albträumen. Doch sind es wirklich nur Träume? Und welches dunkle Geheimnis hüten die, die ihm am nächsten stehen? Leider bleibt Noah und seinen Freunden nicht viel Zeit für Nachforschungen. Konstantin plant bereits seinen nächsten Schlag gegen die Hüter des Engelslichts und die Freunde müssen sich zügig auf die Reise zum zweiten Lichtstein begeben. Der Weg durchs Ewige Eis der Weißen Berge steckt allerdings voller heimtückischer Gefahren…

    Zwei Jahre ist es her, dass ich den ersten Band (Aquilas) der Fantasy-Reihe um die Geschehnisse in Interria gelesen und für gut befunden habe. Nun kam ich endlich dazu, die Fortsetzung zu inhalieren und freue mich sehr, dass Band drei (Fineas) bereits in den Startlöchern steht (Erscheinungstermin 28.09.2020).

    Die Erzählung spielt in der Parallelwelt Interria, und dorthin hat es vier Jugendliche verschlagen, die vom Engel des Lichts auserwählt wurden, als Cays die Grenzen zum Reich der Schattenwelt zu erneuern und damit nichts geringeres, als Interria und auch die Menschenwelt zu retten. Die vier Bände der Reihe widmen sich jeweils einem der Cays, von denen jeder seine eigene Aufgabe zu bewältigen hat, stets im Zusammenspiel mit den anderen. Die erste Aufgabe musste Ari lösen, der seinen Stein (Aquilas) von dem Volk der Nymphen zurückholen sollte. Die Geschehnisse aus dem ersten Band werfen nun deutliche Schatten in den zweiten.

    Diesmal geht es durchs Ewige Eis der Weißen Berge, da Kaelan seinen Stein (Andolas) vom Vok der Slyphen im Palast der Winde erbitten muss. Natürlich läuft auch diesmal nicht alles reibungslos, denn im Hintergrund ist der böse Konstantin am Werk, der die Grenzen zum Reich der Schattenwelt auf seine ganz eigene Weise zu überwinden gedenkt, und auf dem Weg lauern die Harpyen, die bis heute stinksauer darüber sind, dass ihnen der kostbare Lichtstein Andolas nicht zur Aufbewahrung überlassen wurde.

    Doch bevor sich die vier Jugendlichen mit einigen Begleitern auf den Weg machen, müssen sie sich von den Strapazen des vorherigen Abenteuers erholen - und vor allem von den emotionalen Wunden. Der unerwartete Todesfall im ersten Band hinterlässt selbstredend seine Spuren - da ist es kein Wunder, dass sich einer der Cays zurückzieht und auf seine ganz eigene Weise trauert, auch wenn die anderen das nur sehr schlecht ertragen. Zudem kämpft Noah, der von einem Schattenmar berührt wurde, jede Nacht gegen einen wiederkehrenden Albtraum - und macht sich Sorgen, was dieser wohl bedeuten mag.

    Eine Mischung aus emotionalen Anteilen, der Entwicklung der Charaktere und ihrem Zusammenhalt sowie aus Abenteuerelementen und Geheimnissen erwartet den Leser hier. Es dauerte zugegeben etwas, bis ich im Geschehen drin war, da ich nach zwei Jahren nicht mehr alle Namen und Details aus Band eins präsent hatte. Das Glossar im Anschluss an den Roman ist gut gemeint, doch findet man dies gerade im eBook-Format höchstens zufällig und ist für mein Empfinden dabei auch nicht so geeignet zum 'Blättern'. Da hätte ich ein einleitendes Kapitel geschickter gefunden. Aber auch im Text erfolgten nach und nach einige Anspielungen auf das Geschehen im Vorgängerband, so dass ich schließlich wieder ausreichend im Bilde war.

    Nadine Erdmann hat das Fantasy-Genre nicht neu erfunden. Einige Aspekte habe ich in ähnlicher Form auch an anderer Stelle schon gelesen (in diesem Band z.B. drängte sich zwischendurch 'Der Herr der Ringe' förmlich auf), aber das Gesamtpaket stimmt für mich trotzdem. Die Bücher dieser Autorin leben zum einen natürlich von den Welten, die sie kreiert, zum anderen und vor allem aber von den Charakteren, denen sie stets einen ganz eigenen Stempel aufdrückt. In einem bleibt Nadine Erdmann sich auch diesmal wieder treu: sie schreibt Bücher rund um Jugendliche und für Jugendliche. Die Charaktere in dieser Reihe bieten viel Identifikations-Potential, so dass ein Mitfiebern gar nicht ausbleiben kann.

    Schön finde ich, dass trotz aller dramatischen Ereignisse auch der Humor nicht zu kurz kommt. An etlichen Stellen konnte ich mir das Grinsen nicht verkneifen, was die Erzählung angenehm auflockert. Dazu sorgt die Autorin mit Figuren wie dem kleinen Wolfswelpen Vin oder auch mit den tolpatschigen Gnomen für Elemente mit Niedlichkeitsfaktor, die nicht nur den Charakteren im Buch gut tun.

    Natürlich fehlt am Ende auch diesmal der Cliffhanger nicht, der neugierg macht auf die Fortsetzung. Es gilt noch zu ergründen, welches Geheimnis die Erwachsenen vor Noah und den anderen verbergen - und ob die Ahnung, dass dies keine angenehme Erkenntnis sein wird, richtig sein mag. Zudem warten in Band drei Abenteuer auf der Reise zu den Drachen, und dabei wird wohl auch der Gegenspieler Konstantin wieder einen großen Auftritt haben.

    Es bleibt spannend - Fortsetzung folgt ganz sicher!

    © Parden

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